Die Kuschelfaktoren verschwinden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die letzten Jahre waren super, hoffentlich dreht sich die Carmeq wieder dorthin oder in eine ähnliche Richtung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es sieht aus, als wenn bestimmte Personen Karriere machen möchten und die Carmeq deswegen einem Stresstest aussetzen.
(Falls das so ist, bitte einfach alle befördern, damit es bei uns wieder normal wird.)
Verbesserungsvorschläge
(*) Nicht jeden Kollegen verprellen und vor den Kopf stoßen, weil er nicht in euer Schema passt. Euer Schema ist genauso bias-besetzt wie bei jedem. Angeblich wollen wir doch die Revolution im Management. Warum werden dann nur die typischen Managerkandidaten eingespannt? (Ach, jetzt muss ich selbst lachen. Was gesagt wird und was angestrebt wird, sind natürlich verschiedene Dinge.)
(*) Schaut auch mal wieder auf die Leute, die das Geld erwirtschaften. Ob die Geschäftsführung weiß, was der einzelne Projektmitarbeiter als hilfreich einschätzt, ist zweifelhaft. Die Ebenen dazwischen wurden inzwischen abgeschafft bzw. abgezogen, so dass die Lücke zwischen "oben und unten" derzeit wirklich groß ist.
(*) Wenn Carmeq ein A-Lieferant werden möchte, kann man die Prozessverbesserung nicht länger als Hobby an die Mitarbeiter geben. Es gibt viele Leute, die sich engagieren möchten und dann im Projektalltag wegschwimmen - besonders wenn leere Stellen nicht nachbesetzt werden, weil es keinen Platz mehr gibt. Völlig falsche Prioritäten.
(*) Mitarbeiter- und Teamevents unbedingt wieder einführen. Welcher Schnaps hat dazu geführt, dass diese wichtigen Veranstaltungen gestrichen wurden?
Arbeitsatmosphäre
Es wäre übertrieben, die Arbeitsatmosphäre als schlecht zu bezeichnen. Allerdings wollte Carmeq mal attraktivster Arbeitgeber Berlin werden. Jetzt wollen wir nur noch die Unternehmenstruktur ändern - die Arbeitsatmosphäre ist egal geworden. Dazu gehört die Abschaffung von fachlichen Führungskräften und Verantwortlichkeiten.
Ich stand lange hinter den Änderungen, habe die Chance gesehen, dass man etwas ändern kann und nicht mit jeder Entscheidung von "oben" leben muss. Es wird aber deutlich, dass nicht vorgesehen ist, wirklich etwas zu ändern. Es gibt neue Regeln, an dir wir uns ab nächstes Jahr halten wollen/sollen, bis dahin bestimmen aber die üblichen Verdächtigen die Unternehmensstrategie und blockieren wie gewohnt die Themen von "unten". Das Angebot zu gestalten, verpufft, wenn man die Gestaltungswilligen nicht hören möchte und nur abfertigt mit: "Wir werden dich dahin und dorthin entwickeln. Das passt besser zu dir." Und dann wartet man vergeblich, dass sich überhaupt irgendwas positiv entwickelt.
Noch ist die Abeitsatmosphäre gut, aber die Küchenparolen vermehren sich. Es wird jeden Tag über die Unternehmenstransformation diskutiert und gemeckert.
Kommunikation
In Bezug auf die Unternehmensumstrukturierung werden viele Informationsveranstaltungen abgeboten. Aber wer hat denn neben den Serienprojekten Zeit, ständig daran teilzunehmen, um halbwegs aktuell zu sein? Das Format im Intranet in Blogform ist etwas fraglich. E-Mailanfragen werden immer beantwortet.
Die Kommunikation zum Projektgeschäft ist dürftig (die derzeitigen Vorgesetzten sind eingespannt für die Gestaltung der neuen Struktur). Daher wurde mir eine wichtige Projektinfo auch schon vom Zulieferer zuerst gegeben - was natürlich die eigene Kompetenz untergräbt.
Kollegenzusammenhalt
Hervorragend. In der Softwareentwicklung habe ich die besten Kollegen überhaupt. Das konnte mir kein anderer Arbeitgeber bieten. Leider wird die Softwareentwicklung zum 01.01.2020 auseinander gerissen. War halt auch zu schön.
Work-Life-Balance
Funktioniert, wenn man sich das Life nimmt. Ansonsten wird man zugebuttert mit Arbeit. Wer einmal Engagement zeigt, wird als Arbeitstier eingestuft und vollgeladen.
Gerade die Kollegen mit Kind schätzen aber den Freiraum, der geboten wird.
Vorgesetztenverhalten
Mein Vorgesetzter ist nicht mehr erreichbar, weil er die neue Carmeq gestaltet. Probleme im Projekt wurden quittiert mit dem Ok, das Budget zu überziehen. Für Kollegen, die das Unternehmen verlassen, wurde kein Ersatz eingestellt. Das muss jetzt "irgendwie anders" abgefangen werden. Dafür, dass ab nächstem Jahr die fachliche Führung abgeschafft wird, erhalte ich zur Zeit jede Menge Entscheidungen, die ich selbst treffen muss.
Interessante Aufgaben
Im Prinzip ist die Palette an Aufgaben sehr groß. Leider wird ein runter gewirtschaftet Projekt auch mal als attraktiv angepriesen und dann sitzt man da mit dem Trümmerhaufen, und dreht Sonderrunden, um noch in Serie zu kommen.
Gleichberechtigung
Hierzu habe ich keine Ungleichbehandlung erlebt.
Umgang mit älteren Kollegen
Hierzu habe ich keine Ungleichbehandlung erlebt.
Arbeitsbedingungen
Im Oktober 2018 wurde der 2. Standort in Berlin eingeweiht. Jeder Mitarbeiter hatte ausreichend Platz und die Gestaltung der Räume und Küchen wurde vorangetrieben. Mittlerweile sind so viele neue Kollegen dazugekommen, dass der Raumkampf ausgebrochen ist. So musste vor Kurzem ein großes Projekt einen Raum abgeben (ersatzlos), weil ein Vorgesetzter ein neues Projekt unbedingt neben seine anderen Räume setzen wollte. Das Wort Hühnerstange war auf dem Flur zu hören. Zu 8 in einem sonnigen Büro ohne Klimaanlage...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Ahung, womit Carmeq hier wirbt. Wir entwickeln Systeme für Autos, da ist Papiersparen dann nett.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr unterschiedlich und je nach Engagement. Automatische Hochstufungen gibt es nicht, sondern eine leistungsgerechte Bezahlung. Bei manchen Neueinstellung fragt man sich allerdings, ob die wirklich das B erhalten müssen.
Image
Nach außen sieht's wunderbar aus. Da zehrt Carmeq aber noch von den letzten Jahren.
Karriere/Weiterbildung
Einer Weiterbildung steht niemand im Wege. Allerdings wird mir schon lange keine Weiterbildung mehr vorgeschlagen, um mich zu fördern. Ich kann buchen, was ich will, ob's sinnvoll ist, interessiert nicht.
Mir persönlich wurde eine Weiterentwicklung versprochen, aber es passiert überhaupt nichts.