Mitarbeiterexodus führt zu anhaltend hohen Krankheitsraten
Gut am Arbeitgeber finde ich
+ zahlreiche Sozialleistungen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- geringes Gehaltsniveau
Verbesserungsvorschläge
+ Gehaltsniveau spürbar verbessern
+ Mehr tun, um die (noch) vorhandenen Mitarbeiter zu entlasten
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre leidet extrem unter dem anhaltend hohen Workload, der ziemlich genau im September 2019 begann und vom Management weiterhin als "vorübergehend" abgetan wird. In vielen Abteilungen fehlen Mitarbeiter. Stellen werden entweder nicht nachbesetzt oder können nicht nachbesetzt werden, da es kaum Bewerber gibt. Wenn sich dann doch eine Bewerbung verirrt, wird der potentielle Mitarbeiter durch das sehr niedrige Gehaltsgefüge abgeschreckt. Aufgrund des anhaltenden Drucks ist jeder genervt, gehetzt und als Folge dauerkrank.
Kommunikation
Im Intranet werden regelmäßig die Mitarbeiter über anstehende Veränderungen informiert, leider jedoch oft erst nachdem der "Flurfunk" bereits alle vorab informiert hat.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des Teams ist der Zusammenhalt sehr gut. Dies liegt unter anderem auch in der vorherrschenden "Wir gegen die"-Mentalität zwischen den Abteilungen. Kämpfe gegen gemeinsame Feinde schweißen eben zusammen.
Work-Life-Balance
In vielen Abteilungen ist Gleitzeit und flexible Zeiteinteilung möglich. Das Thema "mobiles Arbeiten" ist jedoch in vielen Abteilungen ein Lippenbekenntnis. Möglich ja, aber die Führungskraft legt einem dann doch nahe, dass es "gewünscht ist, dass man ins Büro kommt".
Vorgesetztenverhalten
Direkte Vorgesetzte sind bemüht den Spagat zwischen Management und Mitarbeiter zu finden. Leider haben diese in der Regel kaum Gestaltungsspielraum und "verwalten" eher den Status Quo. Viel zu oft wird zwar Verständnis ausgedrückt, gleichzeitig aber mitgeteilt, dass einem hier die "Hände gebunden" sind.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich ja - je nach Tätigkeitsfeld. Allerdings ist der eigene Gestaltungsspielraum vor allem in klassischen Bankbereichen (Vertrieb, Konto, Kredit, etc.) so eingegrenzt, dass leider jeder fachlich sehr eingeschränkt auf seiner Stelle bleibt - was regelmäßig zu Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Abteilungen führt.
Gleichberechtigung
Man bemüht sich und versucht auch gezielt weibliche Mitarbeiter in Führungspositionen zu bekommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch für ältere Kollegen und Kolleginnen gibt es Weiterbildungen, man merkt aber das der Fokus auf den jungen Kolleg*innen liegt.
Arbeitsbedingungen
Aufgrund des anhaltenden Mitarbeiterexodus wird die Last für jeden einzelnen Mitarbeiter immer mehr. Dies führt wiederum dazu, dass noch mehr das Unternehmen verlassen. Hier befindet sich das Unternehmen leider in einer stetigen Abwärtsspirale. Seitens des Managements sind immer wieder inflationäre Durchhalteparolen und Danksagungen für den "unermüdlichen" Einsatz zu hören, welcher aber weder den Mitarbeitern noch Kunden weiterhilft. Der Druck führt zu vielen Ausfällen aufgrund Krankheit, was wiederum zu noch mehr Druck bei den noch verbliebenen Mitarbeitern führt. Ein Teufelskreis, der schleunigst behoben werden muss. Nur wie, wenn man keine Mitarbeiter findet?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird auf ein nachhaltiges Arbeiten geachtet und es wird sich auch mit Freiwilligentagen um das Thema "Corporate Social Responsibility" gekümmert.
Gehalt/Sozialleistungen
Leider unterirdisch. Der fehlende Tarifvertrag wird mit der "tollen" Möglichkeit begründet, dass man sein Gehalt selbst verhandeln kann. Das führt allerdings dazu, dass es extreme Gehaltsunterschiede zwischen den Teams gibt. Entscheidend ist, welches Gehalt man zu Beginn verhandelt hat. Gehaltssprünge sind danach kaum mehr möglich, selbst dann nicht, wenn man auf eine "höhenwertige Stelle" wechselt. Hier wurden viele bereits mit Versprechungen gelockt, welche sich im Nachhinein leider als Luftnummer entpuppt haben. Hier hilft nur das Unternehmen zu verlassen, denn lieber nimmt man in Kauf, dass der Mitarbeiter geht, als dass man das Gehalt erhöht. Fun Fact: Wenn man danach wieder kommt, ist dann doch ein Sprung von 10 - 15 % möglich.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen zum Fachwirt, Betriebswirt, etc. werden etwas bezuschusst. Wenn man ein "Hight Performer" ist, dann bekommt man auch einen kleinen Teil zu einem berufsbegleitenden Studium dazu bezahlt, muss sich im Gegenzug aber binden.