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Bundesverwaltungsamt
Bewertung

Anspruch und Wirklichkeit klaffen zu stark auseinander

1,3
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Administration / Verwaltung bei Bundesverwaltungsamt in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gehalt und Arbeitszeitregelung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Viele Vorgesetzte predigen Wasser und trinken Wein.

Seit einigen Jahren besteht die Neigung, Organisationsprobleme zu Mitarbeiterproblemen zu machen. Zeitweise (oder vielleicht immer noch) versicherte man sich gar der Unterstützung einer Mentaltrainerin. Die meisten Probleme müssten jedoch durch klare Entscheidungen der Vorgesetzten gelöst werden. Positives Denken ist sicher nützlich, ersetzt jedoch keine Führungskultur.

Seit einigen Jahren entstehen immer mehr Arbeitsgruppen, deren Sinn wohl nur die Eingeweihten erkennen, die aber Personal binden, das an anderer Stelle fehlt.

Der Umgang mit dem Personal - vor allem den Tarifbeschäftigten, zu denen ich nicht gehöre - lässt zu wünschen übrig.

Bei Organisationsuntersuchungen sind die Ergebnisse völlig intransparent.

Verbesserungsvorschläge

Es hat wenig Sinn, immer ambitionierte Pläne zu verkünden, die dann nicht umgesetzt werden, wobei ich einräumen muss, dass der Spielraum der Behörde eingeschränkt ist.

Die meisten Probleme sind jedoch hausgemacht. Statt Imagepflege zu betreiben, sollte die Behörde vielleicht versuchen, Fehlentwicklungen abzustellen. Beispielhaft für das Vorgehen des Bundesverwaltungsamtes sind die meist stereotypen Reaktionen auf negative Bewertungen bei Kununu. Man drückt sein Bedauern aus, erwähnt die vielen Workshops und andere eher aktionistische Maßnahmen und macht ein Gesprächsangebot. Das Personalreferat wird die Argumente zur Kenntnis nehmen und zur Tagesordnung übergehen. Mein Verbesserungsvorschlag wäre, sachliche Kritik der Mitarbeiter einmal ernst zu nehmen und sich realistischere Ziele zu stecken.

Natürlich gibt es nicht den idealen Arbeitgeber. Wenn aber Anspruch und Wirklichkeit soweit auseinanderklaffen wie im BVA, machen sich bei nicht wenigen Mitarbeitern Zynismus und Resignation breit. Da hilft auch kein Mentalcoach mehr.

Arbeitsatmosphäre

Pauschalisierende Angaben über das Arbeitsklima sind kaum möglich. In der Abteilung, in der ich eingesetzt bin, scheint es noch ganz gut zu sein. Das BVA thematisiert gerne ein gutes Betriebsklima, was sich in einem Aktionismus mit Workshops und Videobotschaften der Behördenleitung äußert. In der Realität hat sich bis jetzt wenig geändert.

Kommunikation

Stichwort Aktionismus: Es gibt zu viele Meetings mit inhaltsleerem Gerede.

Die für die Arbeit notwendigen Informationen werden nicht systematisiert. Ein Informationsmanagement existiert nicht. Jeder Mitarbeiter erstellt eigene Dateiordner mit einem Erfahrungswissen.

Kollegenzusammenhalt

Von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich - es geht so. Ein gewisser Anpassungsdruck ist nicht zu leugnen.

Work-Life-Balance

Im öffentlichen Dienst eher gut...

Vorgesetztenverhalten

Es hört sich hart an, aber ich habe nur ganz wenige überzeugende Führungskräfte im BVA erlebt. Manchmal frage ich mich, wo und wie die Beamten des höheren Dienstes Examen gemacht haben. Wenn Probleme auftauchen, versuchen sie die Verantwortung abzuwälzen. Auch sachliche Kritik wird nicht ernst genommen.

Konflikten gehen die Referatsleiter aus dem Weg. Sie sind froh, wenn sie nicht mit Problemen behelligt werden. Da ihnen Ziele vorgegeben werden und die Erreichung dieser Ziele für ihre berufliche Entwicklung wichtig ist, geben sie den Druck weiter. Einige spielen ihre Mitarbeiter gegeneinander aus; zum Glück sind das Ausnahmen.

Interessante Aufgaben

Es gibt zahlreiche Fachaufgaben. Allerdings hat sich in den letzten Jahren das Aufgabenspektrum eher verkleinert.

Auf die Gestaltung des Arbeitsbereiches hat man wenig Einfluss. Das liegt zum Teil an den gesetzlichen Vorgaben, zum Teil aber auch an einem Führungsstil, der zwar immer wieder Initiative betont, in Wirklichkeit jedoch die Mitarbeiter zu Gehilfen am Fließband macht.

Gleichberechtigung

Im Vergleich zur freien Wirtschaft sicher akzeptabel.

Umgang mit älteren Kollegen

wie Gleichberechtigung

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind nicht gut - ob die Behörde daran etwas ändern kann, weiß ich nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Dazu kann ich nichts sagen.

Gehalt/Sozialleistungen

Darüber kann ich nicht klagen.

Image

Glaubt man den behördeninternen Verlautbarungen, so schreitet das BVA von Erfolg zu Erfolg. So ähnlich wie früher in der DDR: Es geht ständig vorwärts und die Zukunft gehört uns. Ob die Führungskräfte, die das predigen, daran glauben, weiß ich nicht. Möglicherweise stehen auch sie unter Druck.

Karriere/Weiterbildung

Für Beamte gibt es Karrieremöglichkeiten im Rahmen des Laufbahnsystems. Tarifbeschäftigte haben deutlich weniger Chancen - auch wenn das BVA das Gegenteil behauptet. Deutlich werden die Ungleichbehandlungen bei der Bezahlung. Während ein Tarifbeschäftigter mit E 11 bezahlt wird, erhält ein Beamter für die gleiche Arbeit A 12/13, was einen Unterschied von mindestens 500 EUR netto ausmacht. In der Abteilung, in der ich eingesetzt bin, gab es bis vor wenigen Jahren noch eine Spanne zwischen E 9 (Angestellter) und A 12 (Beamter). Das sind ungefähr 1000 EUR netto.

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