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Deloitte 
Deutschland
Bewertung

Sehr abhängig von Team und Inhalt

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Recht / Steuern bei Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Externes Image, Professionalität, Internationalität, interne Transparenz in Gehalts- und Feedbackfragen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Teilweise konstant hoher Druck; in manchen Fällen soziale Fähigkeiten bei Beförderungsentscheidungen zu wenig berücksichtigt; Gehaltsbandbreite könnte in der Tat "wettbewerbsfähiger" sein, vieles was unter Beratung läuft ist tatsächlich eher "Outsourcing".

Verbesserungsvorschläge

Gehaltsbandbreiten anpassen und mehr Flexibilität zulassen (z.T. schon geschehen). Wichtig auch den Eindruck zu vermeiden, dass extern eingestellte Kollegen zwingend besser verdienen als intern beförderte Kollegen (auch hier gibt es Fortschritte). Grundsätzlich sollte man versuchen ein bisschen vom "Ausbildungsverein" wegzukommen (so es das Geschäftsmodell zulässt), in dem viele bis zum StB/ zur Managerbeförderung bleiben und dann sofort kündigen. Da würde auch mehr interne Wertschätzung helfen, eventuell über eine Kantine/ Mensa? Könnte man bei der Unternehmensgröße eigentlich erwarten.

Arbeitsatmosphäre

Generell gute Arbeitsatmosphäre, variiert jedoch stark abhängig von Standort und Team. Vernetzung innerhalb von Deloitte sehr begrenzt, höchstens mit der Zeit über angrenzende Fachabteilungen. Jeder Fachbereich maximiert gefühlt seine eigene P&L.

Kommunikation

Generell gut, aber stellenweise auch noch ausbaufähig. Es wird viel versucht mit allgemeinen Info-Mails und sogenannten "All-Hands-Calls" eine größere Nähe zwischen Management und Arbeitnehmern herzustellen, dies bleibt ohne tatsächlichen persönlichen Kontakt jedoch oft erfolglos. Wenn es im Team stimmt, gute interne Kommunikation. Hier wird auch direkt versucht, negativen Tendenzen gegenzusteuern und das persönliche Gespräch gesucht, wenn es angebracht ist (z.B. wenn es im Team Probezeitkündigungen gibt, was ab und zu passiert).

Kollegenzusammenhalt

Hoher Zusammenhalt, gerade auf den unteren Hierarchieebenen. Über die Hierarchieebenen hinweg stark abhängig von der Intensität der persönlichen Zusammenarbeit. Es herrscht aber tendenziell keine "Ellenbogengesellschaft" oder "Hire&Fire-Mentalität", Ausnahmen bestätigen die Regel.

Work-Life-Balance

Akzeptabel, aber stellenweise ausbaufähig. Einerseits kann das jeder in einem gewissen Rahmen selbst bestimmen, andererseits ist mit dem Erklimmen der Hierarchie schon eine stark steigende Arbeitsbelastung verbunden. In Zeiten mit hoher Office-Auslastung (vor allem vor Corona) haben die Partner abends tendenziell eine Runde gemacht und jüngere Kollegen, die immer noch da saßen, nach Hause geschickt. Natürlich hindert einen nicht direkt jemand daran, trotzdem rund um die Uhr zu arbeiten, das übersetzt sich aber nicht automatisch in eine Beförderung. Allerdings sollte man wissen, dass die Auslastungsziele (belastbare Stunden auf den unteren Ebenen) für Beförderung und Bonus ein Muss sind und alle anderen weichen Faktoren in der Beurteilung überlagern.

Vorgesetztenverhalten

Variiert stark, generell aber gut. Es gibt die totalen Ego Shooter, aber viele Partner wissen, dass sie nur mit und nicht gegen ihr Team gewinnen können. Leider wird aber sehr hohes Gewicht auf die harten Ziele (Umsatz, belastbare Stunden) für die Beförderungen gelegt, wie die jemand erreicht, spielt im Einzelfall keine Rolle.

Interessante Aufgaben

Mal mehr, mal weniger. Man erhält schon einen recht guten Einblick in die Tätigkeiten der Mandanten, vieles wird aber irgendwann auch zur Routine und hat so ein bisschen den Charakter einen Massenproduktion in der es um die Menge an Output und nicht um die Qualität geht. Einzelne Projekte stechen jedoch daraus hervor, dies sind wenig überraschend dann aber auch oft die anspruchsvollsten.

