Meine Meinung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kurze Dienstwege, recht familiär, man kennt sich untereinander und bekommt eigene Anliegen meist schnell mit Vorgesetzten geregelt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Insbesondere als Rettungssanitäter kritische Arbeitszeiten.
Einiges an Wachenwechseln.
Verbesserungsvorschläge
Möchte ich mir nicht anmaßen, ich bin RS und habe nur sehr begrenzt bis keine Ahnung über die Führung eines Unternehmens.
Vielleicht könnte man das NFS-Auswahlverfahren noch etwas transparenter gestalten und nach Abschluss den Betroffenen Einsicht in die Protokolle der Testungen gewähren, besonders im Bezug auf die Praxisanteile.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist, wenn man sich auf das Modell erst einmal eingelassen hat, ziemlich gut. Man hat einiges an Spaß mit dem passenden Kollegen, Aufgaben werden gleichmäßig verteilt. Passt einem ein Dienst nicht besteht die Möglichkeit diesen ohne große Umwege zu tauschen.
Kommunikation
Die Kommunikation war vor der Pandemie bedeutend ausgeprägter. Es gab regelmäßige Versammlungen, welche alle Mitarbeiter auf einen Stand brachten. Aufgrund des IFSG jetzt natürlich in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen, somit lief alles über das Mitarbeiterportal, insbesondere für Techniklegasteniker wie mich ein Problem da immer aktuellste Themen mitzubekommen.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten Kollegen sind stets bemüht eine guten Zusammenhalt sicherzustellen. Es gibt immer einige Ausnahmen, aber auch mit denen kam man gut zurecht wenn man wusste, wie mit eben jenen umgegangen werden musste.
Work-Life-Balance
Schwierig. Gerade als hauptamtlich eingestellter Rettungssanitäter. Einige KTW-Dienste, in der Regel zwischen 2 und 4 mal 24h auf dem RTW im Monat. Positiv anzumerken: es gibt noch 24h-Dienste. Vergessen einige, dass das längst nicht mehr selbstverständlich ist. Dennoch leidet das Life neben dem Work durch die ständig wechselnden Dienstzeiten auf den KTWs nicht unbeachtlich. Muss man aber auch nicht nur dem Arbeitgeber die Schuld geben, die Konsessionen werden schließlich von der BF bewilligt.
Vorgesetztenverhalten
Oftmals als schwierig oder angespannt beschrieben. Ich selbst hatte ein sehr entspanntes Verhältnis zu den Vorgesetzten und mitunter ein recht entspanntes Dasein in der Firma. Die Dienstplanung vergisst auch nicht wenn man mal in schweren Zeiten aushilft, schließlich wäscht ja eine Hand die andere, auch wenn man die andere Seite ab und zu daran erinnern muss. Wenn man allerdings andauernd ablehnt und frei rauscht darf man aber auch nicht über die Maße verwundert sein, wenn man nicht jeden Wunsch erfüllt bekommt.
Interessante Aufgaben
Machen wir schnell: Rettungsdienst halt. Ja KTW ist schick ab und zu, aber machen wir halt schon für die Schichten auf den Rettungswagen. Trotz Logistiker bleiben einige Aufgaben an den Besatzungen hängen, aber wenn man koordiniert arbeitet bekommt man diese bis 08:00 Uhr auch abgearbeitet. Und da ist noch Zeit für einen Kaffee und eine Zigarette mit eingerechnet.
Gleichberechtigung
Zutreffend. Allerdings gibt es nun mal hierarchische Strukturen. Kommt man aus dem Berufsfeld ist das jetzt nichts Neues. Die Unterteilung auf den KTWs in Fahrzeugführer und Fahrzeugfahrer ist entgegen verbreiteter Meinungen in meinen Augen ein gutes Modell da neue Mitarbeiter, die nach Firmenkonzept idR. FSJler oder BFDler sind, langsam an den Beruf herangeführt werden und nicht sofort ins kalte Wasser geschmissen werden. Geht in Nachbarkreisen auch anders.
Wir erwarten mit Spannung die Umsetzung des neuen Personalkonzeptes für die Rettungssanitäter mit festen RTW-Piloten. Könnte zu Spannungen auf Rettungs- und Zufriedenheit auf Notfallsanitäterseite führen. Es bleibt spannend.
Umgang mit älteren Kollegen
Wie ich finde respektvoll. Man muss beachten, dass das Team der gGmbH generell recht jung ist. Im Bezug auf das Dienstalter ist für mein Empfinden ausreichend Respekt der Fall.
Arbeitsbedingungen
Abzüge in der B-Note. Die Wachen sind leider nicht die modernsten. Im Endeffekt umfunktionierte Wohnhäuser. DIN-Normen dementsprechend auch nicht erfüllt, das schaffen aber aktuell eh die wenigsten, da Krankenkassen ihr Geld am liebsten behalten und nicht alle 4 Jahre für neue Rettungswachen ausgeben möchten.
Pluspunkt sind Wasserspender, freier Kaffee und einige nicht-refinanzierbare Angebote wie SportNavi oder E-Bike-Leasing, was gerne mal unter den Tisch gelegt wird wenn ich mir hier mal meine Vorgänger so angucke. Liebe Grüße an der Stelle!
Die Fahrzeuge sind auf neuem Stand, bei der Ausstattung wird so mancher neidisch. Navigationsgeräte, Multimediasystem uvm.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist an den TVÖD angelehnt, da gibt es also wenig zu meckern, geht allerdings noch einen Schnuff besser.
Image
Unter den Rettungsdiensten in Bielefeld genießt die gGmbH recht hohes Ansehen. Frei nach dem Motto „Früher war alles besser“ war das vor einigen Jahren aber auch noch um ein Eck höher als zur aktuellen Zeit, was allerdings bis zu einem gewissen Teil auch mit Personalnot zu begründen ist.
Karriere/Weiterbildung
Zum Schluss wird’s noch kritisch. Plichtweiterbildungen ausgenommen natürlich.
Leider gibt es auf eine Ausbildungsstelle zum Notfallsanitäter zwischen 6 bis 8 Bewerbungen. Das ist dann für den ein oder anderen Bewerbungsveteranen durchaus frustrierend, mich eingeschlossen. Davon mal ab gibt es aber auch für die NFS-Kollegen nur wenig Perspektiven. Die Möglichkeit Praxisanleiter zu werden steht im Raum, wenn dort Personal benötigt wird. Fahrer NEF ist auch eine heiß umkämpfte Position. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass der benötigte Gruppenführer RD häufig aus eigener Tasche bezahlt werden müsse, so diverse betroffene Kollegen. Hier nochmal die Anmerkung: ich bin Rettungssanitäter, NFS-Angelegenheiten übersteigen meine Gehaltsklasse, da gebe ich mit erzähltes weiter.
Aber auch hier gilt natürlich, man kann nicht anbieten, was man nicht hat.