Gibt sich familienfreundlicher, als es tatsächlich ist
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Bemühungen, sich dem 21. Jahrhundert anzupassen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass man sich noch im Jahr 1990 befindet (Ausstattung, Werte, Arbeitsweise)
Verbesserungsvorschläge
Homeoffice und zwar unkompliziert. Also so, wie eigentlich überall. Habt mehr Vertrauen! Die Leute werden nicht motivierter, wenn man Ihnen zu verstehen gibt, dass sie Faul seien...
Arbeitsatmosphäre
Es kommt stark auf das Team oder die Generationen an. Zwischen den Generationen bestehen Generationskonflikte (Vorstellungen von Arbeitsmoral, Arbeitsort, Arbeitszeit, Prozessabläufe) - die jüngeren (U40) und Ausnahmen Ü40 sind hier aufgeschlossen auch neue Arbeitsabläufe/ Prozesse auszuprobieren (mobiles und/oder zeitlich selbstständiges Einteilen der eigenen Arbeit; Du- und Vertrauenskultur und auch mal private Treffen); Ansonsten herrschen sehr konservative (Kontroll-) Ansichten und die Einstellung, es müsse permanente Überwachung stattfinden, weil Arbeitnehmer grundsätzlich faul seien und ohne Kontrolle nicht arbeiten würden. Dadurch fühlt es sich phasenweise so an, als befinde man sich in einem Kindergarten für Erwachsene, wo Erwachsene beaufsichtigt und beschäftigt werden müssen. Das nagt öfters auch ein wenig an der Motivation, denn egal ob man Überstunden macht oder auch an Wochenenden arbeitet (und damit sein Commitment eigentlich ja bereits ausreichend demonstriert) wird aus Gründen der "Gleichstellung" weiterhin ein lückenloses Reporting gefordert.
Kommunikation
Es kommt auch hier wieder darauf an, mit wem man es zu tun hat. Der Konservative Flügel versteckt sich hinter Floskeln, schweift ab und will sein Gegenüber falsch verstehen, der Flügel der NewGeneration ist selbstreflektiv, hinterfragt sich und challanged sein Gegenüber, was auch offen kommuniziert wird. Insgesamt neigt die Kanzleiführung jedoch dazu, recht unglücklich zu kommunizieren. So werden erst (unabhängig von politischen Entwicklungen) Benefits versprochen, dann aber doch - mit Hinweis auf die wechselhafte Politik) wieder zurückgenommen. Es gäbe zwar plausible und nachvollziehbare Erklärungen (ein - unabhängig von politischen Entscheidungen - versprochener Gründonnerstag-frei ist nach Rückzug der BRD-Entscheidung schwierig, weil sich nun Mandanten auf die Erreichbarkeit BBH's verlassen würden), das wird aber leider so nicht kommuniziert, was Unverständnis hervorruft.
Kollegenzusammenhalt
Sofern man sich mit Kollegen gut versteht, ist der Zusammenhalt auch sehr gut, nur besteht auch eine große Angst-Kultur, sofern konstruktive Kritik angebracht wird, sodass hier mit wenig Rückenhalt zu rechnen ist.
Work-Life-Balance
Vor Corona hätte ich hier wohl 4-5 Sterne vergeben, da BBH im Gegensatz zu anderen Unternehmen in der Branche passable Arbeitszeiten hat und nicht erwartet wird, nach 19 Uhr noch im Büro zu sein. Nachdem aber mit Corona nun von tatsächlichen allen Arbeitgebern der Branche mobiles Arbeiten (ohne vorherigen Antrag und Erlaubnis! + Geräte zur Verfügung gestellt werden) an der Tagesordnung steht, hier weiterhin absolute Ausnahme ist und in einigen Teams dazu auch massiver Rechtfertigungsdruck ausgeübt wird, kann ich hier nicht mehr als zwei Sterne für die weiterhin passable Anwesenheitsdauer von max. 10h/ Tag vergeben.
Vorgesetztenverhalten
Es kommt wieder stark darauf an - leider überwiegen hier die negativ-Beispiele. In Situationen, in denen menschliches Verhalten eher gefragt wäre, als professionelles, wird oft dann sogar unprofessionell agiert, wohingegen in Situationen, in denen Professionalität erforderlich wäre, zu Emotional und persönlich reagiert wird. Wenn man Glück hat, erwischt man aber auch einen Vorgesetzten, mit dem man offen über Bedürfnisse reden kann und konstruktive Kritik möglich ist, der sich dann auch für einen Einsetzt. Es ist und bleibt eine stetige Achterbahnfahrt.
Interessante Aufgaben
Ganz klar: 5 Sterne! Sehr abwechslungsreich, herausfordernd, am Puls der Zeit. Das Unternehmen ist extrem wegweisend unterwegs. Es steckt sehr viel Potential, insbesondere durch die Teamübergreifenden Kooperationsmöglichkeiten mit der BBH Consulting.
Gleichberechtigung
Es wird auch weiter daran gearbeitet. Ist aber noch nicht da, wo ich persönlich BBH gerne sehen würde. Noch gibt es m.E. zu wenig Frauen in Führungspositionen und es wird noch zu viel Wert auf Umsatzfragen anstatt allgemeines Engagement gelegt.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr respektvoll. (Das kommt natürlich vom Einfluss des konservativen Flügels...)
Arbeitsbedingungen
Mehr Stehtische bitte! Laptops / Arbeitshandy... das alles fehlt leider und macht das Arbeiten maximal unflexibel.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Absolut vorhanden! Abschaffung von verpacktem Wasser, Obst und Gemüse aus der regionalen Umgebung, Elektrodienstwagen anstatt Verbrenner, Reiserichtlinie, die Zugfahren vor Flügen anordnet. Jetzt fehlt nur noch die Hafer-/Soja-/ oder sonstige Pflanzenmilch ;)
Gehalt/Sozialleistungen
Leider im Marktvergleich unterdurchschnittlich zu den erwarteten Abschlüssen und Leistungen. Insbesondere für die Spezialmaterie - da darf man mehr erwarten.
Image
Im Energiesektor Top, ansonsten absolut unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Hierfür wird (außer man möchte einen Dr. machen) wenig Raum gegeben. Finanzielle Unterstützung ist hier ebenfalls nicht möglich.