Controlling ist fast alles! Kaum Team- und Bereichsleiter mit Weitsicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die Möglichkeit, arbeitslosen Menschen zu helfen, die er mir bietet
- und den abwechslungsreichen Arbeitsalltag
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- die unter Kommunikation genannten Punkte
- die eingeschränkten de facto Möglichkeiten für weibliche Mitarbeiter:innen finanziell von sehr guten Leistungen zu profitieren, die auch für männliche Querseinsteiger, die innerhalb der letzten 5 Jahre bei der BA angefangen haben, kaum gegeben sind.
- dass eine ehrliche inhaltliche Diskussion auf Augenhöhe von Vorgesetzten selten erwünscht ist
- die Tendenz von Vorgesetzten, keine Stellung zu beziehen, wenn sie sich unsicher sind, welche die von "oben" erwünschte Stellung/Position ist
- das in internen Bewerbungsverfahren sog Statusbewerber:innen ganz unabhängig davon, ob sie für die konkret ausgeschriebene Position auch wirklich die besten Bewerber:innen sind, die besten Chancen auf Erfolg haben
Verbesserungsvorschläge
Inhaltliche Qualität sollte vor Zahlen gehen. Die Kund:innen sollten regelmäßig um Feedback zur Qualität der Beratung, die sie durch die Mitarbeiter:innen erhalten, gebeten werden und die Mitarbeiter:innen regelmäßig ihre Vorgesetzten. Die Ergebnisse dieser Evaluationen sollten in Gesprächen mit den so Evaluierten besprochen werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hängt stark mit der jeweiligen Teamzusammensetzung zusammen und schwankt daher.
Kommunikation
"Der Dienstweg muss eingehalten werden" plus wenige Vorgesetzte mit Rückgrat führt häufig zu Intransparenz und Wegduckerei. Vorgegebene Aussagen in Evaluationsbögen (multiple choice) werden gerne so formuliert, dass automatisch ein ziemlich positives Bild abzeichnet. Sorgen und Belange der Mitarbeiter:innen führen auch dann, wenn sie schwerwiegend sind, höchstens zu einer Mitarbeiter:innen-Befragung, deren Ergebnisse dann durch den Internen Service gerne so eingeordnet werden, dass ohnehin kein Handlungsbedarf besteht.
Kollegenzusammenhalt
S. unter Arbeitsatmosphäre
Work-Life-Balance
Vergleichweise gut; besonders durch Gleit- ohne Kernzeit und die 90% Regelung
Vorgesetztenverhalten
Häufig werden Mitarbeiter:innen Vorgesetzte, die den internen Aufstieg über Mittleren Bildungsabschluss (Realschule) und eine Ausbildung genommen und sich über die Jahre hochgearbeitet haben. Sie haben dann in ihren Arbeitsvermittlungsteams Akademiker:innen zu führen. Das muss nicht schlecht sein, besonders dann nicht, wenn die Teamleitung souverän ist. In der Realität ist dies leider nicht immer und dann wird es häufig schwierig.
Interessante Aufgaben
Unsere Jobs könnten so toll sein, wenn weniger auf Zahlen, sondern mehr auf die inhaltliche Qualität unserer Arbeit geachtet würde.
Gleichberechtigung
Höhere Führungsriegen sind geschätzt zu 70-80% männlich.
Umgang mit älteren Kollegen
In der Regel respektvoll.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer ausgesprochen schlecht. Morgens um sechs hat das Büro zum Teil bereits 29 Grad Celsius im Altbau. Es fehlen Außenrolläden und weitere Maßnahmen zu Kühlung. Vom Internen Service werden Mitarbeiter:innen aber jedes Jahr aufs Neue damit abserviert, dass sie doch früh kommen oder spät oder zuhause arbeiten sollen. Zum einen bringt früh kommen nichts (s. oben, weil das alte Gebäude sich schnell aufheizt und dann nicht mehr zu kühlen ist); zum anderen setzt Home Office voraus, dass keine Kinder herumspringen, die lesen können (Datenschutz) und die Energiekosten von den Mitarbeiter:innen selbst getragen werden. Gerade im Sommer sind die Arbeitsbedinungen schlechter als schlecht - eigentlich kein Stern
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wenig Umweltbewusstsein trotz gegenteiliger Bitten der Zentrale bei vielen Kolleg:innen: Monitore und Drucker laufen auf Standby auch bei längeren - geplanten Abwesenheiten (Urlauben, auswärtigen Schulungen).
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist ok - allerdings wird sehr gute Leistung nur in der Theorie belohnt; nämlich vor allem bei männlichen Kollegen, die sog BA-Kinder sind.
Image
Bild in der Öffentlichkeit ist häufig schlecht
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ständig Schulungen. Allerdings wird den Mitarbeiter:innen, besonders denen ohne Führungsverantwortung, die zum Beispiel von der Arbeitsvermittlung in die Integrations- oder Berufsberatung wechseln und dann extensiv geschult werden, wenig intellektuelles Niveau zugetraut. Die aus Nürnberg stammenden Schulungsunterlagen entsprechen in keiner Weise dem durchschnittlichen Ausbildungs- und intellektuellen Niveau der Mitarbeiter:innen, eher sind sie auf Schüler:innen der 9. Klasse ausgerichtet als Menschen mit Berufs-, Lebens- und zum großen Teil Studienerfahrung.