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COMPEON 
GmbH
Bewertung

Nichts für "gelernte" Firmenkundenbetreuer

1,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei COMPEON GmbH in Düsseldorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Die Kollegen bzw. den Zusammenhalt unter den Kollegen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Schlechte bis keine Kommunikation seitens der Geschäftsführung
- sehr hohe Fluktuation
- insgesamt schlechte Stimmung im Unternehmen
- keine Entwicklungsmöglichkeiten/ Perspektiven
- keine angemessene Arbeit für einen Firmenkundenbetreuer, eher Call-Center Tätigkeit

Verbesserungsvorschläge

- Mehr offene Kommunikation seitens der Geschäftsführung
- Start-Up-Feeling wieder aufbauen
- Die noch vorhandenen Mitarbeiter fördern und ernst nehmen
- Für die Mitarbeiter ein offenes Ohr haben und Kritik/ Verbesserungsvorschläge ernst nehmen

Arbeitsatmosphäre

Meinen Vorrednern kann ich mich anschließen und somit leider bestätigen, dass die Sichtweise der Mitarbeiter oder auch Ex-Mitarbeiter keine Einzelmeinungen sind.

Vorerst sei zu sagen, dass die Atmosphäre zwischen den Mitarbeitern und innerhalb des Teams sehr gut ist. Alle sitzen nun mal im selben Boot.

Die Führungsebene und auch die Geschäftsführung tragen mit ihrem Verhalten allerdings nicht zu einer positiven und motivierenden Arbeitsatmosphäre bei.
Seit einigen Monaten besteht eine sehr hohe Fluktuation, vorallem im Sales-Bereich, welche sich natürlich direkt auf die Arbeitsatmosphäre auswirkt.

Durch verschiedene Vorgehensweisen, z.B. verpflichtende tägliche Meetings am Abend und sog. interne "Chatter-Einträge" entsteht der Eindruck, dass die getätigte Arbeit jeden Tag aufs neue von den Führungskräften und auch der Geschäftsführung sehr genau kontrolliert wird.

Mails und Anrufe (Anzahl, Dauer, angenommene Anrufe, verpasste Anrufe, etc.) werden getrackt, was mit den Daten passiert bleibt ungewiss. Dies wäre ggfls. auch ein Thema für einen Betriebsrat, welcher jedoch nicht existiert.

Das hoch angepriesene Start-Up-Feeling besteht leider schon länger nicht mehr.

Kommunikation

Die Geschäftsführung sollte sich Paul Watzlawicks berühmten Satz "man kann nicht nicht kommunizieren" zu Herzen nehmen!

Die Geschäftsführung sieht und hört man leider nicht.
Dies ist bei einem Start-Up absolut inakzeptabel.

Selbst nach mehreren Kündigungen, einem deutlichen Anstieg der Fluktuation und dem anscheinend durchgeführten Richtungswechsel (von angestrebter Qualitätsführerschaft hin zu "Masse statt Klasse") erfolgte keine Kommunikation seitens der Geschäftsführung.

Obwohl mit einer offenen Kommunikation geworben wird, sind kritische Anmerkungen nicht erwünscht und Verbesserungsvorschläge werden nicht gehört.

Kollegenzusammenhalt

Im Team super. Wie bereits geschrieben sitzen alle nun mal im selben Boot, welches auch allen Mitarbeitern bewusst ist.

Work-Life-Balance

Home-Office wird seit Corona verstärkt genutzt. Vor Corona i.d.R. 1 Tag pro Woche.
Diese Möglichkeit gehört jedoch auch bei anderen Arbeitgebern mittlerweile zum guten Ton und hat auch bei klassischen Banken Einzug gefunden.
Hier hebt sich Compeon nicht mehr sonderlich von anderen Arbeitgebern der Branche ab.

Trotz Vertrauensarbeitszeit muss die Erreichbarkeit des Mitarbeiters gewährleistet sein. Einen ganzen Tag frei nehmen oder auch einen halben auf Basis der Vertrauensarbeitszeit ist meist schwer bis gar nicht darstellbar.

