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Bewertung

Ich möchte wirklich mal wissen, wer die ganzen Leute sind, die mit 4+ Sternen bewerten und was die anders gemacht haben.

1,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Logistik / Materialwirtschaft bei Amazon in Mönchengladbach gearbeitet.

Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?

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Wo siehst du Chancen für deinen Arbeitgeber mit der Corona-Situation besser umzugehen?

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Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?

Dazu kann ich jetzt nichts mehr sagen, weil ich nicht mehr da beschäftigt bin, denke aber nicht, dass dort viele Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Arbeitsatmosphäre

Vollkatastrophe: Akkordarbeit und enormer Druck von oben, Zahlen müssen stimmen sonst fliegt man

Kommunikation

Eigentlich nicht wirklich vorhanden, Vorgesetzte sind beratungsresistent und/oder inkompetent auf allerkleinste Ansprachen einzugehen. Kollegen haben Angst offen über Probleme zu sprechen (Petzerei gibt es auch hier)

Kollegenzusammenhalt

Siehe Kommunikation: Wenn man mal die Zeit findet ins Gespräch zu kommen (und als ich neu war habe ich immer wieder versucht Infos und Tipps aus den Kollegen rauszukitzeln), dann ist es nichts wirklich hilfreiches gewesen, weil jeder selbst versucht, am Ende als der bessere dazustehen. Ich kann es nichtmal wirklich verübeln, wenn man bedenkt, wie ersetzbar man in dieser Hölle ist.
Auf Kritik an irgendwelchen Arbeitsabläufen wird nicht eingegangen, ich nehme an aus Angst man könnte verpfiffen werden, denn wie ich bereits geschildert hatte, auch hier wird gepetzt oder einem in den Rücken gefallen, um sich selber in ein besseres Licht zu rücken.

Work-Life-Balance

Trotz hauptsächlichem Einsatz von Anglizismen (immerhin ist es ein amerikanisches Unternehmen) scheint dem Wortschatz der Firma Amazon der Begriff "Work-Life-Balance" schlichtweg zu fehlen. Die Arbeitszeit wird in zwei Schichten unterteilt, der Früh- und der Spätschicht, welche in einem wöchentlichen Wechsel stattfindet. Früh bedeutete bei mir grob "7:00 - 16:00" und spät "15:00 - 23:00". Hinzu kommt alle zwei Wochen ein freier Wochentag (üblich Mittwoch oder Donnerstag), dafür muss man dann aber Samstag ran. Daran ist jetzt erstmal nichts extrem bizarres, wenn man aber betrachtet, dass ich ein kleines Kind zu versorgen habe und nicht jeder den Luxus hat, ein oder mehrere Kinder im wöchentlichen Wechsel bei den Großeltern, oder anderen Familienangehörigen zu parken, dann ist das eine schlechte Ausgangslage und eigentlich nur für Leute "interessant", in deren Leben sonst nichts wirklich wichtiges abgeht. Aber wie üblich pfeift Amazon auf sowas, du HAST da zu sein und da ist es egal, ob man ein Kind versorgen, oder die kranke Mutti pflegen, oder einfach nur mal einen geregelten Tagesablauf haben möchte. Für sowas gibt es den "Urlaub", welcher übrigens auch nur spärlich ausfällt.

Vorgesetztenverhalten

Durchwachsen. Das ist der einzige Punkt, in dem ich nicht vollständig desaströs bewerte, denn ich hatte tatsächlich für zwei Monate einen recht humanen, einigermaßen gesprächsbereiten Vorgesetzten. Dieser wurde allerdings nach kurzer Zeit von einem kleinen Tyrannen abgelöst. Dumme Anspielungen (und ich war nicht die einzige Mitarbeiterin, die das ertragen musste), Gottkomplex weil man nicht mehr am unteren Zipfel hängt und eine Hybris die ihresgleichen sucht. Unterm Strich: so jemanden würde ich grunsätzlich aus dem Weg gehen. Ist am Arbeitsplatz leider nicht so ohne weiteres möglich gewesen, da ich allerdings auf meinen Studienplatz warten, ein Kleinkind versorgen und vier Monate finanziell überbrücken musste, blieb mir nichts anderes übrig als die Zähne zusammenzubeißen.

Interessante Aufgaben

Ich beziehe mich hiermit auf eine andere Berwertung, die ich vor einiger Zeit mal gelesen hatte und unterstütze den Vergleich mit dem Verräumen von Einkäufen.
Aus dem Regal, in den Einkaufswagen, aus dem Einkaufswagen auf das Kassenband, vom Kassenband wieder in den Wagen, vom Wagen ins Auto, vom Auto in die Wohnung und in der Wohnung in die entsprechenden Regale, nur eben über einen vollen Arbeitstag verteilt.
Je nach Abteilung in unterschiedlicher Intensität.
Ich hab auch Mitarbeiter erlebt, die in ihrer Abteilung fast einschlafen, weil sie gar nichts zu tun bekommen.

