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BIKE 
& 
OUTDOOR 
COMPANY 
GmbH 
& 
Co. 
KG
Bewertung

Schlimmster Arbeitgeber in meinem Berufsleben

1,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei BIKE & OUTDOOR COMPANY GmbH & Co. KG in Hamburg gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre ist sehr bedrückend, da der Raum sehr steril ist und der gesamte Verkaufsbereich Videoüberwacht wird. Die Videoüberwachung soll nicht nur vor Diebstahl schützen, sondern wird auch von der Filialleitung dazu verwendet, um die Arbeit von Angestellten zu kontrollieren, ob diese produktiv und in Akkord arbeiten. Beispielsweise kann der Filialleiter so von seinem Büro aus überprüfen, ob seine Mitarbeiter im Kundengespräch sind oder nicht. Führt jemand kein Verkaufsgespräch, obwohl Kunden frei rumlaufen, kann es schon häufiger Ärger oder sogar eine Abmahnung geben. Der Verkaufsdruck ist kaum auszuhalten, da grundsätzlich das Prinzip gilt: "Wer schreibt, der bleibt", (mit Schreiben ist der Umsatz gemeint). Letztendlich gilt noch nicht einmal dieses Motto, denn die Vorgesetzten kündigen häufig im Herbst und im Winter ihre Mitarbeiter, um Personalkosten zu sparen. Des Weiteren werden Arbeitsverträge erneuert, bei dem es immer wieder zu Gehalts- oder Stundenkürzungen kommt. Wer denkt, dass er oder sie durch den Arbeitsvertrag abgesichert ist, irrt sich gewaltig, da die Filialleitung immer einen Grund findet jemanden zu los zu werden.

Kommunikation

Die meiste Kommunikation wird häufig ca. eine halbe Stunde vor Ladenöffnung abgehalten. Hier werden des Öfteren Mitarbeiter vor dem gesamten Team bloßgestellt. Ansonsten werden überwiegend die Umsätze und Fehler der letzten Tage besprochen. Vereinzelnd werden Mitarbeiter zum persönlichen Gespräch gebeten, hier werden auch wie so häufig eigenverantwortliche Fehler besprochen, aber positives Feedback gibt es nur sehr selten. Die Umgangssprache ist furchtbar, da es zum normalen Ton bei B.O.C. gehört sich gegenseitig zu beschimpfen. Einige Kollegen mit niedrigem Bildungsniveau, die nach der Hauptschule oder dem Realschulzweig eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert haben, praktizieren dieses Verhalten besonders oft und schrecken ebenso nicht zurück vor den Kunden dies zu zeigen.

Kollegenzusammenhalt

Auf die Kollegen ist selten Verlass. Jeder möchte seine Arbeit irgendwie ungestört verrichten, weil jeder fast immer vom anderen genervt ist. Unter den Kollegen gibt es häufig Auseinandersetzungen und Lästereien. Da einige der Mitarbeiter auf Provision angestellt sind, werden häufig die Provisionen der anderen Kollegen über die firmeninterne Betriebssoftware weggeschnappt, was eigentlich verboten ist. In der Werkstatt bei der unter anderem auch Fahrräder repariert werden können, die nicht bei B.O.C. gekauft wurden, gehen einige der Angestellte, um es vorsichtig auszudrücken unachtsam mit den Bikes um. Genauer gesagt grob fahrlässig. Regelmäßig werden Gegenstände zur Belustigung durch die Werkstatt geworfen, sowie wenn es ein Fahrrad trifft und ein Schaden entsteht, soll dies lustig sein. Das passiert natürlich nur hinter verschlossenen Türen und nur wenn niemand außer ein paar Eingeweihte davon mitbekommen.

Work-Life-Balance

Die Arbeit im Verkauf ist knüppelhard. Nach der Arbeit führt man ständig im Kopf Verkaufsgespräche, weil es kaum möglich ist abzuschalten und gesunder Schlaf wird trotz der physischen Erschöpfung schwierig. Wie man mir persönlich anvertraute, befanden sich Mitarbeiter in psychologischer Betreuung, weil diesen den Stress nicht aushielten. Die Arbeit ist mit dem privaten Leben nicht ohne negative Folgen zu vereinbaren. Es gibt auf der gesamten Verkaufsfläche keine Sitzmöglichkeit, weshalb von den Angestellten erwartet wird von früh bis spät zu stehen, ohne eine Verschnaufpause. Die Fillialleitung hat sogar schon einmal den einzigen Sitz an der Kasse weggenommen, weil sich hier einige Mitarbeiter eine kleine Pause genommen haben, ohne sich hier vollständig auszuruhen, sondern am Computer weiter zu arbeiten. Der Großteil der Kollegen raucht, um zumindest etwas den Stress zu lindern, dies wird geduldet, solange man sich aus dem Betriebssystem für die Arbeitszeiten ausloggt, sowie keine Kunden eine Beratung verlangen. Überstunden müssen außerdem geleistet werden, wenn diese erforderlich sind.

