Ein Unternehmen, das die letzten 10 bis 15 Jahre verschlafen hat. Wenn's ums Geld geht, lieber nicht Berliner Sparkasse.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Auch wenn die Stimmung im Keller ist, wirken die persönlichen Beziehungen zwischen Kolleg:innen häufig aufbauend. Man hilft sich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Geschäftspolitik von gestern, Personalpolitik auf Kosten der Gesundheit, Technik völlig veraltet. Hier arbeitet nur noch gern, wer mal Beamt:in werden wollte.
Verbesserungsvorschläge
Das Geschäftsmodell muss dringend überdacht werden. Das Top-Management hat die letzten 10 Jahre verschlafen und sollte unbedingt neue Ideen zulassen. "Immer weiter so", "alles standardisieren" und "sparen, sparen, sparen" sind Maßnahmen aus dem letzten Jahrhundert.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung unter der Belegschaft ist leider weder motiviert noch motivierend. Die Atmosphäre zeichnet sich häufig durch eher unkonstruktive Kritik aus.
Kommunikation
Auf operativer Eben findet zu viel Kommunikation statt. Ein Jour fixe reiht sich an den anderen, häufig mit zu großen Teilen für die eigene Arbeit irrelevanten Inhalten. Zum Abarbeiten bleibt nur bedingt Zeit. Auf Gesamtbankeben findet hingegen zu wenig Kommunikation statt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens oder der Branche sind den meisten Mitarbeiter:innen unbekannt. Entscheidungen werden meist von oben herab kommuniziert, ohne wirklich deren Hintergründe zu erklären.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt immer auch unangenehme Kolleg:innen. Alles in allem kann aber mit Fug und Recht behauptet werden, dass viele Mitarbeiter:innen nur noch dort arbeiten, weil die Kolleg:innen so nett sind.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich handelt es sich nicht um ein Unternehmen, in dem man sich buckelig schuften muss. Arbeitszeiten werden getrackt, Urlaub und Mehrarbeit können meist relativ problemlos genutzt werden. Seit einiger Zeit nimmt aber die Arbeit enorm zu, während das Personal immer weiter abgebaut wird. Es gibt immer mehr Bereiche und Abteilungen, in denen die Krankenquote durch die Decke geht.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt ein paar wirklich ganz hervorragende Führungskräfte, das möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Die Führungskultur hat sich in den letzten zwei Jahren aber so dermaßen verschlechtert - da gewinnt das Unternehmen keinen Blumentopf mehr. Hier muss unbedingt Besserung geschaffen werden.
Interessante Aufgaben
Die Bank ist (immer noch) groß genug, um viele interessante Aufgaben zu bieten. Leider sorgen Standardisierung und horrende Kostensparprogramme für zunehmend Langeweile. Kreativität kommt kaum auf, Neues hat nur selten Platz.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung und insb. Frauenförderung wird gern propagiert. Frauen in verantwortungsvollen Positionen sind auch recht häufig anzutreffen. Bei Frauen mit Kindern bzw. in Elternzeit hört es dann aber oftmals auf. Da geht noch mehr.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kolleg:innen genießen durchaus eine komfortable Expertenrolle. Allzu viel Leistungsdruck kommt nicht auf. Angst um den Job muss sich auch niemand machen.
Arbeitsbedingungen
Die Technik hat einen Stand von vor 10 bis 15 Jahren. Das eine der beiden zentralen Bürogebäude erinnert eher an ein Altersheim oder ein heruntergekommenes Krankenhaus. In dem anderen sitzt man in Großraumbüros wie die Hühner auf der Stange. Höhenverstellbare Tische gibt es nur mit ärztlichem Attest. Generell wird an jedem Kugelschreiber gespart. Das ist echt ein Graus.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Region Berlin wird in akzeptablem Umfang gefördert. Umweltbewusstsein existiert jedoch kaum. Nachhaltigkeit wird aufgrund dringenderer wirtschaftlicher Aspekte hintangestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist im Vergleich zur Branchenkonkurrenz in Ordnung. Es geht höher, es geht aber auch niedriger. Vermögenswirksame Leistungen und eine (kleine) Betriebsrente runden das Bild ab. Mit wirklich modernen Unternehmen und v. a. Start-ups ist das natürlich nicht zu vergleichen. Aber für ein so alteingesessenes Unternehmen durchaus akzeptabel. Für die nächsten Jahre gibt es aufgrund großer Kostensparprogramm aber nur noch wenig Perspektive.
Image
Als Banker genießt man heutzutage keinerlei Anerkennung mehr. Auch das zumeist positive Sparkassenimage hilft da nicht mehr viel.
Karriere/Weiterbildung
Der Einstieg wird durch verschiedene Programme (Ausbildung, duales Studium, Traineeprogramm) sehr gut gestaltet. Danach hängt die Entwicklung aber weniger von der Leistung ab, sondern mehr vom persönlichen Netzwerk.