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Conrad 
Electronic 
SE
Bewertung

Hohe Fluktuation und unzufriedene Mitarbeiter - alles, aber kein "Great Place To Work"

1,0
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei Conrad Electronic SE in Hirschau gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Update: ich bin schockiert. Mir ist schon aufgefallen, dass viele der neuen, negativen Bewertungen sukzessive verschwunden sind. Mittlerweile weiß ich auch warum. Das Unternehmen versucht anscheinend, diese gezielt entfernen zu lassen, wegen angeblicher Falschbehauptungen.
Ist das wirklich der richtige Weg, mit Kritik seiner Basis umzugehen?
Aber gut, laut GF sind angeblich 98% der Belegschaft sehr zufrieden mit Conrad (Quelle: Townhall-Meeting Februar 2024). Da passt eine wachsende Anzahl an schlechten Bewertungen natürlich nicht ins Bild.
Eine Zustimmungsquote von nahezu 100%, dazu eine Zensur an unerwünschten Meinungen. Man fühlt sich fast 80 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Ob das ein attraktiver Arbeitgeber ist, soll jeder für sich selbst entscheiden.
Ich zumindest werde versuchen, meine Bewertung möglichst so zu formulieren, dass die GF mich nicht wieder wegen angeblicher Falschbehauptungen melden kann. Einige Kommentare muss ich deshalb natürlich löschen, diese Abschnitte sind aber entsprechend markiert.

Eigentlich habe ich keine Notwendigkeit gesehen, eine eigene Bewertung zu schreiben, da die aktuellen Bewertungen die relevanten negativen Entwicklungen schon ausführlich darstellen.
Dass allerdings diverse Leute aus der Führungsriege LinkedIn gerade zukleistern mit der [Zensur] "Great Place to Work"-Auszeichnung, ist eine so unterirdische Frechheit, dass es jetzt auch meine Bewertung als realistischen Gegenpol dazu braucht.

[Zensur]
Beim Vorstellungsgespräch wurde ich mit einer sehr modernen Remote-Regelung gelockt. Maximal 1 Tag Office pro Woche, man hätte damit gute Erfahrungen gemacht, es entspricht ja auch dem modernen Zeitgeist, usw.
Dann kam allerdings das sehr sportliche Unternehmensziel für das Jahr 2023, den aEBIT im Vergleich zum Vorjahr um > 20% zu steigern.
Dieses Ziel wurde natürlich nicht erreicht. Die GF sieht die Ursache aber nicht z.B. an der aktuellen allgemeinen weltwirtschaftlichen Lage, nein, dass die Mitarbeitenden zu wenig vor Ort im Büro sind, wurde als Grund festgelegt.
Also hat sich die GF dazu entschlossen, die Remote-Regelung deutlich zu reduzieren und 3 Tage Office pro Woche festzulegen. Man wusste aber, dass diese Änderung die Mitarbeiter verärgern wird und [Zensur]. Keine 2 Wochen nach Abschluss der Umfrage wurden die Änderungen der Remote-Regelung verkündet.
[Zensur]. Würde man aktuell dieselbe Umfrage wiederholen, hätte Conrad keine Chance auf das Zertifikat. Dass Conrad wie erwähnt dann noch mit dieser Auszeichnung wirbt, ist blanker Hohn gegenüber den Mitarbeitern.
Vorsicht also bei Stellenausschreibungen! Es wird geworben mit Sätzen wie “Aufgrund unserer modernen IT-Infrastruktur ist für uns mobiles Arbeiten in den verschiedenen Unternehmensbereichen fest etabliert.”, das stimmt nur begrenzt.

Was ist das Problem mit der neuen Office-Regelung?
Wie man in den anderen Bewertungen schon lesen kann, sorgt die neue Office-Regelung aktuell für extremen Unmut im Unternehmen. Die offizielle Begründung ist, dass die Unternehmensziele nicht erreicht wurden, weil die Leute im HO nicht so gut miteinander kommunizieren können.
Das ist natürlich an den Haaren herbeigezogen, der Grund ist ganz einfach dass der Inhaber "endlich wieder mehr Leben in der Bude" haben möchte (wörtliches Zitat vom Inhaber). Deswegen wurde man auch gebeten, sich innerhalb der Abteilung so abzustimmen, dass die Büros über die Woche hinweg immer gleichmäßig besetzt sind, damit vor Ort immer gleich viel “Leben in der Bude” ist.
Auf die Anmerkung, dass man dadurch seine Mitarbeiter verärgert und Kündigungen die Folge sein könnten, kam die Antwort (erneutes Zitat): "Dann sind das eben nicht die richtigen Mitarbeiter für uns". Die Wertschätzung, die einem gerade entgegengebracht wird, liegt also bei 0, die allgemeine Stimmung im Unternehmen ist natürlich am Boden.