Vorgesetztenverhalten

Im Unternehmen gibt es eine klare Rangordnung bzw. Hierarchie. Die Arbeit, die dem einem Kollegen nicht passt, wird dem anderen zugewiesen, dies trifft dann meistens die Aushilfskräfte, Azubis, Werkstudenten oder Kassenkräfte. Die Bezirksleitung interessiert sich nicht für das Belangen des Einzelnen, sondern nur für das Erreichen der Umstazvorgaben von der Geschäftsleitung. Wird nach einem Gespräch gefragt, wird dieses entweder ignoriert, nicht ernst genommen oder an jemand anderen weitergeleitet. Die Personalabteilung kümmert sich mehr um das Fälschen von neuen positiven kununu Bewertungen als um seine Mitarbeiter.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben im Verkauf sind tagtäglich immer dieselben. Oberstes Gebot ist der Verkauf der Ware. Jeder Kunde muss begrüßt und mit sogenannten W-Fragen angesprochen werden, um diesen zum Gespräch zu motivieren, z.B. mit: Wie kann ich Ihnen behilflich sein" oder "Was kann man für Sie tun". Als Verkäufer sollen in erster Linie Kunden beraten werden. An Tagen, an denen weniger im Geschäft los ist, muss Ware in das Regal verräumt werden. Diese steht auf Paletten in großen Kartons und das Verräumen nimmt scheinbar kein Ende. Wer sich mit Neurradmontage auskennt muss hin und wieder in der Werkstatt aushelfen. Gelegentlich muss das Lager für die Fahrräder neu sortiert werden, dass bedeutet schwere körperlich anstrengende Arbeit.

Gleichberechtigung

Frauen werden auffällig häufig an die Kasse gestellt, davon überwiegend Frauen mittleren Alters. Dieses Bild entspricht in etwa dem klassischen Rollenbild der Frau im 21. Jahrhundert, wenn man im Einzelhandel arbeitet.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen werden so behandelt wie jeder andere Angestellte auch, dies bedeutet keineswegs, dass der Umgang gut sei.

Arbeitsbedingungen

An der Fluktuation der Mitarbeiter lässt sich abschätzen wie die Arbeitsbedingungen sind. Bei B.O.C. herrscht ein Kommen und Gehen von neuen Kollegen. Die Meisten verlassen das Unternehmen bereits nach kurzer Zeit wieder, da der Stress stark auf die Substanz geht. Im Sommer liegt die Lufttemperatur im Geschäft häufig bei über 35 Grad, da die wenigsten Läden mit Klimaanlagen ausgestattet sind. Der Arbeitgeber ist bei solchen hohen Temperaturen gesetzlich dazu verpflichtet Arbeitsschutz zu gewährleisten. Es sind auch an weiteren gleich heißen Tagen keine Maßnahmen zum Schutz von den Vorgesetzten ergriffen worden. In der Filiale musste trotz der Hitze weiter im Akkord verkauft werden. Selbst der Vorschlag den Mitarbeitern kostenloses Wasser zur Verfügung zu stellen, wurde vom Filialleiter abgelehnt und belächelt. Anstatt dem Wasser, gab es nach Arbeitsende schon häufiger mal ein gekühltes Bier. B.O.C. war mein erster Arbeitgeber, bei dem ich zudem meinen Anwalt einschalten musste, weil ich ein Teil meines Gehalts nicht bekommen habe und die Arbeitsbedingungen so schlimm waren. Der Anwalt teilte mir mit, dass ein Gerichtsprozess kostspielig und langwierig würde.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein kennt man bei Bike & Outdoor Company überhaupt nicht. Wenn etwas umweltfreundlich bei B.O.C. sein sollte, wovon ich nicht ausgehe, dann dient dies lediglich dem Schein, dass der Kunde ein gutes Gefühl beim Einkaufen hat und schlussfolgernd bereitwilliger mehr Geld ausgibt. Umweltbewusstsein wie Einkaufstüten aus recyceltem Papier dienen letzten Endes auch nur wieder der Nutzenmaximierung, um noch mehr Umsatz zu generieren. Meistens hält sich das Unternehmen jedoch nur an gesetzliche Normen, die von sozialen Institutionen erlassen wurden, an die sich auch B.O.C. halten muss. Es werden jeden Tag riesige Massen von Plastiktüten produziert, die in der Tonne landen. Wohin diese danach gebracht werden, konnte ich leider nicht in Kenntnis bringen. Angefangen von der Fahrradklingel bis zum E-Bike wird alles mit Plastikfolien und Pappe verpackt. Die Verpackung wird natürlich vollständig abgemacht, bevor die Ware und die Bikes in den Verkauf kommen, so dass der Kunde nichts davon mitbekommt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist nur knapp über dem Mindestlohn und mir wurde später anders als noch beim Vorstellungsgespräch erzählt, dass das Gehalt erst angepasst werde, wenn auch der Mindestlohn das Niveau des eigenen Einkommens erreicht. Sozialleistungen werden nicht geboten. Im Arbeitsvertrag steht, dass Urlaubs- und Weihnachtsgeld im Gehalt bereits enthalten ist. Die Personalabteilung versucht immer wieder Mitarbeiter zu akquirieren, indem diese davon spricht, dass es Mitarbeiterrabatt gibt, hier wird häufig von einem bestimmten Freibetrag gesprochen. Dieses Lockangebot sollte aber für jeden mit Grips im Kopf kein ausreichendes Argument sein, einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Die Marge bzw. der Spielraum ist bei Fahrrädern immer noch hoch genug, dass B.O.C. auch bei Personalrabatt genug Gewinn macht und der Arbeitgeber die restlichen Kosten von der Steuer absetzen kann. Vorsicht vor kapazitätsorientierten Arbeitsverträgen, dies steht nicht explizit drin, aber dadurch werdet ihr nur nach Bedarf eingeteilt, was bedeutet, dass keine Mindestarbeitsstunden eingehalten werden müssen und Ihr als Springer arbeitet oder nur während der umsatzstärksten Zeit im Frühling oder Sommer.

