Schein und Sein?: Eine kritische Reflexion der Ausbildungskultur bei der BBBank eG (Wichtig! - Meine eigene Meinung)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Meine Erfahrungen bei der BBBank eG als Auszubildender waren geprägt von einer Reihe von Hindernissen, die den Gesamteindruck meiner Zeit in dieser Ausbildung beeinträchtigten. Zwar bezahlt die Bank eine überdurchschnittliche Vergütung, inklusive Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, was finanzielle Anerkennung und Zufriedenheit förderte, doch andere Aspekte wurden halbherzig wahrgenommen.
Ein großer Kritikpunkt von meiner Seite aus betrifft die Arbeitszeiten und den Zugang zur Filiale. Da ich als Auszubildender keinen Schlüssel haben durfte, führte dies zu einer erheblichen Einschränkung meiner Flexibilität. Die Abhängigkeit von den Arbeitszeiten der Mitarbeiter verhinderte, dass ich eigenständig Minusstunden ausgleichen oder länger bleiben konnte, um anstehende Aufgaben zu erledigen. Diese Regelung erschwerte die Arbeitszeit effektiv zu nutzen.
Darüber hinaus war die Ausbildungserfahrung durch eine gewisse Monotonie der Aufgaben und eine begrenzte Möglichkeit zum Austausch mit anderen Auszubildenden gestaltet. Die Arbeitssituation ohne die Anwesenheit von Gleichgesinnten minimierte die Chancen auf effektives Lernen und den Austausch von Erfahrungen. Gelegentliche Einsätze mit anderen Azubis boten zwar wertvolle Momente des Lernens, blieben jedoch die Ausnahme.
Auch die technische und organisatorische Ausstattung ließ zuweilen zu wünschen übrig. Die veralteten Programme und die teilweise nicht funktionierende technische Ausrüstung beeinträchtigten die Arbeitsatmosphäre und das Lernerlebnis massiv!!! Zudem fühlte ich mich in meiner Rolle als Auszubildender nicht immer vollständig integriert und ernst genommen, insbesondere wenn es um die Zuweisung von Aufgaben ging, die wenig mit der eigentlichen Ausbildung zu tun hatten. Die Praxis, Auszubildende für allgemeine oder unerwünschte Aufgaben einzusetzen, verstärkte das Gefühl, als billige Arbeitskraft und nicht als zukünftiger Fachmann betrachtet zu werden.
Auch wurden bestimmte Anliegen/Probleme von Auszubildenden und mir zwar aufgenommen und gehört, jedoch oft nicht effektiv bearbeitet/gelöst oder oft stiefmütterlich behandelt, was nicht das Gefühl von Wertschätzung wieder gab.
Obwohl die BBBank eG Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung durch Programme wie das Talentprogramm für leistungsstarke Azubis bot und die Karrierechancen innerhalb der Bank thematisierte, warfen die personellen Einschnitte und die dünn besetzten Filialen Fragen bezüglich der langfristigen Übernahmechancen und Karriereperspektiven auf. Diese Entwicklungen hinterließen einen Eindruck von Unsicherheit über die Zukunft und die Stabilität der beruflichen Möglichkeiten bei der Bank.
Zusammenfassend waren es vor allem die strukturellen und organisatorischen Mängel, die meine Ausbildung bei der BBBank eG prägten. Trotz der positiven Aspekte wie der überdurchschnittlichen Bezahlung und der potenziellen Karrieremöglichkeiten führten die genannten Herausforderungen dazu, dass mein Gesamteindruck der Ausbildungserfahrung eher leider negativ ausfällt.
Die Ausbilder
In meiner Ausbildung mit der BBBank eG zeigten sich die Ausbilder grundsätzliche Bereitschaft, sich den Sorgen der Auszubildenden anzunehmen. Bei anstehenden Sorgen oder einfache Fragen wurde seitens der Ausbilder Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet, um die Bedürfnisse zu verstehen. Dies schuf zunächst eine Atmosphäre der Offenheit und Geborgenheit.
