Das Technologiezentrum hält nicht was es verspricht
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich bin es leid, diese Bewertung wiederholt auf Wunsch von Deloitte zu überarbeiten und abzumildern. Irgendwann ist sie soweit abgeschwächt, dass kein realistisches Bild mehr entsteht. Besser fände ich es, wenn auf die Bewertung geantwortet und eine Gegenposition dargestellt werden würde. So habe ich leider den Eindruck, dass mit Kritik nicht umgegangen wird und die obersten Bewertungen auf Kununu nicht negativ sein sollen.
Verbesserungsvorschläge
Bitte seid ehrlich zu euren Bewerbern. Falsche Erwartungen führen zu Unzufriedenheit auf beiden Seiten. Was ich nicht habe, kann ich auch nicht verkaufen.
Arbeitsatmosphäre
Es geht vorrangig darum, dich auf ein Projekt zu verkaufen. Wenn du dort einmal bist, interessiert alles andere nicht. Die Kollegen vor Ort haben äußerst selten eine Ahnung davon, was du wirklich machst. Am Ende sitzt du im Delivery Center (das ist es letztendlich) mit anderen zusammen, aber alle kochen nur ihr eigenes Süppchen.
Kommunikation
Anweisungen zur Zeiterfassung wurden wöchentlich erteilt. Ich hatte das Gefühl, dass nicht auf Augenhöhe kommuniziert wird. Die Projektrolle der Mitarbeiter hängt selten von der persönlichen Qualifikation ab. Eigeninitiative ist ein Fremdwort.
Kollegenzusammenhalt
Zwischen den einfachen Mitarbeitern war der Zusammenhalt sehr groß. Insbesondere bei denen, die sich einig waren, dass es Zeit ist möglichst schnell zu gehen. Betrachtet man Kollegen außerhalb des eigenen Büros, werden Kollegen oft als Konkurrenten wahrgenommen. Auch gibt es große Rivalität zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen. Man gönnt sich nichts.
Work-Life-Balance
Einer der wenigen positiven Aspekte des Technologiezentrums. Dadurch, dass man normalerweise nicht oder nur wenig reisen muss, hat man mehr vom Leben. Das bewahrt allerdings nicht vor Überstunden. Immerhin können diese fair ausgeglichen werden. Generell gilt aber schon, je mehr und länger du arbeitest, desto positiver wirst du angesehen. Auch wenn die Arbeit sehr ineffizient ist. Man muss bereit sein, persönliche Freiheiten abzugeben.
Vorgesetztenverhalten
Absolut unterirdisch. Die Vorgesetzten stehen in enomer Konkurrenz zueinander. Umsatzdruck treibt ihr Verhalten. Manche können sich zwar in deine Probleme hineinversetzen, können dann aber nichts ausrichten, weil sie sich angreifbar machen würden. In Konfliktfällen konnten die Vorgesetzten zu anderen Managern hin nur beschwichtigen, um den eigenen Ruf zu wahren. Viele Entscheidungen sind nicht nachvollziehbar und Ziele ändern sich ständig.
Interessante Aufgaben
Das ist wohl der negativste Punkt am Technologiezentrum. Die Zuteilung in Projekte wird sehr flexibel gehandhabt. Wenn es keinen Auftrag für die ausgeschriebene Tätigkeit gibt, werden neu eingestellte Mitarbeiter für teilweise deutlich abweichende Themen eingesetzt. Aus Umsatzdruck wird jedes potentielle Projekt akzeptiert. Die Projekte, für die der Zuschlag an das Büro geht, bestehen zum größten Teil aus stupiden und monotonen Bürotätigkeiten, die längst hätten automatisiert werden können. Für ITler gibt es wenig Bedarf, auch wenn sie stark gesucht werden. Die Konkurrenz ist da einfach weiter und attraktiver. Bürokaufleute, Wirtschaftsmathematiker und Designer könnten allerdings zufriedenstellende Themen bekommen.
Gleichberechtigung
Ein Unternehmen wie Deloitte kann es sich nicht leisten, Frauen nachteilig zu behandeln. Aufstiegschancen sind vorhanden. Wie familienfreundlich das Unternehmen ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden auch ältere Kollegen eingestellt und gleichbehandelt.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung im Büro ist brandneu und hochwertig. Wenn auch die Atmosphäre eher steril war. Man merkt, dass sich zumindest bei der Ausstattung Mühe gegeben wurde, modern zu wirken. Es gibt hochwertige Kaffeeautomaten, einen Billiard-Tisch und eine Eiswürfelmaschine. Im Erdgeschoss ist naturgemäß wenig natürliches Licht, aber es ist trotzdem hell genug. Für Telefonate kann man sich in kleine Räume zurückziehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Deloitte-typisch gutes Gehalt. Zu den Sozialleistungen kann ich nichts sagen.
Image
Das Büro muss sich seinen Ruf erst erarbeiten. Deloitte ist in der Außenwahrnehmung nach wie vor als Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen bekannt und sicherlich zu Recht anerkannt. Wie es in diesen Bereichen aussieht, weiß ich nicht. Als Referenz im Lebenslauf für ITler ist es eher ungewöhnlich.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen sind möglich, wenn es dem derzeitigen oder geplanten Projekt nützlich ist und es dem Kunden verkauft werden kann. Persönliche Weiterentwicklung muss man in den Hintergrund stellen. Die Projekte nehmen wenig Rücksicht auf Schulungen, man muss erreichbar sein auch wenn man in der Schulung ist.