Projektleiter Medizintechnik - Entscheidungsbefugnis gleich null - Gehalt unterirdisch
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den vielfältigen Gerätepark und das Sammeln von Erfahrungen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Abteilungsleiter Medizintechnik einer Klinik wird von Asklepios bewusst "Projektleiter" genannt, die Medizintechnikabteilung "Projekt Haus XY". "Ein Projekt ist eine zeitlich befristete, relativ innovative und risikobehaftete Aufgabe von erheblicher Komplexität, die aufgrund ihrer Schwierigkeit und Bedeutung meist ein gesondertes Projektmanagement erfordert."
Das Gehalt ist im Schnitt 1500€ - 2500€ unter dem TVÖD, bei mehr Arbeitsstunden, weniger Urlaubstagen und keiner Betriebsrente. Die Beschaffung von Neugeräten ist reine Aufgabe der Klinik (Klinikmanager und Controller), ein sinnvolles Konzept alte, störanfällige, kostenintensive Geräte zu ersetzen gibt es nicht. Es wird mit der Gießkanne die Wünsche einiger Ärzte erfüllt. Die Einweisungen werden von jeder Abteilung selbst organisiert, das funktioniert mal besser mal schlechter. Wartungsverträge werden von AFSH zentral ohne Rücksprache mit dem Standort abgeschlossen oder gekündigt. Habe ich beispielsweise MA, welche die HF-Chirurgiegeräte selbst prüfen möchten (Schulung, Prüfgeräte sind vorhanden) ist das nicht möglich, stattdessen werden Verträge über Röntgenanlagen gekündigt. Prüfungen werden zentral vergeben.
Verbesserungsvorschläge
- Medizintechnik als Abteilung der Kliniken führen
- Gerätebeschaffung, Wartungsverträge, Einweisungen, Auswahl der Prüffirmen, Entscheidung Eigenleistung oder Fremdvergabe etc. in die Hände der Abteilungsleiter der Medizintechnik legen anstelle von Einkauf, Klinikmanager, Stationen, AFSH-Leitung etc.
- Wasserkopf in den Tochterfirmen abbauen: Es braucht keine eigenen QM-Beauftragen Personalabteilung, Controller, Wartungsbeauftragten, Sekretariate, 3 Geschäftsführer, Regionalmanager --> hohes Einsparpotential
- Langjährige, gut bezahlte Mitarbeiter haben mehr Erfahrung (+ weniger Einarbeitung) und können mehr Eigenleistung erbringen und Geld sparten
Arbeitsatmosphäre
Kein Lob durch Vorgesetzte.
Kommunikation
Wenn sich AFSH, Klinik, Einkaufstochterfirma etc. gegenseitig widersprechen
Kollegenzusammenhalt
In den "Projekten" gut, sonst schlecht
Work-Life-Balance
Keine Gleitzeit möglich, auch nicht für Büroarbeit, selbst zu Coronazeit. Homeoffice sowieso nicht.
Interessante Aufgaben
Leider immer mehr abnehmend. Statt um eine Medizintechnikstrategie des Hauses ist man als Projektleiter "Controller des eigenen Projektes"
Gleichberechtigung
Mitarbeiter werden grundsätzlich zweimal für ein Jahr befristet eingestellt. Das diese dann kein Wohnungsmietvertrag oder Hauskredit bekommen ist der AFSH egal. Die Verlängerung kommt tlw. am letzten Tag vor der Entfristung. Wird eine Mitarbeiterin schwanger wird der Vertrag auslaufen lassen.
Umgang mit älteren Kollegen
Besonders Altverträgler sind der AFSH ein Dorn im Auge, da diese mit dem TVÖD im Schnitt 1500€ - 2500€ pro Monat mehr verdienen als Mitarbeiter mit AFSH Verträgen.
Arbeitsbedingungen
Kein Geld für die Reinigung der Medizintechnik in einem Krankenhaus da. Ingenieure und Techniker müssen selbst Büros und Werkstatt putzen. Auf dem Projektleitertreffen angesprochen wurde deutlich, dass es fast allen Häusern so geht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mitarbeiter werden grundsätzlich zweimal für ein Jahr befristet eingestellt. Das diese dann kein Wohnungsmietvertrag oder Hauskredit bekommen ist der AFSH egal. Die Verlängerung kommt tlw. am letzten Tag vor der Entfristung. Ich habe so schon gute Mitarbeiter verloren.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter im Bereich der Medizintechnik sind ein Witz im Vergleich zu vergleichbaren Kliniken mit TVÖD.
Abteilungsleiter Medizintechnik (15 Jahre Erfahrung):
AFSH: ca. 4500€ brutto pro Monat + 5000€ jährlicher Bonus bei Einsparungen etc. - 40h Woche, 28 Tage Urlaub, Heiligabend und Silvester sind Arbeitstage
TVÖD (E15): 6944,07€ brutto pro Monat + 3583,72€ Weihnachtsgeld, 38,5 Stunden Woche, 30 Tage Urlaub, Heiligabend und Silvester frei
Stellvertretender Leiter Medizintechnik (15 Jahre Erfahrung):
AFSH: ca. 4100€ brutto pro Monat + 1200€ Weihnachtsgeld + 3000€ Bonus bei Einsparungen etc.
TVÖD (E13): 5922,27€ brutto pro Monat + 3054,64€ Weihnachtsgeld
Medizintechnik Ingenieur (15 Jahre Erfahrung):
AFSH: ca. 3500€ + 1200€ Weihnachtsgeld
TVÖD (E12): 5813,27€ brutto pro Monat + 4069,39€ Weihnachtsgeld
Bei der AFSH gibt es keine Arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente mehr, Altverträgler haben VBL Rente. Erweitertes Krankengeld etc. ist auch gestrichen.
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"Schlecker der Gesundheitsbranche" - Gewinn, Gewinn und nochmal Gewinn auf dem Rücken der Mitarbeiter und Patienten
Karriere/Weiterbildung
Geworben wird mit "enormen Aufstiegschancen" --> Die meisten Mitarbeiter suchen sich nach spätestens 5 Jahren einen neuen besser bezahlten Job, wo sie mehr Einfluss haben. Es werden also häufig Positionen frei, wo man Erfahrung sammeln kann. Externe Fortbildungen werden häufig wegen der Reisekosten abgelehnt, obwohl die Schulung durch Gerätekäufe kostenlos ist.