Let's make work better.

Bundesagentur für Arbeit Logo

Bundesagentur 
für 
Arbeit
Bewertung

Personalmangel, Bildungsangebote mangelhaft, rücksichtslos gegen motivierte Mitarbeiter

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Agentur für Arbeit in Leipzig gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Solides, auskömmliches Gehalt, wobei da der Teil des öffentlichen Dienstes, der zur IG-Metall gehört bei vergleichbarer Tätigkeit noch deutlich mehr zahlt als die Bundesagentur für Arbeit.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Befristungen, unmotivierte Mitarbeiter bis zur Teamleitung, die einen nicht wirklich ins Team aufnehmen wollen. Keine Möglichkeit über Vertrauenspersonen dagegen vorzugehen.

Verbesserungsvorschläge

Den demografischen Wandel ernst nehmen und eigene umfangreiche Bildungsangebote schaffen, sodass man erfahrenen Sachbearbeitern wie mir Perspektiven eröffnet. Drei Wochen Schulung und zwei Jahre befristetes Arbeitsverhältnis sind KEINE Perspektive.

Arbeitsatmosphäre

In den ersten zwei Wochen wurde mir das Teampostfach im Outlook zugeteilt. Ich solle mich erstmal einarbeiten und ankommen hieß es. Das hieß stupides Hochladen von eMails der Kunden in die eAkte. Dann erfolgten etwa 3 Wochen online-Schulung mit einem Fachexperten Leistung SGB II mit Beispielen zum Ausdrucken und Selbstdurcharbeiten (mehrere dicke Ordner DIN A4). Hilfe bekam man nicht, nur Fehler wurden ständig gesucht und gefunden-demütigend. Nach den Schulungen wurde mir wieder, diesmal für 3 Monate, das Teampostfach im Outlook zugeteilt. Ich solle mich ausschließlich darum kümmern. Anmerkung: Das sind doch keine Kernaufgaben von Fachassistenten SGB II!

In den letzten sieben Wochen meiner Probezeit sollte ich schon selbstständig, also nach effektiv drei Wochen Schulung, SGB II Leistungsanträge bearbeiten. Laut unserem Schulungsleiter schätzte er ein, dass man mindestens vier Jahre im SGB II Leistungsbereich Erfahrung gesammelt haben muss um die teils komplexen Anträge und Gesetzesverbindungen zu durchschauen und sehr rechtssichere Entscheidungen treffen zu können. Ich sollte also nach drei Wochen Schulung und Selbststudium mindestens vier Jahre Berufserfahrung haben.

Kommunikation

Überfallartig. Nach dem Motto: Friss oder stirb.

Kollegenzusammenhalt

Sehr gut, wenn man etwas länger dabei ist. Man weiß dann wer einen hintergeht, und wer das nicht tut.

Work-Life-Balance

Man muss sich selbst Freiräume schaffen und Freizeitansprüche (Überstundenabbau) durchsetzen, dann klappt es.

Vorgesetztenverhalten

Unterirdisch. Es wird die Wahrheit bis zur Unkenntlichkeit verbogen.

Interessante Aufgaben

Man will nicht, dass sich jemand hocharbeitet. Deswegen gibt es auch keine interessanten Aufgaben.

Am Ende meiner sechsmonatigen Probezeit musste ich mir von der Teamleitung und stellvertretenen Teamleitung vorwerfen lassen, ich würde nicht richtig arbeiten, angeblich Zusagen nicht einhalten und gesetzliche Vorgaben ignorieren.

Bis zum Ende meiner zweijährigen Tätigkeit für die Bundesagentur für Arbeit wurde mir keine Möglichkeit gegeben mich soweit im SGB II Bereich fortzubilden, dass ich eigenständig entsprechende Anträge bearbeiten konnte. Man wollte es einfach nicht. Ich finanzierte mir stattdessen selbst für einen hohen vierstelligen Betrag eine Fortbildung in meinem bisherigen Berufsfeld dem Gesundheits- und Sozialwesen und schloss diese erfolgreich ab. Möglich war diese privat finanzierte Fortbildung, weil ich zuvor jahrelang bei der größten Krankenversicherung Deutschlands als Sachbearbeiter entsprechende Berufserfahrung gesammelt habe, ohne die die Fortbildung nicht möglich gewesen wäre.

Gleichberechtigung

Auf dem Papier, ja.

Umgang mit älteren Kollegen

Die werden, da meist erfahren ausgenutzt bis sie sich krankschreiben lassen müssen, weil es einfach nicht mehr geht. Da man an externen Nachwuchskräften wenig Interesse zeigt ergibt sich mit den Jahren ein Teufelskreis.

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind dem aktuellen Standard entsprechend ergonomisch eingerichtet. Man hat genügend Bewegungsfreiheit.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird Einiges getan. Effekte fraglich und werden auch nicht überprüft.

Gehalt/Sozialleistungen

Noch gut.

Image

Berechtigt schlecht.

Karriere/Weiterbildung

Man verlässt sich auf Azubis aus dem eigenen Haus. Die werden immer weniger, sollen es aber richten. Extern angeworbene Mitarbeiter will man möglichst nicht fortbilden und die dürfen nach spätestens 2 Jahren gehen. Ein Wiedereinstieg wird gezielt blockiert.

Als ich mich wegen dem mir bekannten Personalmangel bei der Agentur für Arbeit selbst erneut auf öffentlich zugängliche Stellenausschreibungen bewarb, kam nach dreimaligen Nachhaken nach zwei Monaten eine lapidare Absage. Gleichwohl wird in eMails, die automatisch als Eingangsbestätigung von der Agentur für Arbeit weiterhin versendet werden, darauf hingewiesen man möge doch wegen anhaltenden Personalmangel Geduld (jetzt als "Kunde") der Agentur für Arbeit haben. Man hat also Personalmangel und bildet nicht richtig intern aus. Zudem stellt man statt in der Bundesagentur für Arbeit erfahrene Mitarbeiter immer wieder neue Mitarbeiter ein, wie ich von meinen Ex-Kolleginnen hören musste. Dann kann der Personalmangel ja nicht so groß sein, wenn man an interner Bildung spart (siehe oben) und denkt mit befristeten Beschäftigungsverhältnissen den Personalbestand langfristig sichern zu können.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden