BVA Stuttgart… leider nicht empfehlenswert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
siehe meine Ausführungen unter den einzelnen Fragestellungen
Verbesserungsvorschläge
Führungskultur überdenken
Den Mensch in den Mittelpunkt stellen
Arbeitsatmosphäre
Vergleichsweiße sehr großzügige Prämien am Jahresende für (fast alle) MitarbeiterInnen können leider das Gefühl, nur eine durchlaufende Personalnummer sein, nicht ausgleichen - schöner wäre verbales Lob und daraus entstehende/bleibende Motivation über das ganze Jahr verteilt bei entsprechend passenden Gelegenheiten und am Jahresende der verbale Dank für die gemeinsam erreichten Ziele und erledigten Aufgaben.
Vertrauen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und den Mitarbeitern untereinander wurde schon vor Jahren verspielt und es wird auch keine Anstrengung unternommen, daran etwas zu ändern.
Vertrauliche Inhalte von Gesprächen zwischen Vorgesetzten und den Beschäftigten machen ihre Runden auf den Fluren, offenem, bekanntem Fehlverhalten zwischen den Beschäftigten bis hin zum Mobbing wird nicht entgegen getreten - hält man dem Druck nicht mehr stand, wird eben nach neuen Protagonisten gesucht, die, wenn sie es nicht schaffen, in den kleinen illustren Kreis der Wohlgelittenen zu gelangen und vor allem dort zu bleiben, dann ebenfalls früher oder später „über die Klinge springen“ bzw. gesprungen werden.
Unerträglich ist wohl die korrekte Bezeichnung.
Kommunikation
Im Laufe der Jahre immer schlechter geworden - und im Zuge der Pandemie kam
es zum absoluten Tiefpunkt, an dem sich bis heute rein gar nichts geändert hat.
Vornehmlich eher Unwichtiges wird geradezu akribisch in epischer Breite per Mail weiter gegeben, Wichtiges wird dagegen oft genug unkommentiert einfach nur per Mail verbreitet, die fachliche Aufbereitung muss überwiegend in Eigenregie erfolgen, da auch zu viele Teamleiter mittlerweile nicht mehr in der Lage oder bereit sind, Fachliches entsprechend erst aufbereitet weiterzuleiten.
Auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel, ein kleiner Kreis an Personen ist immer bestens informiert - aber nicht bereit, die Informationen mit dem Rest zu teilen.
Kollegenzusammenhalt
Nur noch in kleinen Gruppen erkennbar, die geradezu pathologisch versuchen, andere nicht in die Karten schauen zu lassen.
Misstrauenskultur (die zudem
durch zumindest fragwürdiges Vorgesetztenverhalten noch begünstigt wird).
Rückzugskultur - schlägt sich auch darin nieder, dass mittlerweile eigentlich keine gemeinsamen Veranstaltungen mehr organisiert werden können, da sich trotz Stundengutschrift der Großteil sozusagen nicht mehr gemeinsam an einen Tisch setzen will.
Work-Life-Balance
Urlaub kann praktisch jederzeit, wenn gewünscht, genommen werden, Gleitzeit und die Möglichkeit zum Arbeiten im
Homeoffice bestehen (grundsätzlich) auch.
Warum ich die Work-Life-Balance dennoch als schlecht beurteile?
Weil für eine gute Bewertung nicht nur die genannten durchaus als positiv beurteilten Komponenten stehen können, sondern das ganze soziale Arbeitsumfeld betrachtet werden muss.
Aus meinen anderen Kommentaren ist sicherlich erkennbar, dass im BVA Stuttgart zu Vieles zu negativ ist, als dass die Work-Life-Balance als positiv hervorgehoben werden könnte.
Vorgesetztenverhalten
Könnte ich Minussterne verteilen, würde ich dies tun…
Verbesserungswürdig: alles, egal ob organisatorisch, zwischenmenschlich oder hierarchisch betrachtet.
In Stuttgart zeigt sich mehr als deutlich, dass menschenwürdiges Führungsverhalten nicht oder zumindest nur sehr begrenzt in Seminaren erlernt werden kann, sondern im Charakter eines Menschen angelegt sein muss.
Es ist schon lange keine Struktur mehr in der Referatsführung erkennbar, was sich darin niederschlägt, dass zu viele einfach das tun, was ihnen passt und der Rest schaut, dass die ausgegeben Ziele erreicht werden können.
Animositäten zwischen unterschiedlichen Vorgesetzten machen es dem Einzelnen zudem sehr schwer, sich auf diesem „dünnen Eis“ einigermaßen sicher bewegen zu können.
Launen werden ohne Rücksicht auf Verluste ausgelebt, wird man heute noch für ein bestimmtes Verhalten gelobt, ist dasselbe wenig später durchaus plötzlich völlig unangemessen.
Interessante Aufgaben
Zu hohe Arbeitsbelastung, hohe Mitarbeiterfluktuation, komplexe Aufgaben müssen von immer weniger gut und umfangreich eingearbeiteten Beschäftigten erledigt werden, „altes Wissen“ ist nur noch wenig vorhanden.
Dennoch ist die Aufgabenvielfalt als positiv hervorzuheben, es bieten sich - vor allem BVA-weit gesehen - viele unterschiedlichste interessante Aufgabengebiete.
Gleichberechtigung
Alles in allem gibt es hier eigentlich nicht wirklich Negatives zu berichten.
Temporär lag der Schwerpunkt bei Neueinstellungen zwar auf sehr jungen weiblichen Bewerberinnen, dies ist derzeit aber nicht mehr der Fall.
Etwas kritisch zu beurteilen ist immer noch der „Männerüberschuss“ BVA-weit im Bereich der oberen Führungsebenen.
Ob dies aber ein tatsächlich systematisches Problem ist, kann ich nicht beurteilen.
Umgang mit älteren Kollegen
Überwiegend positiv zu beurteilen.
Gehalt/Sozialleistungen
Da im öD keine Gehaltsverhandlungen möglich sind, ist auf den ersten Blick alles erstmal positiv zu bewerten - im Hinblick auf Fördermöglichkeiten und den bewussten Einsatz einer Prämie (nicht das vorherrschende Gießkannenprinzip) ist allerdings noch sehr viel Luft nach oben, auch im festen Korsett des TVöD und des BBesG könnten sicherlich strukturelle Ungerechtigkeiten etwas ausgeglichen werden.
Image
Krasser Widerspruch von Realität und Außendarstellung - das BVA ist keine moderne Verwaltung, in der der Mensch im Mittelpunkt steht, und wird dies auf absehbare Zeit auch nicht werden.
Karriere/Weiterbildung
Sehr verbesserungswürdig - auch hier wieder: auf dem Papier sieht alles hervorragend aus, aber es ist eben nicht alles Gold, was glänzt.
Als kleine Außenstelle sind in Stuttgart insbesondere die Aufstiegsmöglichkeiten mehr als begrenzt.