Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

Althoff 
Hotels
Bewertung

Licht und Schatten

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2016 bei AMERON Hamburg Hotel Speicherstadt in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Hotel als solches ist ein Traum, es machte Spaß dem Gast das Produkt zu verkaufen. Die Lage in historischer Umgebung, die nun zum Weltkulturerbe gehört, ist unschlagbar. Viele Kollegen wurden zu einer zweiten Familie.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das Festhalten an dem ca. 1,5 cm dicken Standard-Katalog beeinträchtigt die Entwicklung besonders junger Kollegen. Wir sind Menschen und arbeiten mit Menschen, beide Seiten bestehen also aus Individuen. Somit verdient jeder Mensch eine individuelle Betrachtung und Behandlung. Standards sind für jede Firma ein wichtiges Standbein, auf dem alles aufbaut. Doch der bei Althoff-Ameron vorhandene Umfang ist störend und wurde daher von mir auch weitestgehend ignoriert und boykottiert.

Verbesserungsvorschläge

Schalten Sie um auf mehr Individualität, und damit ist nicht die Optik der Häuser gemeint - dort gibt es sie nämlich schon. Trauen Sie sich bei den Löhnen auch mal über den Tarif hinaus zu gehen, denn gute Arbeit verdient nun einmal gutes Geld. In der Speicherstadt gehen viele Kollegen täglich über sich hinaus, um den Gästen das perfekte Erlebnis zu ermöglichen. Belohnen Sie das bitte! Der Hotelmarkt in Hamburg wächst, und immer mehr Häuser locken mit übertariflicher Bezahlung. Abschließend wäre noch zu wünschen, daß die Direktion mehr hinter ihren Leuten steht und nicht bei Problemen schnell abtaucht. Etwas Rückgrat bitte!

Arbeitsatmosphäre

Charmanter Arbeitsplatz im Retro-Look. Die Atmosphäre und Harmonie der Speicherstadt überträgt sich in Teilen gut auf Lust und Laune der Mitarbeiter. Mehr Individualität statt des zentimeterdicken Standardkataloges wäre wünschenswert. Weder ist es angemessen um eine Tripadvisor-Bewertung zu betteln noch macht es Sinn jeden einzelnen Gast, egal, wie lang die Schlange, mit exakt dem selben Ablauf und Wortlaut zu begrüßen oder zu verabschieden. Selbiges gilt für das knappe Dutzend Standardpunkte, die bei Annahme oder Ausführung eines Weckrufes erwartet werden.
Achtung, es werden gerne Mystery-Checker eingesetzt; diese bewerten teilweise aber hanebüchenen Quatsch. Beispiel: Dame saß am Bartresen und gab schlechte Bewertung, weil der direkt vor ihr gemixte Cocktail ihr nicht auf einem Tablett serviert wurde.

Kommunikation

Kommuniziert wird viel, manchmal auf dem Papier bzw per Mail sogar zuviel. Es sollte drauf geachtet werden, daß auch jeder alles versteht. Wenn z.B. kompetente Kollegen mit jahrzehntelanger Erfahrung sich fragend anschauen, weil wieder einmal alles vor englischen Fachbegriffen strotzt, die man im Berufsalltag eigentlich kaum nutzt, dann paßt da was nicht.

Kollegenzusammenhalt

Kleine Hauereien gibt es wohl immer und überall einmal, ansonsten war es aber ein enger Zusammenhalt. Einer für alle und alle für einen.

Work-Life-Balance

Branchenstandard. Nicht mehr und nicht weniger.

Vorgesetztenverhalten

Hier trübt sich leider das Bild ein wenig. Wenn sich die Nr. 1 vor Problemen mit Gästen im Büro versteckt, das Geschrei den Angestellten überläßt und sich erst wieder raus traut, wenn Ruhe herrscht, dann liegt eine Fehlbesetzung vor. Zu einem Boss gehört mehr als werbewirksam in eine Kamera zu lachen. Cholerische selbstverliebte Abteilungsleiter, deren Geschrei man weithin hört und die nur sich selbst lieben und wichtig nehmen, tragen auch nicht unbedingt zum Frieden im Haus bei. In krassem Gegensatz dazu gibt es wiederum ALs, die immer ein offenes Ohr haben und sowohl bei Kritik als auch bei Ideen unterstützend mitwirken.

Interessante Aufgaben

Branchenstandard.

Gleichberechtigung

Nichts Negatives beobachtet.

Umgang mit älteren Kollegen

Wenige vorhanden, jene aber auch beim "Jungvolk" voll anerkennt und geschätzt. Hier darf Erfahrung vermittelt werden anstatt als altes Eisen abgekanzelt zu werden.

