Es mag Menschen geben, die sich in diesem Kontext wohlfühlen ...
Arbeitsatmosphäre
Die Kultur in der IT ist leider von toxischen Menschen durchsetzt - "seinen Kollegen Messer in den Rücken rammen" ist laut Führungskraft "BMW Kultur". Führung bewegt sich auf der Ebene zwischen Einschüchterung und der sprichwörtlichen Möhre vor der Nase. Das Weiterbildungsbudget für IT-Mitarbeiter pro Jahr liegt unter den Kosten eines (!!!!) Ölwechsels eines Führungskräftefahrzeugs. Statt die Herausforderungen anzugehen, die sich BMW stellen muss, fokussiert man sich im Führungskreis auf das Einhalten von Anwesenheitsquoten, welche offiziell nicht existieren. Ein gutes Gefühl, dass das Management genau die richtigen Prioritäten setzt. Die folgerichtige Abwanderung von Experten im IT-Bereich lässt sich hingegen leider nicht mehr schön reden. Jedoch ist nicht alles schlecht. Wer mit Blindleistung und Scheinleistung als Arbeitsoutput vortrefflich leben kann, wird hier sicher glücklich.
Kollegenzusammenhalt
Notgedrungen hält man auf operativer Ebene zusammen, um sich gegenseitig ggü. der "Führung" zu schützen und sicher zu sein, dass nicht man selbst das Problem ist.
Work-Life-Balance
Mit dem 35er Vertrag kann man sich durchaus ein schönes Leben machen. Ändert jedoch nichts an der Arbeitsverdichtung, welche schon seit Jahren exerziert wird.
Vorgesetztenverhalten
Wie unter Arbeitsatmosphäre geschrieben, ist das Vorgesetztenverhalten mehr als grenzwertig. Teils überschreitet man bewusst die Grenzen des Zulässigen (Arbeitsrecht) ... weil die Mitarbeiter das gefühlt eh nicht checken bzw. so im goldenen Käfig sitzen, dass keiner zuckt.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich gäbe es interessante Aufgaben in der aktuellen Zeit und Situation. Jedoch werden diese durch die Führungskräfte verhindert oder - sobald diese drohen erfolgreich zu werden - zu ihren eigenen Themen gemacht.
Arbeitsbedingungen
Die IT-Ausstattung mit der man arbeiten soll stellt vermutlich eine nicht zu vernachlässigende Hürde dar. Personal hingegen kümmert sich null um die Belange der Belegschaft. Selbst ein einheitlicher Kündigungsprozess scheint zu fehlen. Wer auf den Betriebsrat hofft, wird jedoch direkt enttäuscht. Hier reagiert man scheinbar nur auf Anfragen von IG-Metall Mitarbeitern.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt für "alte" Mitarbeiter ist durchaus respektabel. Neueinstellungen werden jedoch mittels Paragraphen- und Sonderregelungswald gezielt in die Irre geführt. Als Neueinsteiger ist es schlicht unmöglich in die Gehaltsklassen der älteren Kollegen zu kommen. Ich würde das Gehalt auf Expertenlevel aktuell als oberer Marktdurchschnitt einschätzen.
Image
Das Image von BMW ist aufgrund der Produkte noch gut und zugegebener Maßen sind die Fahrzeuge auch sehr gut.
Karriere/Weiterbildung
Karriere gibt's nur für Menschen ohne eigene Meinung, welche exakt die Vorgaben von Oben unreflektiert umsetzen (selbst wenn das gegen die eigenen Kollegen geht). Die angepriesene Expertenkarriere ist schlicht nicht vorhanden. Weiterbildung ist für IT-Mitarbeiter leider ein Fremdwort. Vielmehr gilt die Erwartungshaltung, dass man das was man wissen sollte auf eigenen Kosten in der Freizeit lernt. Das interne Schulungsangebot ist leider nicht ansatzweise ausreichend oder qualitativ adäquat.