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DB 
Systel 
GmbH
Bewertung

Insgesamt positiv, aber mit zunehmenden Schwächen

4,4
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei DB Systel GmbH in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Umfangreiche Sozialleistungen. Während Corona eine Jobgarantie. Einer der wenigen Arbeitgeber, bei denen man ein Leben lang bleiben kann, wenn man das will. Ich habe viele Kollegen mit über 40 Jahren Zugehörigkeitsdauer, und ich kenne auch welche, die erst nach dem 50-jährigen Dienstjubiläum in den Ruhestand gegangen sind.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Kritik an den Eckpunkten der Transformation hin zu agilen Teams ist nicht erlaubt, auch wenn die Realität längst gezeigt hat, dass man unbedingt nachjustieren muss. Aber in diesem Punkt hat sich leider eine Priesterkaste etabliert, die ihren Einfluss erbittert verteidigt.

Das Gendern geht mir furchtbar auf die Nerven. Von Partner:innen zu sprechen, wenn Firmen (Geschäftsfelder) der DB gemeint sind, ist sowas von unsinnig. Als ob eine Firma ein Geschlecht hätte und sich benachteiligt fühlen könnte.

Dass es nicht klappt, ein Jobticket einzuführen, das mehr als nur DB-Produkte nutzbar macht. Straßenbahn, U-Bahn und Busse sind Fehlanzeige. Im Rhein-Main-Gebiet gibt es viele Orte, die mit der S-Bahn nicht erschlossen sind. Und sowas wie Park and Ride ist meist eine Illusion, weil die Parkplätze an den Bahnhöfen knapp und oftmals auch noch sauteuer sind. Das ist seit Jahren ein erbitterter Streitpunkt zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung und für niemanden aus der Belegschaft wirklich nachvollziehbar. Angeblich ist der Konzern schuld, nicht die DB Systel. Wie auch immer: das passt nicht zu einem Unternehmen, das die Verkehrswende voranbringen will.

Verbesserungsvorschläge

Die heiligen Kühe der Transformation endlich schlachten. Aktuell existieren zu viele Anreize für Teamegoismen und gegen übergreifenden Nutzen. Die Idee, man könne alles über einen Kamm scheren, ist offensichtlich falsch, aber bei unserem Management leider beliebt. Unbedingt nötig: Echtes Home Office einführen, auch wenn der Bahnvorstand gerade die Signale in Gegenrichtung stellt.

Arbeitsatmosphäre

Insgesamt gut. In meinem Team leider aktuell eher durchwachsen.

Kommunikation

Man bekommt wirklich viele Informationen, z. B. ein monatliches Update von der Geschäftsführung. Man muss sich nur die Zeit nehmen wollen.

Kollegenzusammenhalt

Das ist von Team zu Team sehr unterschiedlich. In meinem eher mäßig.

Work-Life-Balance

Sehr flexible Gestaltung von Urlaub und Freizeit möglich.

Vorgesetztenverhalten

Traditionelle Vorgesetzte haben wir nicht. Wie gut die AM (Agility Master) und PO (Product Owner) ihre Rolle spielen, hängt sehr von Alter und Erfahrung ab.

Interessante Aufgaben

DB Systel hat sehr viele Aufgaben zu bieten, auch zu ausgesprochen aktuellen Themen wie KI, Metaverse, Augmented Reality etc.
Und es finden sich Positionen für unterschiedlichste Persönlichkeiten.

Gleichberechtigung

Frauenquote bei ca. 26%. Die Firma tut ihr Bestes, das zu ändern. Von vier Geschäftsführern sind zwei weiblich.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt für Personen ab 55 Jahren interessante Möglichkeiten, weniger zu arbeiten. Schwerbehinderte haben es aber nicht immer leicht. Das hängt sehr vom Team ab. Wenn dort nur auf den Business Case geschaut wird, will das Team natürlich keinen vermeintlichen Klotz am Bein haben.

Arbeitsbedingungen

Durch Corona sind die Arbeitsplätze im früher sehr attraktiven Silberturm verlottert. Bevor ich dort wieder sinnvoll arbeiten könnte, muss viel geschehen. Das Hauptproblem sind die Großraumbüros, die nicht zu der Lebenswirklichkeit quer über die Republik verteilter Teams passen. Videokonferenzen brauchen erstens Ruhe und zweitens Privatheit. Die kleinen Räume dafür sind zu wenig und stets belegt. Durch den Druck hin zu flexiblem Arbeiten haben die meisten keinen festen Platz mehr. Man sitzt auch eher allein rum, weil kaum Teamkollegen da sind oder gar auf derselben Etage. Zudem sinkt die Bereitschaft, respektvoll und verantwortungsvoll mit der Infrastruktur (Stühle, Tastaturen, Bildschirme etc.) umzugehen, weil es ja nicht mehr als der eigene Platz gesehen wird. Dadurch ist alles irgendwie schmuddelig und wenig einladend. Ich fühle mich da nicht mehr wohl.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gesamtpaket stimmt, auch wenn es immer Gejammer einzelner gibt.

Image

Das Image der Bahn färbt auf uns ab. Zu Unrecht; die Bahn behandelt ihre Angestellten gut.

Karriere/Weiterbildung

Wenn man will, hat man im Konzern viele Möglichkeiten. Wenn man wirklich Karriere machen will (im Sinne von echten Management-Posten mit Schulterklappen), dann muss man aber bereit sein, innerhalb des Konzerns zu wechseln. Wegen der riesigen Größe des Konzerns (in Deutschland ca. 200.000 Personen) ist für jeden Wunsch was dabei.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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