Arbeitsbedingungen

Hier wurde leider zuviel Wert auf Design gelegt, die Funktionalität leidet. Viel zu niedriger Arbeitsbereich am Front Office Counter, groß Gewachsene können Rückenprobleme bekommen. Beleuchtung ist oftmals ebenfalls nur auf Optik, aber nicht auf Zweck ausgerichtet. Klimaanlage trocknete die Luft derart stark, daß Husten und trockene Augen und Nase während der Schicht normal wurden. Lager- und Archivfläche wurden leider etwas dürftig bemessen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nach meinem Empfinden nur Durchschnitt, da insbesondere zumindest bis 2016 die Mülltrennung deutliche Defizite aufwies. Zum Einkaufsverhalten kann ich leider nichts sagen.

Gehalt/Sozialleistungen

Alles, was über Tarif gefordert wird, löst leider Heulen und Wehklagen aus. Gefühlt sind manche Gehälter (ja, wir sprachen durchaus mal darüber) der Verantwortung nicht angemessen. Immerhin war das Gehalt immer sehr pünktlich auf dem Konto.

Image

Ameron und Althoff tun durch Werbung und marketing sehr viel, um das gute Image zu pflegen. Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Das, was dem Gast präsentiert wird, ist natürlich nicht unbedingt das, was hinter der Bürotür tatsächlich geschieht. Dies ist aber natürlich nicht nur hier so, sondern dürfte sich durch alle Unternehmen ziehen.

Karriere/Weiterbildung

Beförderungen wirkten manchmal gerechtfertigt, in anderen Fällen durfte man von einer langen Schleimspur ausgehen.
Schulungen sind vorhanden, sehr viele orientieren sich an dem auf mich zu starr wirkenden Standards-Katalog. Hinzu kommen Workshops mit einem quasi gottgleich gehuldigten Personaltrainer, der Menschen in Kategorien einteilt (Blauwal, Eule, Hai, Delphin und Feuerlöscher) und in seinen Seminaren festlegt, welche Kategorie mit welcher anderen kann oder nicht, und in welcher Kombination es keinen Sinn macht es zu versuchen. Realitätsferner geht es kaum, aber wenn man mit dem Verzapfen von so viel Blödsinn, der sich in der Praxis immer wieder als falsch erweist, Geld verdienen kann sollte ich ggf. umschulen.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Katja Fauth, Vice President Human Resources
Katja FauthVice President Human Resources

Lieber ehemaliger Kollege/Liebe ehemalige Kollegin,
vielen Dank für Ihre offenen Worte auf kununu und das detaillierte Feedback zu Ihrer Tätigkeit im Nachtdienst des AMERON Hotel Speicherstadt. Wir bedauern sehr, dass Sie sich in unserem Hause nicht wohl gefühlt haben.

Gerne möchten wir Ihnen zu einigen Kritikpunkten unsere Sicht der Dinge darstellen:
Als privat geführtes Familienunternehmen legen wir sehr großen Wert auf persönlichen Service am Gast. Ihre Meinung bezüglich des Umfangs der Abteilungsstandards möchten wir gerne widersprechen. Im Vergleich zu internationalen Hotelketten bieten wir unseren Teams schlanke und effiziente SOPs, ohne dass die Individualität verloren geht. Zu keinem Zeitpunkt wurde vom Team der Rezeption aktiv verlangt, Gäste um eine Internetbewertung zu bitten.

Sie zeichnen in Ihrer Bewertung ein Bild schreiender und cholerischer Vorgesetzter und Abteilungsleiter, die sich ihrer Verantwortung entziehen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht den Rücken stärken. Als geschäftsführender Direktor – ich spreche auch im Namen der Stellvertretenden Direktorin Frau Jennifer Schönau sowie dem Abteilungsleiter-Team – widerspreche ich auch in diesem Aspekt vehement Ihren Ausführungen und weise auf den aktiv gelebten Ehrenkodex, den wir in der Voreröffnungsphase unseres Hotels mit den Pre-Opening Team entwickelt haben.

Ihrer kritischen Anmerkungen zum Umweltbewusstsein unseres Unternehmens stimmen wir zu. Seien Sie versichert, dass wir unserer Verantwortung bewusst sind. In den letzten Jahren haben wir unsere Partnerschaften mit dem SOS-Kinderdorf Dulsberg sowie Hamburg Leuchtfeuer kontinuierlich ausgebaut. Unsere Haustechnik arbeitet derzeit zusammen mit unserer Betriebsärztin an der Verbesserung der Ergonomie der Rezeptionsarbeitsplätze (insbesondere der Höhe der Bildschirme). Dieses Projekt wird bis zum Herbst abgeschlossen.

Lieber Herr S., wir wünschen Ihnen für Ihren weiteren beruflichen Werdegang persönlich alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Mit besten Grüßen aus der Speicherstadt,
Michael Lutz
General Manager

Anmelden