Aurubis tritt auf der Stelle.
Verbesserungsvorschläge
Tiefgehende Organisationsprobleme löst man nicht mit Augenwischerei.
Manchmal staune ich wie große Konzerne (wie Aurubis) meinen auf jeden großen Trend aufspringen zu müssen und damit versuchen ihre Employer Brand zu polieren.
Ist es wichtig, dass Organisationen sich Gedanken um Ihre Arbeitgeberattraktivität machen?
Auf jeden Fall.
Erhöht sich dadurch die Arbeitgeberattraktivität?
Meiner Meinung nach höchstens kurzfristig.
Organisationsprobleme lösen sich nicht durch sporadische Workshops und Marketingkampagnen. Organisationsprobleme lösen sich vorallem durch Führungskräfte, die bereit sind dahin zuschauen, wo es weh tut.
Oft liegen Probleme eher an starren Hierarchien, langsamen Prozessen, unklaren Führungsverantwortungen und nicht-existenzer Fehlerkuktur. Solange diese Probleme nicht im Kern angegangen werden, wird sich weiter im Kreis gedreht, anstatt den Weg nach vorne zu machen.
Kommunikation
Der Flurfunk bei Aurubis funktioniert ausgezeichnet. Ansonsten sucht man offene und transparente Kommunikation leider vergeblich.
Kollegenzusammenhalt
Vorbildlich! Ich persönlich habe noch in keinem besseren Team gearbeitet.
Durch Vorgesetztenverhalten gab es zwischen März - Oktober eine schwierige Zeit, welche das Team insgesamt herausgefordert, aber auch sehr zusammengeschweißt hat. Ich wünsche Aurubis und dem Team, dass sie auf dieser Basis aufbauen können. Die ersten wichtigen Schritte sind getan.
Work-Life-Balance
Durch 37,5h Woche, 3 Tage Home Office laut Betriebsvereinbarung und der Möglichkeit zur Brückenteilzeit meines Erachtens nach gegeben.
Vorgesetztenverhalten
Ich sage es vorsichtig: suboptimal.
Wir sind heute weiter und haben verstanden, dass Menschen keine Maschinen sind und damit motivierter sowie leistungsbereiter arbeiten, wenn sie sich emotional gesehen und verstanden fühlen.
Empathie und emotionale Intelligenz sind für Führungskräfte unerlässlich, da menschliche Entscheidungen und Verhaltensweisen nun mal zu einem großen Prozentsatz emotional begründet sind.
Wer damit nichts anfangen kann oder will:
- versteht einen Großteil menschlicher Interaktionen nicht
- hat es schwer Menschen zu motivieren, zu entwickeln und zu halten
- schafft keinen sicheren Rahmen
- verhindert gute Teamergebnisse.
Kurz: Erfüllt die Aufgaben einer Führungskraft deutlich schlechter.
Aurubis tut hier wenig bis gar nichts um ihre Führungskräfte entsprechend auszuwählen, zu schulen und ihnen das notwendige Handwerkzeug als Unterstützung an die Hand zu geben.
Gehalt/Sozialleistungen
Durch die Tarifbindung gelingt es Aurubis einen gewissen Standard zu halten. Dieser erscheint mir (zum großen Teil) marktgerecht, wird jedoch durch die aktuellen Entwicklungen rundum Aurubis in Mitleidenschaft gezogen.
Image
Das Image hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Die Selbstwahrnehmung entspricht leider nicht der Wahrnehmung in den Medien, bei den Mitarbeitern und den (mittlerweile wenigen) Bewerbern.
Karriere/Weiterbildung
Hier schlägt der Konzern zu. Vetternwirtschaft und Nasenfaktor prägen die Weiterentwicklungsmöglichkeiten bei Aurubis.