Image

Das Image ist überwiegend schlecht. Viele Mitarbeiter sprechen nur vorsichtig über die Arbeitssituation, aus Angst vor negativen Konsequenzen. Für mich subjektiv empfunden ist die Bike & Outdoor Company GmbH & Co. KG ein echter Fall für Team Wallraff.

Karriere/Weiterbildung

Karriere gibt es vermutlich auch nicht nach jahrelanger Hingabe oder Aufopferung für das Unternehmen. Die einzige Weiterbildung, die ich innerhalb eines Jahres mitgemacht habe, war am Anfang. Hier hat man zwei dicke Ordner mit Wissen bekommen, wie Kundegespräche geführt werden und wie ein Fahrrad aufgebaut ist. Mit Weiterbildung hat dies wesentlich wenig zu tun. Um bei B.O.C. arbeiten zu dürfen sind Vorkenntnisse wünschenswert, aber keine Pflicht. Jeder Mitarbeiter sollte zumindest in seinem Leben schon einmal ein Fahrrad gesehen haben. Gleich zu Beginn im Verkauf wird man sprichwörtlich ins kalte Wasser geschmissen und soll Kunden beraten. Kundenberatung lernt man bei B.O.C., indem man vom Kollegen sich die Gespräche abschaut und diesen Prozess versucht zu imitieren.

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Arbeitgeber-Kommentar

Personalabteilung B.O.C.
Personalabteilung B.O.C.

Liebe(r) Ex-Kollege/in,

besten Dank für Ihr sehr ausführliches und detailliertes Feedback.

Wir bedauern es sehr, wenn sich ein Mitarbeiter bei uns nicht mehr wohl fühlt und wie in Ihrem Fall sogar das Unternehmen verlässt. B.O.C ist ein junges Unternehmen, das sich immer weiterentwickelt und finanziell gesund wächst. Damit unser Unternehmen auf soliden Füßen steht, brauchen wir in erster Linie zufriedene und motivierte Mitarbeiter. Daher danken wir Ihnen sehr für Ihre Ausführungen zu Ihrer Zeit bei B.O.C., die wir intern besprechen und an unsere Personalentwicklung weiterleiten werden.

Sie sprechen viele Punkte an, die Ihnen bei uns nicht gefallen haben. Aufgrund der zu wahrenden Anonymität können wir hierzu nicht auf jeden Einzelfall eingehen, da wir die Einzelheiten nicht kennen und beteiligte Personen nicht bekannt sind. Doch möchten wir einige Punkte hier aufgreifen: Für jede Filiale ist in erster Linie die Filialleitung zuständig. Somit ist diese auch Hauptansprechpartner, wenn ein Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz nicht mehr wohl fühlt, psychisch und/oder physisch überlastet ist oder Probleme mit den Kollegen hat. Ferner bieten wir zentralseitig den Kontakt unserer Vertrauensperson an. Die Kollegen sind speziell für die Sorgen und Wünsche aller Kollegen da und setzen sich aktiv für die Lösung eines Problems ein.

Wir würden uns freuen, uns noch einmal mit Ihnen zu allen Punkten auszutauschen. Bei Interesse senden Sie hierzu bitte eine E-Mail mitsamt Ihrer Telefonnummer an personal@b-o-c.com, Betreff: „Kununu Bewertung 7.8.2020“,

Abschließend danken wir Ihnen für Ihren Einsatz und die geleistete Arbeit bei B.O.C. und wünschen Ihnen beruflich wie privat alles Gute.

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