Fahrer werden systematisch kurz vor Beenden der Probezeit gekündigt (Standort Leipzig)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen und die meisten Kunden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den Rest.
Verbesserungsvorschläge
Betriebsleitung sollte ausgetauscht werden durch eine(n) kompetente(n) Menschen mit dem nötigen Gespühr für Mitarbeiterführung und ausreichend Kompetenz in Betriebswirtschaft. Beides ist aktuell nicht vorhanden.
Arbeitsatmosphäre
An einem Tag wurden 6 Fahrer gekündigt. Zum überwiegenden Teil grundlos. Auffällig ist, dass diese Fahrer entweder kurz vor Beenden der Probezeit waren oder (sachliche) Kritik am Verhalten der Disponenten gegenüber der Mitarbeiter geäußert haben. Im Gleichen Zug werden aber neue Mitarbeiter eingestellt. Vermutlich um die Förderung des Arbeitsamtes einzustreichen. Danach wird wieder entlassen. Die Arbeitsathmosphäre ist von Angst geprägt. Vertrauen in die Betriebsleitung ist nicht vorhanden. Im Gegenteil ist Misstrauen an der Tagesordnung. Die offensichtliche Misswirtschaft der Betriebsleitung wird gewissenlos an Fahrern ausgelassen.
Kommunikation
Fahrer erfahren erst was, wenn es schon zu spät ist.
Fahrer erfahren durch Zufall, dass sie gekündigt werden weil ein Disponent sie versehentlich schon aus dem Schichtplanprogramm abgemeldet hat obwohl sie die Mitarbeiter offensichtlich erst zwei Wochen später kündigen wollten. Ein paar Stunden davor haben diese Mitarbeiter noch mit der Betriebsleitung gesprochen und es wurde nichts gesagt.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen (und Kunden) sind die einzige Motivation, in dieser Firma zu arbeiten. Diese sind überwiegend tolle Menschen.
Work-Life-Balance
Da es keine normale Tagschicht gibt, haben es Menschen mit Familie schwer. Keine Schicht endet vor 18 Uhr.
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungen der Betriebsleitung sind nicht nachvollziehbar. Fahrer werden auch nicht in Entscheidungen einbezogen oder angehört. Auf Kritik folgt die Kündigung. Nach Verbesserungsvorschlägen wird nicht gefragt.
Interessante Aufgaben
Man fährt Kunden von A nach B. Entweder man hat Spass daran oder nicht.
Gleichberechtigung
Gleiche Arbeit, unterschiedlicher Stundenlohn.
Umgang mit älteren Kollegen
Langjährige Fahrer werden nur nicht gekündigt, weil sie entweder im Betriebsrat sind oder vor Jahren noch einen guten, unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen haben.
Alle neuen Mitarbeiter werden mit 1-Jahresverträgen klein gehalten.
Ältere Kollegen sind kaum vorhanden und die wenigen Vorhandenen sind im Betriebsrat.
Arbeitsbedingungen
Als Toilette nur ein Dixi-Klo ohne Wasser. Der "Aufenthaltsraum" ist ein Container auf einem Schotterplatz hinter dem Bahnhof auf dem es Nachts stockduster ist. Keine Microwelle, Kaffeemaschine oder Teekocher. Nicht mal der Mülleimer wird von der Firma geleert.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein Vollzeitfahrer bekommt 20 Tage Urlaub. Ältere Mitarbeiter bekommen 10 € Stundenlohn, alle neuen Mitarbeiter nur 9,50 €. 25% Nachtzulage ab 23 Uhr und auch nur, wenn man mindestens 2 h Nachts gearbeitet hat.
Kein Sonn- oder Feiertagszuschlag. Kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Prämie für unfallfreies Fahren wird im Moment auch nicht bezahlt.
Systemfehler wie falsche Pausenabrechnung ect bleiben zum Nachteil der Mitarbeiter und werden rigeros von der Betriebsleitung verleugnet. Friss oder Stirb.
Image
Das Image ist bei den Kunden gut. Vor allem weil die Fahrer als freundlicher wahrgenommen werden als z.B. Taxifahrer. Dass die Kunden mit Guthaben überschüttet werden, tut sein Übriges. Jeder vergebene Euro Guthaben ist Arbeit ohne Verdienst. Dass da das Unternehmen keine schwarzen Zahlen schreibt, kann sich jeder denken. Werbung wird auch keine gemacht.
Unter den Fahrern ist das Image der Firma unterirdisch. Bei den unmenschlichen Verhaltensweisen der Betriebsleitung kann Loyalität gegenüber der Firma faktisch nicht entstehen.
Karriere/Weiterbildung
Karriere? Was ist das? Mit viel Glück schafft es (vielleicht) noch einer über die Probezeit hinaus...