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BERENBERG
Bewertung

Zum Glück musste ich nicht selber gehen...

1,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei Berenberg Bank, Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Früher hätte ich da viel erzählen können, und hab das im Freundeskreis auch getan. Heute ist davon letztendlich nur noch verblieben, dass mein Arbeitgeber mir die Entscheidung selber zu gehen abgenommen hat, und ich mir entspannt was neues suchen kann.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das habe ich glaube ich ausführlich dargelegt. Wird letztendlich dadurch bestätigt, dass nach der großen Entlassungswelle nun nach und nach Mitarbeiter freiwillig gehen.

Verbesserungsvorschläge

- einfach mal auf die Mitarbeiter hören, die den täglichen Ablauf kennen
- Projekte / Transformationen die gescheitert sind auch so benennen, statt einfach so zu tun als wäre alles in Ordnung
- mehr auf die wirklichen Qualifikationen der Führung achten, und nicht einfach immer nur Leute einstellen die sich untereinander kennen
- möglichst nicht massenhaft Mitarbeiter einfach nur auf Grund ihrer langen Zugehörigkeit und ihres Gehaltes feuern, sondern vorher mal kucken welches Know-How damit verloren geht. Aber dafür ist es jetzt ja zu spät. Vielleicht lieber mal ein Blick auf diejenigen werfen die jahrelang die Entscheidungen getroffen haben, und letztendlich dafür verantwortlich sind wenn etwas nicht funktioniert hat.

Arbeitsatmosphäre

War über all die Jahre immer in Wellen von der Angst vor dem Rauswurf geprägt. Zwischen den Kollegen größtenteils super, aber alles was mit dem Management zu tun hatte war unterirdisch. Lob? Muss ich mal bei Wikipedia nachschlagen...

Kommunikation

Durch meine Position, haben mich hin und wieder Infos erreicht die sonst nur wenige hatten. Anderenfalls hätte ich mich in der Regel komplett auf den - prächtig funktionierenden - Flurfunk verlassen müssen. Von Seiten der Vorgesetzten keine Infos, was aber wahrscheinlich auch besser so ist (da man sonst von der Inkompetenz erschlagen worden wäre, bzw. Dinge gehört hätte die man gar nicht hören will...).

Kollegenzusammenhalt

Das Einzige was einem noch Freude gemacht hat waren die Kollegen. Natürlich auch nicht zwischen allen, aber das war immer noch der letzte Silberstreif am Horizont. Noch engeres Zusammenrücken nachdem die Gerüchte von der Entlassungswelle konkreter wurden. Danke für die gute Zeit!

Work-Life-Balance

Bezüglich Urlaubsplanung eigentlich alles ok gewesen. Überstunden wurden (meist unausgesprochen) erwartet. In einigen Bereichen sehr oft Arbeit an Wochenenden, in anderen wiederum gar nicht. Dafür gab es dort dann Tätigkeiten die vor die eigentliche Kernarbeitszeit gelegt wurde, die den zuständigen Mitarbeitern "freiwillig aufgedrückt" wurde, und bei der man sich dann jahrelang nicht mehr darum gekümmert hat diese wieder abzulösen.

Vorgesetztenverhalten

Katastrophe! Man hatte schon viel erlebt, war sich sicher dass es jetzt wirklich nicht mehr schlimmer geht, aber das was zuletzt dort abging spottet JEDER Beschreibung! Vorgesetzte die EXPLIZIT für die Weiterentwicklung und auch die Beurteilung der Mitarbeiter zuständig sind, sind nicht mal in der Lage morgens zu grüßen, oder nach ein paar Monaten mal (wenigstens) EIN persönliches Gespräch zu führen. Und Vorgesetzten die für die Technik zuständig sind, haben überhaupt keine Ahnung von den Sachen für die sie am Ende die Verantwortung tragen. Und das zu ZWEIT, wo das gleiche vorher kostengünstiger nur EINE Person verbockt hat...

Im Zuge der Umstellung auf agile Arbeitsweise, wurde den Mitarbeiter eingetrichtert, dass es die alten Führungsstrukturen nicht mehr gibt, die Team alles eigenverantwortlich entscheiden. Dass dafür letztendlich aber sämtliche alten Führungspositionen verdoppelt wurden, hat bis zuletzt niemand verstanden. Als man es dann am Ende wohl endlich selber kapiert hat, wurde dann auch gleich der große Schwung alten Personals abgesägt.

