Furchtbarer Einstieg in die Arbeitswelt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gleichgültigkeit der Mitarbeiter gegenüber, solange diese die entsprechende Leistung bringen sind sie gewollt, ansonsten sind sie austauschbar.
Arbeitsatmosphäre
Da in den großen Centern entsprechend viele Unterrichtsstunden umgesetzt, sprich, verkauft werden müssen, ist die Stimmung im Team angestrengt und gestresst. Trotz des Arbeitsumfangs sind nur wenige feste Mitarbeiter pro Center angestellt. Entsprechend schaut jeder auf sich, es findet wenig interaktion statt, ein Gefühl von Kollegialität stellt sich nicht ein.
Kommunikation
Die Strukturen sind sehr veraltet; oft wird aus oberen Etage Zwietracht gesät, indem der Fehler eines einzelnen Kollegen an alle kommuniziert wird und alle ein statement dazu abzugeben haben. Oft reine Schikane um noch mehr Druck aufzubauen. Ich hatte einen Positionswechsel durchgenommen und gedacht, mich damit eventuell zu verbessern, finanzell und strukturell. Ich wurde aber mit den neuen Aufgaben allein gelassen und nicht eingearbeitet, dass dann die gerechte Kundenbetreuung auf der Strecke blieb, hätte klar sein müssen.
"Rufen Sie heute mindestens 1000 Kunden an, um Termine abzusprechen." (Nebst anderen Aufgaben für den Tag natürlich)
"Und wenn bei einigen niemand zu erreichen ist?"
"Das ist dann Ihre Schuld."
Kollegenzusammenhalt
Da jeder den Kopf einzieht und sich über Misslagen nicht beklagt, kann man nicht von zusammenhalt sprechen.
Work-Life-Balance
Überstunden zu machen gilt als selbstverständlich. Man solle diese aufschreiben, um sie irgendwann abbummeln zu können, was nie stattfindet, da grundsätzlich so viel zu tun ist, dass immer wieder neue Überstunden entstehen.
Wenn man dann mal nach nur einer Überstunde geht, wird man von den Kollegen schief angeschaut.
Vorgesetztenverhalten
Es geht um Profit, nicht um das Wohlergehen der Mitarbeiter. Man hat nicht seine Meinung zu äußern. An Kunden geschriebene E-Mails werden überwacht und kommen mit negativen Kommentaren prompt zurück mit völlig unangebrachter Kritik. Im Mitarbeitergespräch wird man, trotz guter Arbeit, zu noch mehr Leistung aufgefordert; fast schon an den Pranger gestellt. Falls man als fester Mitarbeiter auch Unterrichten kann bei Berlitz, wird man für Stunden eingesetzt, bevor diese entfallen, ohne gefragt zu werden versteht sich. Man sei dann in der Pflicht.
Ich hatte dort viele der freiberuflichen Lehrer kommen und gehen sehen, da diese sich oft austauschbar gefühlt haben und nicht genau so gut vergütet wurden wie in anderen Sprachschulen.
Nur, wenn man etwas im Sinne von den Berlitz Strukturen leistet, ist man etwas wert. Das gilt auch für die festen Mitarbeiter.
Interessante Aufgaben
Ich hätte die Aufgabenbreiche interessant finden können, wenn man mehr Unterstützung erfahren hätte, um nicht unterzugehen.
Arbeitsbedingungen
Die Technik und Programme sind oft veraltet.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Einstiegsgehalt war in Ordnung, aber die Kurve der Gehaltserhöhung ist auf Jahrzente festgelegt und einfach nur als lächerlich zu bezeichnen.
Es gibt bei dieser Firma im Übrigen nichts geschenkt. Jede Weihnachtsfeier hat ein winziges pro Kopf Budget, sodass man selbst noch etwas besteuern musste.
Das Gleiche gilt für Kaffee etc. Wenigstens das hätte bei den Arbeitsbedingungen drin sein können.
Image
Wenn man die Kollegen befragt, sehen diese die Arbeistbedingungen ähnlich. Zu viel Druck, Schikane, man muss die Füße still halten, schlechte Stimmung etc. Bei einigen leidete sogar die Gesundheit. Das wird sowohl hinter vorgehaltener Hand diskutiert, als auch nach außen getragen.
Karriere/Weiterbildung
Da die Center nur wenige feste Mitarbeiter anstellen, gibt es wenig Möglichkeiten, aufzusteigen.