Maschine ersetzt Mensch - Wealth- und Firmenberater ausgenommen
Gut am Arbeitgeber finde ich
zentrale Lage in der Stadt
großartige, 150jährige Historie
vielfältige Charakteren in der Mitarbeiterschaft
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ist halt kein Start-up, durchläuft eine Personal-Diät nach der anderen, Weiter- und Ausbildung rudimentär(Compliance Web-based-trainings ausgenommen), strengste Auslegung von Regeln und Gesetzen(mehr als andere Banken), Perspektivlosigkeit für Karriere, stark hierarchisches Denken, mangelnde Kritik- und Innovationsfähigkeit, management by Champignon = Wer den Kopf rausstreckt wird abgeschnitten
Verbesserungsvorschläge
Hohe Meinungs-Stabilität bei Entscheidungsträgern und mangelnde Entscheidungsfreiheit vor Ort erübrigen Vorschläge.
Arbeitsatmosphäre
Seit dem Programm "Commerzbank 2.0" will die Bank nach außen "wachsen" aber baut gleichzeitig massiv Mitarbeiter ab. Das drückt gewaltig auf die Stimmung. Da auch die Mitarbeiterbefragung nicht so anonym abläuft, wie man vorgibt, traut sich keiner, die Wahrheit zu schreiben.
Kommunikation
Wie üblich in großen Betrieben, erfährt der Betroffene meist als Letzter von Veränderungen. Die Kommunikation nach außen unterliegt andererseits rechtlichen Regularien, die man peinlichst einhält - Compliance spürt man in fast jedem Dokument. Flurfunk für Vernetzte ist das zentrale Element echter Neuigkeiten.
Kollegenzusammenhalt
Unter Druck zerfällt jede künstlich zusammengestellte Mannschaft in Individualisten. Es gibt Personen, die über Leichen gehen, um ihre Karriere aufrecht zu erhalten.
Work-Life-Balance
Nicht die benötigte Zeit, sondern das Ergebnis zählt. Um Vertriebsziele zu erreichen, müssen Mehrleistungen erbracht werden. Aber man sorgt für ein sauberes Zahlenwerk bei der offiziellen Zeitmessung. Alles, was den Personalbestand reduziert, wie z.B. Sabbatical wird gerne gesehen - wenn es für die Bank keinen Aufwand bedeutet.
Vorgesetztenverhalten
Wie immer gibt es solche und solche. Mein Eindruck: Diejenigen mit den härtesten Ellbogen und diejenigen mit den besten Seilschaften machen das Rennen. Die anderen Vorgesetzten sind nett.
Interessante Aufgaben
Interessante Aufgaben, das war einmal. Seit 1.1.21 zählt nur noch Profit und hard selling. Die Arbeit freiwerdender Positionen müssen die Verbleibenden nicht nur übernehmen, sondern den Return in zweistelligen Prozentsätzen p.a. steigern. Deswegen übernehmen Software und Robo-Advisors mehr und mehr die Arbeit der ehemaligen Berater.
Gleichberechtigung
Ganz im Sinne der Quoten-Regelung und dem Vorgesetzten-Interesse, besonders bei weiblichen Chefinnen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da bereits (fast) alle älteren Kollegen freigesetzt wurden, fallen die verbliebenen nicht weiter auf und werden so behandelt. Das passt!
Arbeitsbedingungen
Wenn man mal den mangelnden Brandschutz außen vor lässt, ist das Arbeiten wie zu erwarten. Eine gemütliche Hallenatmosphäre mit wenig störender Diskretionsinfrastruktur im EG, Zellenfeeling in Beratungsinseln im 1. OG, Teppichboden in Bürofluren, Heizung, Wasseranschluss in den Toiletten und repräsentative Räume für Chefs sorgen für gleichbleibenden Herzschlag. Gute Telefoninstallation sorgt mit für intensive Telefontätigkeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung, ein Minimum an Parkraum für Kunden- und Mitarbeiter-PKW, elektronische Aktenführung statt Papierlawinen, intensive Ausnutzung vorhandener Büroquadratmeter durch Personal, Ausnutzung intensiver Sonneneinstrahlung im Sommer in Front-Büros, energiesparende Reinigung der Arbeitsplätze durch Fremdfirmen. So sieht es in Sachen Umwelt aus. Das Sozialbewusstsein rekrutiert sich mehr aus den Vereinbarungen mit dem Betriebsrat (vor Ort und zentral) und den menschlichen Zügen Einzelner
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen noch bankkonform, aber wie Gehälter deutlich im Rückschritt begriffen. Immer deutlichere Frage: woher nehmen?
Image
Man zehrt von der Erinnerung an die Vergangenheit und profitiert von der Vergesslichkeit. Mehr Schein als Sein.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung kostet teuer. Karriere machen nur Compliance-Kontrolleure und Personaler im Leave-management mit Abbau-Erfolgen.