Gleichberechtigung

Ist weitestgehend gegeben, die Teams sind recht ausgeglichen besetzt, auch auf höheren Ebenen bis auf Partner-Ebene ist der Frauenanteil i.d.R. überdurchschnittlich. In einem gewissen Rahmen gibt es auch einiges an Flexibilität bis hin zu Teilzeit-Direktoren, trotzdem darf man natürlich nicht unterschätzen, dass das von "normaler" Teilzeit relativ weit entfernt ist. Eine stabile Senior Manager-Position, eventuell mit Teilzeit, scheint trotz hoher Arbeitsbelastung für viele Frauen aber eine attraktive Option zu sein.

Umgang mit älteren Kollegen

Tendenziell höheres Alter je höher die Hierarchieebene, insofern ist es logischerweise eher nicht der Fall, dass mit älteren Kollegen schlecht umgegangen wird. Generell sind die Teams aber eher jung, da aufgrund der Arbeitsbelastungen und der Anforderungen viele Arbeitnehmer doch den Exit suchen, spätestens wenn Familie da ist.

Arbeitsbedingungen

Modern, aber gleichzeitig kühl und nüchtern. Alles auf dem Stand der Technik, aber es wird auch kein Cent zu viel ausgegeben. Man merkt, dass die Firma ihren Ursprung in der Buchhaltung hat.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wird viel im Marketing darauf rumgeritten, in der Praxis ist davon nicht viel zu merken (außer vielleicht durch die Bienenstöcke auf dem Dach des Deloitte-Büros?). Innerdeutsche oder -europäische Flüge sind eher die Regel als die Ausnahme, selbst auf Strecken wo Zugfahrten problemlos möglich sind, wird tendenziell das Flugzeug bevorzugt.

Es gibt soziale Initiativen, gerade zur Weihnachtszeit, manche davon haben jedoch eher Marketingcharakter und werden nach Abschluss dementsprechend ausgeschlachtet, was schade ist. Es wäre vielleicht manchmal sinnvoller und zielführender z.B. eine Suppenküche zu sponsern, als zwanghaft das soziale Engagement mit den Markenimagezielen wie z.B. "digital", "modern", "hip" in Einklang bringen zu wollen. Es gibt zwar auch Projekte dieser Art, meiner Meinung nach sollte man da aber einen größeren Schwerpunkt setzen aus Gründen der eigenen Glaubwürdigkeit.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist "wettbewerbsfähig", wie intern gesagt wird, de facto aber unterdurchschnittlich. Man muss sich aber auch bewusst machen, dass Tax & Accounting-Jobs generell weniger gut vergütet werden als manche anderen Bereiche. Gerade die Gehaltsstufen und die Gehaltserhöhungen sind sehr stark festgezurrt, so dass selbst die einzelnen Partner da oft wenig Flexibilität haben (und die Erhöhungen entsprechend niedrig ausfallen). Sobald man jedoch mitteilt zu kündigen, ist vielleicht nicht alles, aber doch vieles möglich. Das ist schade, da die Firma übersieht, dass einzelne Mitarbeiter, die bis zu der Entscheidung kommen, zu kündigen, bereits einen langen Weg dorthin zurückgelegt haben, auf dem Umzukehren sich für sie i.d.R. nicht mehr lohnt.

Image

Externes Image super, Marketing ist vielleicht die effektivste Abteilung von ganz Deloitte. Leider passen Image und Selbstwahrnehmung oft nicht zusammen und man wundert sich intern oft, welche Wundertat jetzt schon wieder in der Presse angepriesen wird, von der man selbst noch überhaupt nichts mitbekommen hat. Mag mit der Größe des Unternehmens zusammenhängen. Generell wäre es vielleicht besser die Realität und das Marketing in größere Übereinstimmung zu bringen, aber vielleicht wäre es dann kein Marketing mehr?

Karriere/Weiterbildung

Wird gefördert (auch finanziell) im Rahmen klar definierter und relativ harter Rahmenbedingungen, insbesondere für Berufsexamina (StB, WP, etc.). Natürlich nur, wenn es dem Arbeitgeber auch etwas nützt. Geht aber deutlich über LinkedIn-Learning hinaus.

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