Ein Arbeitgeber im Wandel
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bisher hatte man bei Brose einen sicheren Arbeitsplatz.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kaum Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Frauen; Gehaltsspanne zwischen Männern und Frauen ist enorm. Aufgaben werden nach Geschlechtern getrennt verteilt. Wiedereinstieg als Frau nach Elternzeit schwierig bis kaum möglich.
Verbesserungsvorschläge
Offene Kommunikation; Arbeit leistungsgerecht und durchschaubar vergüten, auch Frauen zwischen 20 und 30 Chancen geben sich weiterzuentwickeln und entsprechend honorieren. Vorgesetztenverhalten hinterfragen, Führungsdialoge regelmäßig wieder einführen.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung unter Kollegen ist aufgrund von hohem Arbeitsvolumen und dem "Veränderungs-" bzw. "Entwicklungsprogramm" Future Brose enorm gesunken. Mehr-Arbeit wird weder wertgeschätzt noch honoriert, kein Stundenkonto, keine Bezahlung der Mehrarbeit. 50h-Wochen sind hier Standard, trotz eigentlicher "Kurzarbeit".
Kommunikation
Als Mitarbeiter ist man das letzte Glied in der Kette und bekommt manche Informationen gar nicht oder viel zu spät mit. Das Kommunikationsverhalten der Geschäftsführung hat sich in den vergangenen Jahren, auch durch den häufigen Wechsel der Geschäftsführung, deutlich verschlechtert bzw. ist kaum mehr vorhanden.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt zwischen Kollegen ist meistens gut. Nichtsdestotrotz ist ein ständiges Konkurrenzdenken vorhanden. Männliche Kollegen werden schneller befördert, einige Aufgaben werden Männern nicht "zugemutet", da z.B. organisatorische Aufgaben ja von weiblichen Kolleginnen zu erledigen sind.
Work-Life-Balance
Variable Arbeitszeit = unbezahlte Überstunden und wenig Flexibilität - Termine müssen auch über die normale Arbeitszeit hinaus angenommen werden, da sonst Informationen und Wissen fehlen.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten haben zwar offene Ohren, ändern jedoch an der belastenden Situation nichts. Die Personalabteilung legt hier bei Themen Steine in den Weg, über die die Personalerin fachlich gar nicht urteilen kann. Wenn Wertschätzung gegenüber der Mitarbeiter zu viel verlangt ist, sollte man sich über eine zukünftige hohe Fluktuation nicht wundern.
Interessante Aufgaben
Aufgaben passen, Arbeitsvolumen passt allerdings nicht. Es sollte möglich sein auch für die Aufgaben vergütet zu werden, die man bearbeitet und nicht schlechter gestellt werden.
Gleichberechtigung
Eine Gleichberechtigung zwischen Jung-Alt und Frau-Mann ist nicht vorhanden. Männer werden gefördert und gefordert. Frauen stagnieren ab einer gewissen Position. Im Vergleich sind wesentlich weniger Frauen als Männer in Führungspositionen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es nicht. Entweder man arbeitet 24,5 Stunden oder Vollzeit, eine andere Möglichkeit gibt es kaum. Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit ist schwierig bis kaum möglich.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen und deren Expertise werden geschätzt. Aufgrund des aktuellen Future Brose Programms, wird allerdings versucht sich über Altersteilzeit vorzeitig von älteren Mitarbeitern zu trennen.
Arbeitsbedingungen
Technik ist zum Teil veraltet, wir arbeiten mit Laptops, die teilweise 6 Jahre und älter sind. Aufgrund der Sparmaßnahmen wird bei jeglicher Neuanschaffung der Sinn hinterfragt, was prinzipiell gut ist. Es läuft allerdings darauf hinaus, dass sich z.B. mehrere Kollegen ein Lineal teilen sollen. Trotz Kurzarbeit werden Überstunden verlangt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf die Umwelt wird kaum geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist solide für die Automobilbranche. Das Problem bei der Gehaltsentwicklung ist, dass stellenweise nicht die Aufgaben und das Arbeitsvolumen zählen, sondern die Stelle, der man zugewiesen ist. Oftmals werden Aufgaben einer höheren Anforderung erledigt, für die man nicht entlohnt wird.
Image
Nach außen hat die Firma nach wie vor einen guten Ruf - mehr Schein als sein.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen wurden in der Vergangenheit vom Unternehmen unterstützt. Im Nachgang allerdings nicht nachverfolgt. Viele Kollegen verlassen das Unternehmen. Intern werden kaum Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt - in der aktuellen Situation schon gleich gar nicht. Stellen werden kaum nachbesetzt - wie soll man sich da entwickeln?