Jedoch stellte man im weiterem Abschnitt der Ausbildung fest, dass die Umsetzung von Lösungsansätzen für geäußerte Kritikpunkte nicht immer konsequent erfolgte. Trotz der anfänglichen Zusicherung, dass bestimmte Probleme ernst genommen und adressiert würden, ließen die tatsächlichen Maßnahmen zu einer Verbesserung oder Lösung der aktuellen Situation zuweilen eine nachhaltige Effektivität vermissen. Es entstand der Eindruck, dass die Anliegen zwar gehört wurden, jedoch nicht mit einer Ernsthaftigkeit bearbeitet wurden.
Obwohl meine Sorgen gehört wurden, mangelte es gelegentlich an konkreten Maßnahmen zur Verbesserung oder Umsetzung der Situation, was ich persönlich sehr bedauere und schade finde.
Spaßfaktor
Die Aufgaben eines Bankkaufmannes/frau bereiten mir grundsätzlich viel Spass, und auch bei der BBBank eG wurden mir entsprechende Aufgaben übertragen. Jedoch trübte die Art und Weise der Umsetzung dieser Aufgaben zunehmend mein anfänglicher Spassfaktor an der Ausbildung. Während der Arbeit wurde häufig auf Fehler hingewiesen, was an sich ein wichtiger Lernprozess ist. Jedoch fand das Feedback oft in einem deutlich ernsteren Ton statt, sobald die Kunden den Raum verlassen hatten, was zu einem weniger unterstützenden Lernumfeld führte.
Ein weiteres Kriterium, der die Freude an der Ausbildung minderte, war die Zuweisung von Aufgaben, die nichts mit der Ausbildung zum Bankkaufmann/frau zusammenhingen z.B. wurde ich häufig dazu aufgefordert den Müll auszusortieren (Plastik, Papier etc.) und herauszubringen oder benutzte Kaffeetassen zu entsorgen, die nicht einmal von mir stammten. Darüber hinaus fiel es nicht selten in meinen Aufgabenbereich, während der Mittagspause Bestellungen für das Team zu organisieren und als eine Art "Essenlieferant" zu fungieren. Solche Aufgaben trugen nicht zur angestrebten beruflichen Qualifikationen bei und lenkten von wertvoller Lernzeit ab.
Aufgaben/Tätigkeiten
Im Verlauf meiner Ausbildung bei der BBBank eG nahmen die Arbeitsaufgaben eine zunehmend monotonere Gestaltung an, was meine Entwicklungsmöglichkeiten zunächst bremste. Besonders auffällig war dies bei dem Umgang bestimmter banktypischer Prozesse, für die mir als Auszubildendem die notwendigen Berechtigungen fehlten, wie das Bestellen von Überweisungsvordrucke, während ich gleichzeitig Girokonten und Debitkarten verwalten durfte. Diese Inkonsistenzen zwangen mich oft, umständliche Umwege für die Aufgabenerfüllung zu suchen.
Hinsichtlich der zeitlichen Ressourcen für das Lernen stellten sich ebenfalls Hindernisse. Die Gelegenheit, sich während der Arbeitszeit auf anstehende Klassenarbeiten oder Prüfungen vorzubereiten, wurde selten gewährt. Auf die Anfrage, mich zu Lernzwecken zurückziehen zu dürfen, erhielt ich oft die Antwort, dass solche Aktivitäten auf das Wochenende verlagert werden könnten. Dieser Ansatz erschien wenig unterstützend, insbesondere in Anbetracht der Bedeutung, die der schulischen Leistung für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zukommt.
Variation
Die Abwechslung der Aufgaben innerhalb der Filiale bei der BBBank ließ im Laufe der Zeit zu wünschen übrig, da die Tätigkeiten zunehmend monotoner wurden. Dieser Aspekt der Ausbildung erfüllte meine Erwartungen an eine vielseitige berufliche Entwicklung nur bedingt. Dennoch bot die BBBank außerhalb des Filialbetriebs überraschende und wertvolle Lernmöglichkeiten, indem sie Einblicke in verschiedene Abteilungen ermöglichte.