Was ist sonst so los bei Conrad?
- Einen Teil seines Gehalts bekommt man als Tantieme, da führt kein Weg dran vorbei. Die Tantieme wiederum ist an die Erreichung der Unternehmensziele gebunden. Da die Unternehmensziele letztes Jahr nicht erreicht wurden, wird die Tantieme voraussichtlich ausfallen, was auch wieder für sehr viel Unmut in der Belegschaft sorgt. Auch hier wird natürlich nicht darüber diskutiert, dass die Ziele vielleicht einfach zu hoch gesteckt waren, oder an eine veränderte gesamtwirtschaftliche Lage angepasst werden müssen.
- Die Fluktuation ist sehr hoch, vor allem bei jungen Leuten u30 liegt sie bei Männern bei knapp 15%, und bei Frauen bei knapp 33%, nachzulesen im öffentlichen Nachhaltigkeitsbericht 2022 auf conrad.de. Das Unternehmen schafft es nicht, für junge Leute dauerhaft attraktiv zu sein. Nachbesetzungen sind selten Leute mit Expertise, man stellt hauptsächlich Studienabgänger ein. Langfristiges Know-How baut man sich so natürlich nicht auf.

Verbesserungsvorschläge

Anmerkung zu den zensierten Abschnitten:
Im Kern geht es darum, dass die GPTW-Umfrage und die Änderung der HO-Regelungen zeitlich sehr ungünstig aufeinander gefallen sind, und zwar so ungünstig, dass man den Eindruck haben könnte, dass das Vorgehen so geplant war. Laut GF hat es sich allerdings um einen reinen Zufall gehandelt, und war absolut unbeabsichtigt. Meiner Meinung nach ist der Zufall hier allerdings schon zu stark auf Seiten der GF, um glaubhaft zu sein.

Ich möchte auch dem vorgefertigten Text von HR gleich vorwegnehmen, dass wir uns derzeit nicht an unseren HR Business Manager wenden können. Er hat gekündigt, und wir wissen nicht, wer uns jetzt betreut.

Arbeitsatmosphäre

Aktuell miserabel.

Work-Life-Balance

Bis vor kurzem super dank der großzügigen Remote-Regelung. Ab jetzt muss ich allerdings 8 Std./Woche zusätzliche Pendelzeit einplanen.

Vorgesetztenverhalten

Die Vorgesetzten sind über alle Ebenen hinweg auf Ihre eigene Karriere bedacht. Sie geben sich größte Mühe, der GF zu gefallen. Am Wohl der Basis ist hier keiner interessiert.
Als Beispiel hat eine Führungskraft entgegen dem großen Widerstand seiner Mitarbeiter ab der ersten Ankündigung, dass eine neue Office-Regelung geplant ist, diese Regelung eigenmächtig schon früher eingeführt, um "mit gutem Beispiel voranzugehen".

Gleichberechtigung

Aufgrund von Zensur Änderung auf 1 Stern.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch älteren Kollegen, die der Firma schon einige Dekaden die Stange gehalten haben, wird bei der neuen Office-Regelung kein Quäntchen entgegengekommen. So vergrault man sich erfolgreich junge Mitarbeiter.

Arbeitsbedingungen

uralte Büros.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das ecovadis-Zertifikat ist gekauft, und selbst damit hat es nur für die schlechteste Kategorie gereicht. Zitat aus dem Nachhaltigkeitsbericht: “Die Conrad Unternehmensgruppe bekennt sich ausdrücklich zu einer ökologisch und sozial verantwortungsvollen Unternehmensführung.” Dass mehr Office-Tage zu mehr Verkehr und dadurch höherer Umweltbelastung führt, wird gekonnt ignoriert.

Gehalt/Sozialleistungen

[Zensur]. Ich bewerbe mich gerade aktiv weg, und werde mein Gehalt um 30-35% steigern können.
Von älteren Kollegen hört man haarsträubende Geschichten über 10 Jahre Nullrunde und Gehaltserhöhungen von 20€ Brutto/Monat.

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