Gutes Sprungbrett - viel Potenzial, der Mut zur Veränderung ist da, jetzt muss die Umsetzung erfolgen
Gut am Arbeitgeber finde ich
* Aufgabenvielfalt ist gegeben
* Mit dem richtigen Paten kann man sehr viel lernen
* Größtenteils absolut herzliche, offene und lebensfrohe Kollegen
* Mut zur Veränderung ist vorhanden - die Umsetzung muss noch folgen
* Die Geschäftsführung ist Bedacht auf das allgemeine Wohl
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
* Umgang mit der Corona-Krise (wenig bis gar nicht vernünftig)
* Hängt hinter dem Wettbewerb hinterher was Flexibiliserung der Arbeit angeht
* Starre, nicht zeitgemäße Hierarchien und Prozesse
* Lange Kommunikations- und Entscheidungswege
* Zwei-Klassen-Gesellschaft nach Kündigung (man ist "weniger" Wert und das wird einem auch zu spüren gegeben)
* Zettelwirtschaft
Verbesserungsvorschläge
* Mehr auf die internen Mitarbeiter hören
* Mehr Benefits für interne Mitarbeiter schaffen
* Die Förderung einer offenen, ehrlichen und angstfreien Feedbackkultur
* Umstrukturierungen überdenken
* Sich dem Wettbewerb anpassen (Geldwerte Vorteile, Förderung von Gesundheit, Flexibilisierung der Arbeit)
* Krisenmanagement bzw. Umgang mit den verschiedenen Mitarbeitergruppen in Krisen
* Mobile Geräte erneuern
Arbeitsatmosphäre
Anfangs eine sehr tolle, sehr wertschätzende Arbeitsatmosphäre, die sich dann jedoch leider durch interne Faktoren verändert hat.
Vorher war der Teamgedanke sehr groß und spürbar, man ist mit Freude zur Arbeit gegangen und hat sich auf die neue Woche gefreut. Leider hat sich dies durch interne Umstrukturierungen dann verändert, wodurch der Spaß und die Freude sehr weit in den Hintergrund gerückt sind.
Im Gros war man jedoch noch gerne da, weil die Kollegen so toll waren, jedoch immer mit einem gewissen Maß an Bauchschmerzen.
Kommunikation
Die Kommunikation ist unter dem Großteil der Kollegen sehr herzlich, warm und offen. Hier wurden Meinungen auch offen ausgesprochen, es herrschte eine konstruktive Feedback-Kultur und man hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass man nicht ernst genommen wurde.
Leider werden nicht immer alle Informationen adäquat geteilt und es kommt zu (gewollten) Informationsverlusten. Zudem gab es Fälle, wo bestimmte Themen einfach unter den Teppich gekehrt oder mit Absicht falsch weitergetragen wurden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war grandios. Gerade nachdem interne Anpassungen vorgenommen wurden, auf die die "kleinen Mitarbeiter" keinen Einfluss nehmen konnten, sind die Kollegen zusammengewachsen, was nicht nur hilfreich für die interne Stimmung war, sondern auch, um sich den gesamten Frust von der Seele zu reden und sich auszutauschen, vor allem, wenn es keine (vermeintliche) Stelle gab oder nicht die Sicherheit gegeben wurde, bei der man seine Themen platzieren hätte können.
Work-Life-Balance
An sich sind die Arbeitszeiten bei bindan gut geregelt. Es gibt "Früh- und Spätschichten", welche immer rolierend eingeteilt werden, wodurch man unter der Woche auch um 16 Uhr gehen kann. Außerdem gab es rollierend früh Freitage, was gerade zum Wochenende immer toll war.
Leider hat auch die Work-Life-Balance mit den Umstrukturierungen eine negative Kerbe erhalten. Sei es bei Arztterminen, wie die Pause verwendet wird oder auch was die Pausenlänge anging. Hier war der Wechsel von einem Vertrauensverhältnis in ein Kontrollverhältnis, es wurde den Mitarbeitern ein schlechtes Gefühl gegeben bei Terminen und auch die Pausen wurden kommentiert, wenn man 4 Minuten überzogen hat. Deswegen auch die drei Sterne - Anfangs Top, jedoch am Ende eher Flop.