Gleichberechtigung

Aus Sicht einer Feministin sieht es sicher toll aus, wenn man mit Männern auf eine Stufe gestellt wird. Aus rein physiologischer Sicht ist das allerdings Käse. Es ist nunmal leider so, dass man als zierliche,1,60m kleine Frau nicht so einfach das leisten kann, was ein einigermaßen strapazierfähiger, 1,90m großer Mann kann. Es ist nicht unmöglich, aber auch kein Regelfall. Ich kann es jedenfalls nicht. Und es hätte keinen Unterschied gemacht, ob ich schwanger, oder gesundheitlich angeschlagen bin. Es wird nicht unterschieden und für die einen mag es ein Sieg im Kampf um Gleichberechtigung sein, für einige aber nicht. Ich denke die Aufstiegschancen werden auch relativ gleich liegen, jedoch ist das meiner einschätzung nach für Frauen eine deutlich seltenere Ehre, da eben das, was für den Aufstieg notwendig ist, viel Kraft und Ausdauer kostet. Wie gesagt: nicht unmöglich - aber rar.

Umgang mit älteren Kollegen

Ähnlich zu bewerten wie das Thema Gleichberechtigung. Alles was an Leistung und Hingabe abverlangt wird ist geschlechter- und altersübergreifend. Die Leistung muss erbracht werden, egal wie alt, egal welches Geschlecht. Unterstützen kann man, machen aber die wenigsten, denn man steht hier vor der Entscheidung, ob man seine Leistung für den Augenblick abfallen lassen möchte, um die eines anderen zu pushen.

Arbeitsbedingungen

Tatsächlich nicht katastrophal. Relativ saubere Sanitäranlagen, ausreichend Licht (wenn auch nur aus der Leuchtstoffröhre), angenehm temperiert (aber wohl eher wegen der Ware, als der Mitarbeiter). Eine große, geräumige Kantine und ein modern ausgestatteter Aufenthaltsraum, von dem man aber weder Fernseher noch sonst was wirklich nutzen kann, weil die Pausen sich nur auf ein relativ kurzes Zeitfenster erstrecken.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Recycelte Pappkartons, angeblich kompostierbare Klebebänder, ich denke an der Front geht es deutlich schlimmer. Ich denke aber, die Energie die benötigt wird, um diese gigantischen Anlagen an so vielen Standorten weltweit in der Luft zu halten, ist kaum fassbar und wird mit Sicherheit Auswirkungen auf die Umwelt haben, aber auch da gibt es sicher schlimmere.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt wird pünktlich überwiesen, Bonuszahlungen bei besonderen Leistungen oder zu besonderen Anlässen sind wohl vorhanden, aber ich war nicht lange genug dort, um das bewerten zu können. Man sagte mir aber, dass das Weihnachtsgeld wohl vergleichsweise großzügig ausgefallen wäre. Es ist generell schwer zu bewerten, für ungelernte ein volles Gehalt in der Größe zu bekommen, klingt erstmal gut. Allerdings sind auch genug Leute dort, die schon Erfahrung in derartigen Branchen gesammelt haben, die wenigen, die lange dort tätig sind, oder andere überqualifizierende Merkmale besitzen, die werden halt genauso entlohnt, was meiner Meinung nach schwierig ist.

Image

Gibt sich nach außen hin als toll, teamfähig, fair, zukunftsorientiert, umweltbewusst usw.
Ich kann allerdings kaum etwas davon unterschreiben und ich denke, da bin ich nicht die einzige. Das Image bröckelt seit Jahren, sei es durch eingeschleuste Journalisten, wütende Ex-/Mitarbeiter (u.a. ich) und soziale Medien, es wirkt jedenfalls nicht, als würde es Amazon einen feuchten Dr*ck interessieren. Der Nachschub kommt, egal wie schlimm die Kritiken sind, denn Amazon macht sich ganz clever hier die schwächsten in der Nahrungskette zum Vorteil, Leute die keine andere Wahl und die es sonst zu schwer haben, aus verschiedensten Gründen. Ich denke auch mein Beitrag hier wird daran nicht viel ändern, geschweige denn Amazon die Augen öffnen. Irgendwann wird es aber auf irgendjemanden zurückfallen, daran glaube ich, denn Karma regelt. Man kann einen Laden beschis*en führen, muss dann aber halt mit sich selber leben können.

Karriere/Weiterbildung

Die Karrierestufen sind tatsächlich recht einfach zu bewältigen: man muss kein Atom spalten können, um in so eine höhere Position zu gelangen, wenn du immer anwesend bist, fleißig Überstunden kloppst und deine Zahlen Stimmen, dann fällt das positiv auf und mit der richtigen Portion Glück, kann man durchaus ein paar kleine Stufen auf der Karriereleiter nach oben. Ich hab allerdings Leute scheitern sehen, die als Vorgesetzte durchaus infrage gekommen wären und das im positiven Sinne, dann aber gescheitert sind weil etwas dazwischen kam, was Amazon ein Dorn im Auge war, sei es eine Schwangerschaft, oder Krankheit, oder eventuell zu viel Visionär. Man darf einfach nicht aus der Reihe tanzen, es gibt eine Form, in die du passen musst, wenn nicht, fliegst du. Wenn man gewillt ist diesen Teufelspakt einzugehen, dann bitte, nur zu, aber sicher ist man niemals, denn auch in etwas höheren Positionen gibt es ein goldenes Zauberwort: BEFRISTET
Ich weiß nicht was man machen muss, um unbefristet eingestellt zu werden.
Ich denke das ist wie ein Gewinn in der Lotterie, zumindest von der Seltenheit her.
Zwei Sterne, denn man KANN aufsteigen, ob es die Mühen wert ist, muss jeder für sich wissen.

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