Am Anfang bestand eine hohe Flexibilität den individuellen Tagesablauf zu gestalten. Diese schwand jedoch mit der Einführung täglicher verpflichtender Meetings und mit der Masse an Anfragen (ca. 8 - 15 pro Tag), die taggleich bearbeitet werden mussten.

Vorgesetztenverhalten

Die direkten Vorgesetzten (Teamleiter) sind meist sehr bemüht und fachlich versiert, stoßen jedoch bei der Geschäftsführung auch an ihre Grenzen.

Die tägliche Arbeit und das Geschäft ist stark Investorengetrieben, sodass alleine auf der Basis von KPIs geführt und gesteuert wird. Stichwörter wie Motivation, Empathie und Wertschätzung sind leider Fremdwörter seitens der Geschäftsführung.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben im Sales-Bereich sind einem "gelernten" Firmenkundenbetreuer nicht angemessen.
Es geht um klassisches Vermittlungsgeschäft und den höchstmöglichen Umsatz für das Unternehmen hereinzuholen.
Meist mit sehr schlechten Bonitäten und standardisierten Finanzierungsprodukten, sodass man sein gewonnenes Know-How im Finanzierungsbereich nicht einsetzen muss und auch nicht einsetzen kann.

Die Lernkurve, herausfordernde Aufgaben oder auch die persönliche Weiterentwicklung bleiben leider komplett aus.

"Masse statt Klasse" ist hier die Devise.
Die Arbeit ähnelt dem in einem Call-Center.

Arbeitsbedingungen

Alle Mitarbeiter werden mit MacBooks und mit einem iPhone ausgestattet.
Headsets können bei Bedarf ebenfalls genutzt werden.

Am Standort in Emsdetten wird ein neues und größeres Büro errichtet und bezogen.
Der Standort in Düsseldorf ist deutlich zu klein, sodass teilweise vier Mitarbeiter in einem Büro sitzen, welches eigentlich für zwei Mitarbeiter ausgelegt ist.

Ein geplanter Umzug in neue und größere Büroräumlichkeiten ist durch die sehr hohe Fluktuation und die aktuelle Situation hinfällig geworden.

Akustikelemente mit schallabsorbierenden und -dämmenden Eigenschaften besitzen die Büroräumlichkeiten nicht.
Da das Geschäftsmodell viele Telefonate erfordert, die Büros überfüllt und zudem sehr hellhörig sind werden Telefonate häufig auf dem Flur, in Abstellräumen oder sogar auf der Toilette geführt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Grundgehalt ist in Ordnung und einem Start-Up angemessen.

Gelockt wird der neue Mitarbeiter über die Provisionen bzw. den variablen Anteil.
Die Vergütungsvereinbarung zur variablen Vergütung wird jedes Jahr neu verhandelt bzw. neu vorgeschrieben.

Wie mein Vorredner schon schrieb, werden einem hier wahre Luftschlösser gebaut.
Selbst langjährige Mitarbeiter erreichen die Ziele und somit den versprochenen variablen Anteil oft nicht.

Sozialleistungen, welche man von anderen Arbeitgebern vielleicht kennt (Vermögenswirksame Leistungen, Betriebliche Altersvorsorge, JobTicket, etc.) bestehen nicht.

Image

Neue Mitarbeiter werden vehement um eine positive Bewertung bei Kununu gebeten.
Image unter den Mitarbeitern und auch bei vielen Bankpartnern eher schlecht als recht.

Karriere/Weiterbildung

Es werden keine Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten.
Studienkosten werden ggfls. bei Neueinstellungen bezuschusst.

Karrieremöglichkeiten bestehen nur begrenzt.
Mitarbeiter werden schnell zu Teamleitern gemacht, sodass nahezu mehr Teamleiter als Sales-Mitarbeiter im Unternehmen tätig sind.


Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Sonja GraveHead of HR

Lieber Kollege oder liebe Kollegin,
auch dir ein aufrichtiges Dankeschön für deinen Blick darauf, wie du Compeon aktuell als Arbeitgeber erlebst.
Natürlich fühlen sich positive Rückmeldungen immer besser an und wir hätten uns eine stärkere interne Kommunikation gewünscht. Da du den Eindruck bekommen hast, Kritik sei nicht erwünscht, werden wir dies stärker betonen, da wir eine offene und unmittelbare, konstruktive Kommunikation von Verbesserungsfeldern als elementaren Teil unserer DNA verstehen.
Wir betrachten Feedback und Kritik als Geschenk, wohl wertschätzend, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Eindrücke derart ausführlich formuliert hast und uns so die Gelegenheit gibst, Verbesserungsfelder und vielleicht blinde Flecken zu erkennen.

Da diesen Text jedoch auch andere lesen (dafür ist er ja gedacht ☺) möchte ich dennoch einige deiner Punkte aufgreifen und einen anderen Blick darauf geben, wie ihn viele andere bei Compeon haben.
Wir schauen alle verschieden auf dieselben Dinge und haben so gesehen alle irgendwie Recht damit.
Unternehmenskultur:
Kulturell unterscheiden wir uns wahrscheinlich tatsächlich relativ stark von konservativen, etablierten Banken oder Konzernen. Leider entsteht dabei häufig der Eindruck, die StartUp Welt sei grundsätzlich besser, interessanter und mache mehr Spaß als übliche Jobs in den Banken. Auch wenn viele hier das so erleben, lässt sich das natürlich nicht verallgemeinern. Das mehr an Dynamik bringt eben auch ständige Veränderungen und Unvorhersehbarkeit für die Mitarbeitenden mit sich. Für manche ist das Leistungsniveau, welches wir permanent aufrecht erhalten müssen, um unsere Kunden im Wettbewerb zufriedenzustellen, die damit verbundenen kontinuierlichen Verbesserungen unserer Prozesse, sowie das hohe Maß an Eigenverantwortung vielleicht zu viel und im direkten Vergleich ist ein Verharren in einer Bank doch die bessere Alternative.
Entwicklungsmöglichkeiten:
Ich kenne kein Unternehmen, in dem sich durch eigene Leistung und die hohe Dynamik der Veränderungen im Unternehmen bessere und kurzfristigere Karrierechancen ergeben. Natürlich gibt es hierfür auch bei uns keinen Automatismus und Garantien. Dennoch haben sich viele Kollegen und Kolleginnen hier sehr schnell sehr stark entwickelt. Am Ende ist es immer, was du daraus machen kannst.
Fluktuation:
Ja, natürlich haben wir eine. Vor allem in Corona Zeiten. Auch, wenn es hier im Einzelfall mal zu Verstimmungen kommt, begreifen wir regelmäßigen Wechsel ebenfalls nicht als etwas Schlechtes, sondern als eine Folge unserer Arbeitsweise. Wenn sich Mitarbeitende schnell entwickeln, kann es auch schneller passieren, dass sie ihren Aufgaben entwachsen und sich dann umorientieren möchten. Auch trägt der niedrige Altersdurchschnitt dazu bei, dass Mitarbeitende sich privat umorientieren und daher wechseln. Wir haben unsere Prozesse darauf eingestellt und freuen uns regelmäßig, neue, faszinierende Mitarbeitende an Bord nehmen zu können, die uns wieder neu bereichern und inspirieren und denen wir etwas aus unserer Welt beibringen können.

Wir glauben daran, die Zeit, die wir haben, möglichst gut und effektiv nutzen zu können und die Märkte zu rocken und dabei Spaß zu haben. Wenn dabei mal ein Teller zu Bruch geht, that´s life.
Wenn du nicht weißt, ob du unser Tempo mitgehen kannst, komme gerne auf uns zu und probiere es aus.
Wir freuen uns auf dich!

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