Ein Highlight meiner Ausbildung war der Besuch des KundenCenters in Karlsruhe, eine Erfahrung, die mir neue Perspektiven auf die vielfältigen Aspekte des Bankwesens eröffnete. Die Möglichkeit, verschiedene Abteilungen abseits der täglichen Routine in der Filiale kennenzulernen, erweiterte mein Verständnis für die Bankbranche erheblich und zeigte die Bandbreite der beruflichen Möglichkeiten innerhalb der BBBank auf.
Respekt
Während meiner Ausbildung bei der BBBank eG erlebte ich einen ziemlich durchwachsenden Umgang im Hinblick auf Respekt und Freundlichkeit seitens der Kollegen. Einerseits gab es Momente, in denen ich mich unterstützt und wertgeschätzt fühlte, vor allem wenn es um die fachliche Einarbeitung ging. Andererseits führten bestimmte Situationen dazu, dass ich mich weniger als Mitglied des Teams und mehr als eine "billige Arbeitskraft" wahrgenommen habe. Dies war besonders der Fall bei der Zuweisung von Aufgaben, die wenig bis gar nichts mit meiner eigentlichen Ausbildung zu tun hatten, wie beispielsweise das Ausführen persönlicher Besorgungen für Mitarbeiter. Die geringe Wertschätzung dieser Aufgaben verstärkte mein Gefühl, unterbewertet zu sein.
Meine persönlichen Anliegen und Probleme wurden zwar angehört, jedoch blieben konkrete Maßnahmen zur Verbesserung meiner Situation oft aus. Wenn ich versuchte, Probleme anzusprechen, stieß ich gelegentlich auf eine Schuldzuweisung, bei der mir die Verantwortung für entstandene Missstände zugeschrieben wurde, anstatt nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.
Karrierechancen
Die Übernahme- und Karrierechancen bei der BBBank eG werden teilweise durch Programme wie das Talentprogramm für besonders leistungsstarke Auszubildende gefördert, das vielversprechende Perspektiven für diejenigen bietet, die sich durch besondere Fähigkeiten und Engagement hervortun.
Jedoch bestehen hinsichtlich der langfristigen Karrierechancen und der Übernahmemöglichkeiten gewisse Unsicherheiten meiner Meinung nach, die durch die vergangenen Entwicklungen innerhalb der Bank verstärkt werden. Die deutliche Reduzierung des Personals zum Beispiel und die dünn besetzten Filialen in den letzten Jahren werfen Fragen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung und der Verfügbarkeit von Positionen auf.
Arbeitsatmosphäre
In meiner Ausbildungszeit bei der BBBank eG fand ich mich häufig als einziger Auszubildender in der Filiale wieder. Diese Situation begrenzte die Möglichkeiten für kooperatives Lernen und den Austausch mit Gleichgesinnten, insbesondere im Hinblick auf die Durchführung simulierter Kundengespräche, die für die praktische Erfahrung wertvoll gewesen wären. Gelegentliche Einsätze zusammen mit anderen Auszubildenden boten zwar wertvolle Momente des Lernens und des Erfahrungsaustauschs, blieben jedoch die Ausnahme.
Ausbildungsvergütung
Bei der BBBank eG lag meine Ausbildungsvergütung deutlich über dem Durchschnitt, was sehr positiv war. Zusätzlich gab es Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, da freut man sich als Mitarbeiter ;)
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten bei der BBBank eG waren für mich als Auszubildenden durch die fehlende Zugangsberechtigung zur Filiale eingeschränkt. Ohne Schlüssel war ich abhängig von den Anwesenheitszeiten der Mitarbeiter, was bedeutete, dass ich die Filiale nur betreten oder verlassen konnte, wenn ein Mitarbeiter anwesend war. Diese Regelung machte es schwierig, flexibel auf Minusstunden zu reagieren oder eigenständig länger zu bleiben, um notwendige Aufgaben zu erledigen. Eine größere Flexibilität im Zugang hätte die Selbstständigkeit und die Möglichkeit, die Arbeitszeit effektiver zu nutzen, deutlich verbessert.