Interessante Aufgaben

Wurde zu Beginn viel von geredet, man hat aber doch immer nur das Gleiche gemacht. Zum Ende hin wurde es wohl auch gar nicht mehr erwähnt/versprochen, hätte eh niemand für bare Münze genommen.

Gleichberechtigung

Aktuell zeigt sich die Gleichberechtigung darin, dass man neben altgedienten Mitarbeitern auch Frauen im Mutterschutz vor die Tür setzt....

Umgang mit älteren Kollegen

Die hat man gerade alle ganz nett und höflich zur Tür hinaus begleitet...

Arbeitsbedingungen

Das einzig Positive waren die höhenverstellbaren Tische, das aber auch nur für diejenigen die definitiv den ganzen Tag am Rechner sitzen, und auch nur gegen Attest (welches beim alten Betriebsarzt jedoch leicht zu bekommen war...). Arbeit mit 20 telefonierenden Personen in einem Büro ohne jeglichen Lärmschutzmaßnahmen waren normal. Einige der Plätze lagen sogar genau in der Mitte, direkt am Kundenbereich und der Kaffeeküche. Alles in einem, wie praktisch...

Klimaanlage nicht vorhanden, nach jahrelangem Kampf kam mal eine Belüftung, hat aber auch nicht viel gebracht, Fenster wurden dann doch irgendwann wieder aufgerissen bevor der Kopf dröhnt.

Homeoffice war im Prinzip technisch möglich, jedoch wurde jedoch nahezu gar nicht unterstützt / gefördert / beworben / geduldet.

Für "neue" IT-Techniken gab es einen lieblosen Showroom, in welchem interessierte Mitarbeiter sich das ansehen + testen konnten. Wurde aber nie genutzt, und die Technik kam auch nirgendwo an. War dann doch alles zu teuer um es auch Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Geld wurde in Zeiten von Videokonferenzen lieber für sinnlose Rundflüge zu den anderen Standorten verpulvert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Alles wird ausgedruckt, die Wände mit Post-It dicht gepflastert (sieht so toll agil aus, auch wenn nur "Milch bestellen" drauf steht und auch viel besser elektronisch darstellbar ist). Kaffeemaschinen werden mit Kapseln betrieben, Monitore laufen zu tausenden auch Nachts und am Wochenende durch.

Im Bistro wurden - nach jahrelangem Plastikwahn - Mehrwegverpackungen für Salate angeboten, aber auch dann gab es noch überall Plastik.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich kann mich noch glücklich schätzen, dass ich von früheren gehaltlichen Aufstiegen profitiert habe, sehr gut verdient habe, daher die 2 Sterne. Damit ist aber seit einigen Jahren Schluss. Neueren Mitarbeitern wurde bei der ersten Anfrage nach einer Gehaltserhöhung gesagt, sie seien in ihrem Tätigkeitsfeld bereits am oberen Limit angekommen. Mit dem Einstiegsgehalt!!! Auch Mitarbeitern die schon lange da waren wurde gesagt, es gäbe für sie keine Möglichkeit einer Erhöhung. Es sei denn es würden komplett neue Aufgaben übernommen welche das rechtfertigen. Aber selbst in den Fällen wurde das nicht eingehalten.

Image

Nach außen vermeintlich HUI, jedoch dieses nur auf Grund der ganzen Auszeichnungen mit denen sich die Gesamtbank schmückt (einmal hab ich sogar davon gelesen, dass man den besten Geschäftsbericht hat - das hilft den Mitarbeitern natürlich richtig weiter). Dafür gab es in den letzten Jahren auch genug schlimme Presse, für die man sogar von Freunden angesprochen wurde.

Image innerhalb der Bank ist komplett im Eimer, spätestens seit der Massenentlassung.

Karriere/Weiterbildung

Karriere: man hat einfach immer weiter Leute von draußen geholt, dabei auf alte Seilschaften zurückgegriffen. Intern seit Jahren keine Möglichkeit zum Aufstieg, es sei denn man brauche wegen einer Entlassung mal schnell jemanden der es macht.

Weiterbildung: man müsste bei den alten einfach nur das Wort "Schulung" in den Raum werfen, die würden wahrscheinlich nicht mal mehr müde lächeln, der Witz ist zu ausgelutscht. Aber die alten sind ja nicht mehr da, daher kann man bei den Neueren den Gag vielleicht wieder anbringen.

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