Praktikum in der Wirtschaftsprüfung
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der Prüfungsteams herrschte eine sehr gute Arbeitsatmosphäre und alle kamen gut miteinander klar. Auch Weihnachtsmarkt oder ein Feierabendbier waren nach der Arbeit ab und zu mal mit einzelnen Kollegen drin. Die Arbeit hat so auch in stressigeren Zeiten viel Spaß gemacht.
Das Betriebsklima im Ganzen ist jedoch eher schlechter, man bekommt die allgemeine Unzufriedenheit der Mitarbeiter was Entscheidungen des Vorstandes/ der Standortleitung, Gehalt, Beförderungen usw. angeht auch mit.
Kommunikation
Die Aufgaben wurden einem immer gut und ausreichend erklärt.
Meistens haben die Assistenten vor den jeweiligen Prüfungswochen beim Mandanten bereits die Aufgaben verteilt, sodass man sich schon mal einen Überblick verschaffen konnte und wusste was einen erwartet.
Bei Fragen haben sich meine Kollegen immer Zeit für Erklärungen genommen oder mir auch mal geholfen, trotz der stressigen Hauptprüfungsphase. Auch andere Kollegen, die nicht mit einem vor Ort waren, konnte man anrufen und es wurde einem geholfen.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Prüfungsteam waren alle eingespielt und guter Zusammenhalt vorhanden.
Work-Life-Balance
Arbeitsstunden sind branchenüblich. Es können durchaus auch bei den Praktikanten Überstunden anfallen.
Home-Office war z.B. zwischen Weihnachten und Silvester als nicht viel los war genehmigt. So hat man zwischen den Jahren auch mal ein par ruhigere Tage, wenn man nicht gerade für viele Inventuren eingeplant ist.
Auch für Veranstaltungen von der Hochschule wurde man jederzeit problemlos freigestellt.
Vorgesetztenverhalten
Als Praktikant ist man mehr oder weniger einem WP „zugeordnet“, für dessen Mandate man dann hauptsächlich arbeitet. In einzelnen Wochen kann man auch für andere WPs eingeteilt sein.
Insgesamt war das Verhältnis zum WP immer kommunikativ und offen und man erhielt Unterstützung falls nötig.
Am Ende des Praktikums gab es ein „Bewertungsgespräch“ mit der Standortleitung, in dem sich hauptsächlich die Frage stellt ob man sich vorstellen kann bei BDO zu arbeiten und sein Feedback zum Praktikum geben kann. Sonst hat man eher weniger Berührungspunkte mit dieser Vorgesetztenebene.
Interessante Aufgaben
Da sowohl die Vorprüfung als auch die Hauptprüfung in den Praktikumszeitraum fallen, hat man nach ca. 3 Monaten neue Aufgaben und eine Abwechslung ist vorhanden.
Je Mandat bearbeitet man aber doch meistens die gleichen Prüffelder (Anlagevermögen, Kasse/Bank, Forderungen, Verbindlichkeiten, Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Aufwendungen/Erträge), also die Aufgaben eines Prüfungsassistenten im ersten Jahr.
Auf Nachfrage durfte man aber auch bei der Konzernprüfung mitwirken, Recherche erledigen oder andere unterstützende Tätigkeiten ausüben. Auch Inventurbeobachtungen wurden (teilweise) selbständig durchgeführt.
Insgesamt ist das Praktikum auf jeden Fall empfehlenswert, da man viel Eigenverantwortung hat und in kurzer viel Zeit lernt.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung könnte etwas moderner sein, für Praktikanten gibt es im Büro keine großen Bildschirme, man arbeitet ausschließlich am Laptop. Den Großteil der Arbeitszeit verbringt man jedoch beim Mandanten, bei denen von älterer bis zu modernerer Ausstattung alles dabei ist.
Die Arbeitszeiten können in der Hauptsaison schon mal die 40 Stunden übersteigen, jedoch können alle Überstunden am Ende des Praktikums frei genommen werden. Viele Praktikanten haben aber auf diese Möglichkeit verzichtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt für Praktikanten liegt m.E. unter dem Branchendurchschnitt. Könnte etwas mehr sein.
Das Gehalt kam immer pünktlich, nur die Reisekostenerstattung dauerte manchmal sehr lange.