Vorgesetztenverhalten
Eigentlich sollte man hier 5 Sterne geben, bis zu dem Zeitpunkt der internen Umstrukturierung. Ab dem Zeitpunkt wurden aus Kollegen Mitarbeiter und aus dem Team eine klassische Hierarchie im Sinne von Führungs- und Arbeiterklasse, was meiner Meinung nach schade ist. Das Team bildet die Basis für ein stabiles Gesamtkonstrukt, was jedoch nicht (mehr) gesehen wird. Zudem sollten Vorgesetzt immer ein Puffer für die Kollegen/das Team sein und nicht als Akzelerator für Unmut und schlechte Stimmung fungieren, denn je zufriedener das interne Team, desto besser die Leistung. Zudem sollten Vorgesetzte (egal auf welcher Ebene) nicht mit zweierlei Maß messen, wenn es um die eigene Person oder andere Personen geht.
Interessante Aufgaben
Aufgrund der breiten Kundenstruktur und der Arbeit mit Menschen bleiben die Aufgaben durchaus spannend, interessant und abwechslungsreich. Es gibt immer neue Themengebiete zu lernen, zu erforschen und neue Menschen kennenzulernen.
Gleichberechtigung
Leider werden hier nicht alle KollegInnen gleich wertgeschätzt. Am Ende ist irgendwo der Titel ausschlaggebend dafür, ob du in deiner Rolle wertgeschätzt wirst. So sind u. a. Sprüche entstanden, dass z. B. Referenten für Recruiting weniger wert sind als Referenten für Personal- und Kundenmanagement und umgekehrt.
Arbeitsbedingungen
Soweit sind die Arbeitsbedingungen in Ordnung, die Technik ist okay. Es gibt hier aber noch sehr viel Luft nach Oben.
Aufgrund der "altmodischen" Art der Papierform, ist Home-Office nicht möglich aber auch nicht gewünscht. Die Laptops vor Ort sind alte Knochen, die eher eine Behinderung als eine Hilfe beim Remote-Work sind (auf Basis der Laptops wäre Home-Office sowieso nicht möglich).
Es gab häufig Probleme mit der Telefonanlage, die Desktops sind klassische Igel-Systeme, die jedoch zuverlässig funktionieren.
Ansonsten sind es eben Großraumbüros, wodurch der Lärmpegel von Zeit zu Zeit der hoch ist, aber dies fördert auch einen gewissen Vibe.
Warum aber auch nur zwei Sterne? Das liegt am Umgang mit der gesamten Corona-Krise. Hier hat bindan es verpasst, den internen Mitarbeitern Sicherheit und Halt zu geben. Es wurde verlangt, dass durchaus noch persönliche Gespräche mit Bewerbern geführt werden, Home Office wurde noch nicht mal Menschen gewährt, die durchaus ein hohes Risiko hatten und auch sonst wurde wenig getan. Es wurden erst spät Tests zur Verfügung gestellt und auch die Abstandsregeln wurden nur im Minimum eingehalten, obwohl wesentlich mehr hätten getan werden können.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kundenpräsente (z. B. Schokolade) ist Fair-Trade. Generell wird auf nachhaltige Produkte geachtet, wenn es um Marketingaktionen geht.
Leider ist hier aber noch sehr viel Nachholbedarf wenn es um Umweltbewusstsein und Papierverbrauch angeht. Hier hat die Digitalisierung noch keinen großen Auftritt gehabt: Alles muss zwei- bzw. dreifach ausgedruckt werden, Personal- und Mitarbeiterakten sind nach wie vor in Heftern, und auch andere Sachen finden nicht digital statt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt entspricht dem Branchendurchschnitt. Es gibt ein Fixum ohne Erfolgbeteiligung oder ähnlichen. Manche Mitarbeiter erhalten Provision - diese haben dann noch einen "Altvertrag".
Einen Stern Abzug, weil an Sozialleistungen nur das gesetzliche Minimum geboten wird.
Image
Leider hat das Image der besagten Niederlassung bei den internen und externen Mitarbeitern über die letzten Monaten abgenommen, da ein falscher Umgang mit manchen Dingen stattgefunden hat.
Ansonsten ist das Image, was den Branchendurchschnitt angeht, voll im Rahmen.
Karriere/Weiterbildung
Sicherlich gibt es Karrieremöglichkeiten, dann aber nur (soweit ich das mitbekommen und erfahren durfte) nur im klassischen "Aufrückerverfahren". Wer jedoch herausragende Leistungen erbringt, wird auch entsprechend wertgeschätzt.
Das Weiterbildungsangebot habe ich nicht wahrnehmen können, da dies (a. m. S.) seitens bindan weder groß angepriesen noch nachgehalten wird. Es gab die eine oder andere Einführungsschulung, jedoch ist auch hier noch Luft nach oben.
Umgang mit älteren Kollegen
Arbeitgeber-Kommentar
Wir freuen uns sehr über diese ausführliche Bewertung! Vielen Dank Ihr Feedback.