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Berufsgenossenschaft 
Handel 
und 
Warenlogistik 
(BGHW)
Bewertung

Im oberen Bereich

4,4
Empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei BGHW - Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik in Berlin gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die allgemeine Atmosphäre ist gut. Die Fluktuation ist sehr gering, dies spricht für die BGHW. Der Umgang gewünschte Umgang soll auf Augenhöhe sein. Dies hängt aber wie überall von den handelnden Personen ab. Dies gilt für Führungskräfte wie auch für die Beschäftigten. Es wird zwar oft gesagt, dass die Unternehmenskultur nur ein Stück Hochglanzprospekt ist, aber eigentlich haben sich die Grundzüge in der Verwaltung schon gut gefestigt. Mit Blick auf die Vorängerorganisationen hat sich da einiges bewegt. Der Geschäftsführung gibt sich viel Mühe die Atmosphäre zu verbessern. Dies ist auch ein Ausfluss aus erfolgten Befragungen. Dieser Wille ist ehrlich, verbirgt aber nicht, dass es in anderen höheren Führungsebenen noch etwas knirscht. Aber wie oben schon benannt, dies liegt nicht an der Struktur sondern an den handelnden Personen.

Kommunikation

Die Kommunikation ist umfassend. Es gibt sogar Einblicke in die Besprechungsprotokolle der Geschäftsführung, Abteilungsleiter ... . Manchmal dauert die Informationsweitergabe etwas lange. Ein Kritikpunkt ist die interne Kommunikation und manche Artikel zur Hebung des "Betriebsklimas". Diese haben einen hohen journalistischen Anteil, überziehen aber die dargestellte Arbeitswelt der BGHW mit einer rosaroten Zuckerglasur. Teilweise abgehoben von der tatsächlichen Arbeit und kritikfrei, wird eine Verwaltung dargestellt die nicht existiert. Dies führt für mich zu einer Entfremdung von solchen Artikeln da sie nicht deckungsgleich mit meinem Erleben sind.

Kollegenzusammenhalt

Was ist Zusammenhalt? Der Zusammenhalt ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die eine ist die Arbeitsstruktur. In meinem Bereich wird von Teams gesprochen, dies sind aber keine Teams. Es gibt keine übergeordneten gemeinschaftliche erreichbare Ziele. Es ist deshalb ein gemeinsames aber kein Zusammenarbeiten. Die Möglichkeiten von Telearbeit und mobilen Arbeiten führt auch zu einer Veränderung des Zusammenhaltes. Es ist eine Herausforderung für alle Seiten einen Zusammenhalt zu bewerkstelligen. Und da sind wir schon beim zweiten Faktor, die handelnden Personen. Der Zusammenhalt hat viel mit persönlichen Erfahrungen und dem eigenen Handeln zu tun. Und ja, die Klischees des öffentlichen Dienstes treffen auch auf die BGHW teilweise zu. Es gibt einige Interessante Charaktere die nicht immer gut miteinander harmonieren. Aber dies ist auch der langen Beschäftigungsdauer und der geringen Fluktuation geschuldet. Es ist nicht selten das mit der Verwaltung eine Rubinhochzeit (40 Jahre) gefeiert wird. Und wie in jeder Ehe gibt es da über die Zeit hinweg Veränderungen, auch zu den anderen Kollegen. Das ist menschlich.

Work-Life-Balance

Es wird sehr viel angeboten. Das Augenmerk liegt auf der Phase der Kindererziehung. In diesem Bereich wird viel gemacht. Dabei wird oft vergessen, dass es nicht nur Beschäftigte mit Kindern eine Familie sind. Es sollte deshalb für mich nicht nur einzelne Zielgruppen, auch wenn diese durch die spezielle Situation Bedarfe haben, einbezogen werden. Insgesamt hat die BGHW sehr viele gute und umfassende Möglichkeiten, ungewöhnlich für eine öffentliche Verwaltung.

Vorgesetztenverhalten

Vorgesetztenverhalten ist über die Unternehmenskultur eigentlich vorgegeben. Teilweise wird aber nicht immer in dieser Weise gehandelt. Nach meinen Eindruck erfolgt keine Sanktionierung von "Kulturverstößen". Insgesamt ist aber der Umgang auf Augenhöhe und von den handelnden Personen abhängig.

