Wenn alle Mit Denken würden...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich hätte per se ganz viel machen können, wie es mir beliebt. Es gibt keine Kontrolle, weil keiner richtig auf das Haus schaut. Und die Elternberatung hat einen guten Job gemacht (ab Mitte 2022)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenn du Hilfe brauchst, bist du hier verloren. Ich bin der Meinung, jeder guckt hier zuerst nach sich selbst und dass er/sie nicht in der Verantwortung ist. Kommuniziert wird, als wäre immer heile Welt (wenn überhaupt kommuniziert wird).
Verbesserungsvorschläge
in den Verwaltungsabteilungen müssten Leute eingestellt werden, die einen passenden Hintergrund haben. Für Qualität gibt es genug Menschen, die QmB oder zertifizierte Auditoren, stattdessen werden Menschen genommen, die ein Jahr als Leitung überlebt haben - oder man hat überhaupt keine Ahnung von Kitas, vorhandenen Strukturen und Fördermitteln. Viele Abteilungen sind jedoch gar nicht greifbar, Kommunikationen werden bis in die letzte Sekunde herausgezögert. Auch das Changemanagement (von Denk Mit zu Babilou) ist nicht ausgearbeitet worden.
Damit Häuser wirtschaftlich produktiv arbeiten, muss an all den Stellschrauben gedreht werden
Arbeitsatmosphäre
Zum Teil ist die Arbeitsatmosphäre sehr erdrückend. Auch nach dem Umbruch wird sehr viel mit unrealistischen Zahlen gearbeitet. Einrichtungen müssen trotz Personalmangels viele Kinder in kurzer Zeit aufnehmen (oder dürfen keine kurzfristigen Kündigungen durch Familien erhalten), um sich den Weihnachtsbonus zu sichern. Einarbeitungen sind fehl am Patz. Unternehmen bezeichnet sich als Familie, was insofern bedeutet, offene Kritik ist fehl am Platz, einige Unternehmensmitarbeiter haben Freifahrtscheine für sämtliche Taten. Eine Hand weiß nicht was die andere macht. Und über die abschätzige Sichtweise gegenüber Familien und Eltern möchte ich gar nicht reden
Kommunikation
Meiner Meinung nach selten schlechtere Kommunikation erlebt. Dies hat auch Gründe, aber E-Mails werden überlesen, Urlaubsvertretungen (falls es überhaupt welche gibt) wissen nichts von anstehenden Deadlines, man erhält unterschiedliche Aussagen zu einem Thema von unterschiedlichen Personen. Viele Abteilungen sind gar nicht erreichbar.
Kollegenzusammenhalt
Auf vielen verschiedenen Ebenen wunderbare Menschen kennengelernt. Natürlich gibt es auch Querschläger, aber im Großen und Ganzen finden sich hier auf horizontaler Ebene die richtigen Menschen zusammen.
Work-Life-Balance
Jeder wie er es sich selbst gestaltet. Von gewissen Positionen wird, so scheint es, erwartet, dass sie unbezahlte Überstunden machen. Mitarbeiter sind davon nicht betroffen.
Vorgesetztenverhalten
Es wurden neue Positionen geschaffen, ohne klare Aufgaben- und Stellenbeschreibungen zu formulieren. Obwohl auch die Geschäftsführung in der Hierarchie sehr nah an den Hausleitungen und MItarbeitenden dran ist, zeigt sich dies nicht am Tagesgeschehen. Manche Vorgesetzte scheinen auch überfordert (so sind Regional- oder Clustermanager für bis zu 20 Einrichtungen verantwortlich)
Interessante Aufgaben
Der Job kann schon Spaß machen, in der richtigen Umgebung mit den richtigen Menschen und dem richtigen Konzept um sich herum.
Arbeitsbedingungen
Die Leitung der Häuser macht den Unterschied. Im Allgemeinen arbeiten jedoch Leitungen mehr oder weniger for free. Einige verdienen weniger als ihre MItarbeitenden, einfach weil die schon länger in ihrer Stufe sind. Andere sind kommisarisch über ein halbes Jahr als Leitung tätig und kriegen dafür nichts. (Weihnachts)Boni wurden zwei Jahre lang versprochen und nicht eingehalten. Außerdem erhofft man sich, dass der Mindeststandard (1 Fachkraft & 1 Ergänzungskraft) pro Gruppe (25 Kinder Ü3, 12 Kinder U3) ausreicht, da Leitungsteams (wenn vorhanden) einspringen (keine Leitung ist offiziell zu 100% freigestellt)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es ist ein Träger von Kitas, also steckt das sozial hier in der Aufgabenbeschreibung. Das war es dann meist schon. Man ist sehr mit der ökonomischen Führung der Häuser beschäftigt, es gibt jedoch keine besonderen Maßgaben für Umweltbewusstsein oder eine Orientierung an den SDGs oder vergleichbarem.
Gehalt/Sozialleistungen
Mitarbeitende sind an den TVÖD angelehnt. Immerhin ist das besser als in anderen Bereichen (Servicemitarbeiter oder Verkäufer zum Beispiel).
Image
Man tut viel um an dem äußeren Bild zu werkeln. Das ist gut. Aber innen sieht es leider deswegen nicht anders aus.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt wirklich viele und coole Weiterbildungen, der Katalog ist immens. Aufgrund von Personalmangel kommt man nicht wirklich dazu und Karriere machen nur die Leute, die man von ihrer Position weghaben möchte aber nicht mehr kündigen kann oder jene, die ihren Vorgesetzten sehr ähnlich sind.