Viel verbranntes nicht freigesetztes Potenzial
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die tollen Möglichkeiten, die Branche, die Kollegen, die Gebäude und die Work-Life-Balance
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ständige Umstrukturierungen und damit Profilierungen von höheren Vorgesetzten, die dann verschwinden, wenn es unbequem wird. Die Toollandschaft und IT Infrastruktur. Verwaltung mit sich selbst, statt Arbeit am Produkt.
Das Unternehmen mischt sich in die Politik ein und tritt beispielsweise mit einem Bus beim CSD auf. Die Kollegen traf ich aber beispielsweise noch nicht im Berghain, KitKat, SchwuZ oder Sisyphos. Dies schafft auch keine neuen VW-Käufer und führt nur zu weiterem Diskurs.
Verbesserungsvorschläge
Schafft eine tolle moderne Toolkette per Knopfdruck (Stichwort Docker) und beschafft eine stabile IT-Infrastruktur, bei der Ressourcen in der Cloud liegen und bereitgestellt werden. Kompilieren und Testen auf einem Laptop nach irgendwelchen Zeitplänen sind nicht zeitgemäß und torpedieren Innovation, Cross-Funktionalität, Motivation und agiles Vorgehen.
Erzieht die Marken und definiert SDV bei den Metallern.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre unter den Mitarbeitern ist sehr freundlich. Dennoch ist sie gerade wegen fehlender Perspektiven, schlechter vom Konzern geerbter Publicity und vieler Umstrukturierungen stark angeschlagen. Mir persönlich fehlt auch der Kontakt vor Ort.
Kommunikation
Die Kommunikationswege und -mitteilungen sind umfassend. Trotzdem sind viele Entscheidungen nicht nachvollziehbar, werden nur allgemein beantwortet und man bekommt das Gefühl, dass mehr dahinter steckt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist sehr gut ausgeprägt. Selbst bei fachlichen Reibereien wird das Ziel erreicht. Allerdings gibt es vom Hörensagen auch andere Erfahrungen, und insbesondere seit der Umstrukturierung haben sich nicht wenige aus dem Staub gemacht. Sie lassen anstehende Projektziele im Stich und suchen sich sichere Stellen.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist zeitgemäß. Natürlich gibt es auch stressige Phasen, die sich gut aushalten lassen und letztendlich gemeinsam gemeistert werden.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist je nach Etage und Bereich sehr unterschiedlich. Mir scheint das Wichtigste zu sein, die Vorgesetzten vor Ort zu haben und nicht in einem anderen Bereich der Bundesrepublik. Dann ist der persönliche Kontakt gegeben und sehr gut. Die Vorgesetzten werden aber zu sehr als Personalverantwortliche eingesetzt und es fehlt an fachlicher Führung.
Interessante Aufgaben
Prinzipiell ist es ein sehr interessantes Umfeld und bietet tolle Herausforderungen, wenn man die Konkurrenz betrachtet. Leider werden die interessanten Themen derzeit in Übersee bearbeitet und es mangelt angesichts der Infrastruktur und Organisation an inhaltlicher technischer Auseinandersetzung mit den spannenden Themen, da eher das Verwalten mit sich selbst dominiert.
Gleichberechtigung
Keine Nachteile wahrgenommen
Umgang mit älteren Kollegen
Keine Nachteile wahrgenommen, aber das Unternehmen hat prinzipiell eher jüngere Mitarbeiter. Damit ist die Diversity nicht vollständig ausgeprägt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind baulich sehr modern und schick gestaltet. Hingegen ist die IT nicht für innovatives Schaffen ausgelegt. Das Netzwerk ist instabil, die Bandbreite unzureichend, die Ressourcen sind auf dem Arbeitslaptop statt im Netzwerk verfügbar. Software wird installiert statt vorkonfiguriert - beispielsweise in Docker-Containern - einfach zur Verfügung gestellt zu werden. Größtenteils herrschen Silolösungen für jeden Schritt pro Projekt vor. Es wird sich zu sehr mit individuellen Skripten und umfangreicher Dokumentation beholfen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei den einfachen Aspekten wie der Mülltrennung werden Umweltstandards eingehalten. Hingegen muss mit einem neuen Wechsel des Hardware-Anbieters für Laptops und der Rückgabe der Dockingstation gleich noch der Monitor gewechselt werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt entspricht der Branche. Allerdings erhalten ehemalige Markenmitarbeiter einen zusätzlichen geerbten Bonus, der für Unmut sorgt. Sollte das Unternehmen jedoch wirklich ein Tech-Unternehmen werden und das Know-how dafür entwickeln, einstellen und halten wollen, sind die Gehaltsstrukturen nicht wettbewerbsfähig (beispielsweise AI-Developer bei NVIDIA und Co.).
Image
Das Image ist aufgrund der Vergangenheit sehr schlecht. Die wenigen Lichtblicke diverser Social-Media-Kanäle genügen nicht, um das verlorene Vertrauen (Dieselgate) und den durch Politik und Leitmedien aufgebauten Widerstand gegen die Automobilbranche zu überwinden. Zudem verstehen es die höchsten Etagen nicht, die Markenspielchen in den Griff zu bekommen und für eine halbwegs prozesskonforme Entwicklung zu sorgen, bei der Systemer der Marken direkt den Code diktieren möchten.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Jedoch macht es nicht den Eindruck, als würden diese mit den Karrierewegen harmonieren oder einen voranbringen.