Interessante Aufgaben

Die Tätigkeit ist auf ein "gutes" Werk ausgerichtet, den Versicherten bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu helfen. Die Identifikation mit der Tätigkeit ist für mich deshalb sehr hoch. Natürlich gibt es auch negative Entscheidungen oder Situationen in denen man nicht helfen kann, aber dies ist auch ein Teil des gesetzlichen Auftrages. Der Tätigkeitsbereich umfasst fast alle Bereiche des Sozialversicherungssystems. Von Begleitung der Heilbehandlung, Feststellung von Rente und Pflegegeld über Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt sind viele unterschiedliche Rechtsgebiete betroffen.

Gleichberechtigung

Es gibt einen Gleichstellungsplan und Gleichstellungsbeauftragte. Zwar arbeiten überwiegend Frauen in der Verwaltung aber in Führungsebenen sind diese leider seltener. Das dies an der oft beschriebenen "gläsernen Decke" liegt, glaube ich für die BGHW nicht. Der Personenkreis der in die öffentliche Verwaltung geht sucht Stabilität und Planbarkeit. Wer den Fokus auf auf die Familie legt hat keine Sanktionen oder Hürden durch die Verwaltung zu erwarten. Dadurch geht es nicht immer für alle um Kariere.

Umgang mit älteren Kollegen

Es wird sich Gedanken gemacht um altersgerechte Beschäftigung aber aktiv merkt man davon nicht viel.

Arbeitsbedingungen

Die Ausstattung ist sehr gut. Technisch auf einem guten Stand. Auch die Büros sind gut bis auf die Straßenlage und die Wärmeentwicklung im Sommer.

Gehalt/Sozialleistungen

Entspricht den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Tarifvertrags und der Entgeltordnung für Beamte. Wobei die Eingruppierung im Vergleich schon im oberen Bereich ist.

Image

Image einer Verwaltung. Man fällt ja nur in der Außenwirkung auf, wenn mal was nicht so gut läuft oder dies aus externer Sicht so erlebt wird. Ich selber sehe ein positives Image.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung mit Seminaren ist immer möglich. Die Aufstiegschancen richten sich nach freien Stellen. Das ist nicht immer nur eigenes Können im Spiel sondern auch Glück, dass eine passende Stelle frei wird. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind teilweise aber auch durch rechtliche Schranken erschwert. Dies sind aber Eigenarten des öffentlichen Dienstes und nicht speziell der BGHW.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Dr. Udo SchöpfVorsitzender der Geschäftsführung

Sehr geehrte Mitarbeiterin, sehr geehrter Mitarbeiter,

vielen Dank für Ihre sehr positive und ausführliche Bewertung der BGHW als Arbeitgeberin. Und schön zu sehen, dass Sie trotz Ihrer kritischen Anmerkungen das Gesamtbild der BGHW als so positiv bewerten.

Gefallen hat mir Ihr Vergleich mit der Rubinhochzeit im Zusammenhang mit den teils sehr langen Arbeitsverhältnissen, die Mitarbeitende mit uns eingegangen sind. Und ich bin mir sicher, dass in der Retrospektive die Gesamtbetrachtung positiv ausfallen dürfte. Und dennoch: Ein Gatte, und eine Braut, sollten auch nach 40 Jahren stets darauf aus sein, eine gute Ehe zu führen. Und gut heißt für mich im Ergebnis: dass sich die Parteien immer wieder für ihren Partner entscheiden würden. Alles andere würde bedeuten, dass es nur noch eine Zweckgemeinschaft ist, die besteht, weil sich die Partner nicht trennen wollen. Und das wäre schade für Beide. Deshalb: ich bin mir sicher, dass die Grundabsicht, auch der langfristig beschäftigten Kolleginnen und Kollegen, eine gute ist. Vielleicht liegt es wirklich an den Zielen, die Sie teilweise für die Zusammenarbeit vermissen.

Es „menschelt“ halt in der BGHW – und das finde ich auch gut. Wenn die Draufsicht auf die BGHW als Arbeitgeberin am Ende des Tages dann dennoch so positiv ausfällt wie bei Ihnen, dann machen wir viel richtig. Das ändert nichts daran, dass wir als lernende Organisation uns ständig weiterentwickeln wollen und müssen. Vielleicht gelingt es uns in diesem Entwicklungsprozess noch, Unterschiede im Vorgesetztenverhalten auf höherem Niveau zu nivellieren: aber unterschiedliche Charaktere sind auch fruchtbar.

Danke für Ihr Feedback und schöne Grüße nach Berlin.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Udo Schöpf

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