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Bundesbeauftragter 
für 
die 
Unterlagen 
des 
Staatssicherheitsdienstes 
der 
ehemaligen 
Deutschen 
Demokratischen 
Republik 
(BStU)
Bewertung

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Für den Berufseinstieg ideal

3,7
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Jobsicherheit, Gleitzeit, Einzelbüros

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Kommunikation von Entscheidungen

Verbesserungsvorschläge

Entschieden gegen ungeeignete Vorgesetzte vorgehen.

Arbeitsatmosphäre

Die direkten Vorgesetzten waren größtenteils um ein gutes Klima bemüht. Problematisch war eher, was so von der Behördenleitung kam. Hier herrschte gerne mal die Devise "Frage nicht, was deine Behörde für dich tun kann, sondern was du für deine Behörde tun kannst." Im Fordern und Abschaffen von vermeintlichen Privilegien war man gut, über die erwartbaren Reaktionen darauf eher irritiert. Positiv für das Arbeitsklima war das insofern, dass dies den Zusammenhalt der Belegschaft förderte.

Kommunikation

Auf Sachgebietsebene gut. Es gab regelmäßige Sitzungen, in denen über neue Entscheidungen und Entwicklungen aufgeklärt wurde. Wo erstere jedoch herkamen, wusste oft niemand so recht. Alles was innerhalb oder oberhalb der Abteilungslungs-Ebene so beschlossen wurde, trat immer aus einem dichten Nebel hervor. Die schnellste und zuverlässigste Quelle war oft der Flurfunk.

Kollegenzusammenhalt

Unter den Archivaren und Sachbearbeitern herrschte ein guter Zusammenhalt. Unkollegiales Verhalten ist zumindest dort, wo ich war, niemals vorgekommen. Niemand hat sich geweigert, Informationen herauszugeben. Das Finden einer Urlaubsvertretung war auch immer leicht.

Work-Life-Balance

Es gab volle Gleitzeit ohne Kernarbeitszeiten. Ein Zugriff auf dienstliche E-Mails von privaten Geräten war überhaupt nicht möglich. Versuchte Kontaktaufnahmen außerhalb der Arbeitszeit sind jenseits von Havarien nicht vorgekommen.

Vorgesetztenverhalten

Der überwiegende Teil der Vorgesetzten war wohlwollend und fair. Natürlich gab es Fälle, in denen gegensätzliche Persönlichkeiten aufeinanderstießen. Dies wurde dann durch Versetzungen professionell gehandhabt. Höchst problematisch waren jedoch die wenigen Ausnahmen. Obwohl die entsprechenden Personen behördenweit bekannt bzw. verschrien waren, wurde nie irgendetwas unternommen. Manch einer wurde gar noch hochgelobt.

Interessante Aufgaben

Für die Benutzer-Betreuung gab es beim BStU eine eigene Abteilung. Zu übernehmen gab es kaum etwas, weil die abgebende Behörde gottlob nicht mehr existierte. Infolgedessen war man als Archivar quasi nur für die Erschließung zuständig. Dies beschränkte sich schon mal auf einen einzigen Bestand. Inhaltlich sind diese natürlich zunächst interessant, jedoch überwiegt schnell die Monotonie.

Gleichberechtigung

Es gab eine ganze Reihe weiblicher Vorgesetzten, auch aus den eigenen Reihen. Ich hatte nie den Eindruck, dass das Geschlecht für eine Personalentscheidung in irgendeiner Weise ausschlaggebend war.

Umgang mit älteren Kollegen

Der BStU war, wie man so hörte, die Bundesbehörde mit dem höchsten Altersdurchschnitt. Dementsprechend waren ältere Kollegen fast überall präsent. Persönlich habe ich ihre Erfahrung immer geschätzt und den Eindruck gehabt, dass es auch anderen Neueinsteigern so ging.

Arbeitsbedingungen

Wieder so ein "kommt drauf an". Ich habe jahrelang in einem Büro mit stinkendem Teppichboden und gelber Tapete gearbeitet. Die Auswirkungen auf meine Stimmung waren beträchtlich. Immerhin kann im höheren Dienst fast jeder ein Einzelbüro haben. Höhenverstellbare Schreibtische und eine Ausstattung mit zwei Monitoren waren üblich. Die eingesetzte Windows-Version (natürlich) veraltet.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Der Einsatz von Altpapier war vorgeschrieben. Als einmal turnusmäßig alle Drucker ersetzt wurden, landeten diese jedoch alle in einem großen Container für Sondermüll.

Gehalt/Sozialleistungen

Man bekommt, was der TVöD eben so hergibt: Weihnachtsgeld, Betriebsrente, vermögenswirksame Leistungen. Das Urlaubsgeld wurde hingegen erst durch eine "leistungsorientierte Bezahlung", dann durch ein intransparentes Prämien-System ersetzt. Zudem wurden (gerade im Grundsatz) auch schon einmal Tätigkeiten und Kompetenzen eingefordert, die eindeutig oberhalb der gezahlten Entgeltgruppe lagen. Gerüchteweise bekam selbst ein aus dem mittleren Dienst stammender Sachgebietsleiter lange Zeit nur 9a.

Image

Außerhalb der Branche konnte man sich darüber freuen, nicht ständig erklären zu müssen, was man als Archivar eigentlich macht. Innerhalb galt der BStU als "Kaderschmiede des Archivwesens". Mitarbeiter wurden gerne von anderen Häusern übernommen und galten als fähig. Oft waren das aber natürlich diejenigen, die an eine bestimmte Sorte Vorgesetzten geraten waren. Entsprechend ist der diesbezügliche Ruf in anderen Archiven tatsächlich eher schlecht.

Karriere/Weiterbildung

Ein Aufstieg war im gehobenen Dienst nur durch die Übernahme von Personalverantwortung möglich. Das Erreichen einer höheren Entgeltgruppe durch fachliche Leistungen war zumindest für Angestellte quasi unmöglich. Weiterbildungen wurden angeboten und durch Vorgesetzte unterstützt. Angeboten wurden jedoch fast nur Themen wie Gesunderhaltung und Kommunikation. Die Seminare standen zudem fast ausschließlich Mitarbeitern des gehobenen oder höheren Dienstes zur Verfügung. Personal des einfachen ode rmittleren Dienstes schaute in die Röhre. Das scheint in der Verwaltung aber generell so zu sein.

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