Nicht sehr stressig, aber unfassbar unorganisiert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegen wie auch die meisten Kunden sind super nett, auch wenn nicht alle Mitarbeiter tatsächliche Arbeitsleistung bringen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unorganisiert, es wird mit uralten Programmen gearbeitet, alles dauert ewig, man muss Zahlen in Exceltabellen übertragen, was eine große Fehlerquelle ist, überhaupt funktioniert nichts so wie es sollte.
Verbesserungsvorschläge
Ein Konzept erstellen, dieses ganz klar kommunizieren und Führungskräften beibringen wie man mit Menschen umgeht.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeit an sich ist im Vergleich zum Lebensmitteldiscounter wesentlich entspannter, man hat für Aufgaben wie Warenverräumung deutlich mehr Zeit. Allerdings wird das kompensiert dadurch, dass man sich immer wieder mit Kleinkram beschäftigen muss, der in anderen Unternehmen automatisch läuft. Das führt oft zu Frust und schlechter Laune, insbesondere wenn mal wieder irgendein Programm abstürzt oder die Kasse nicht geht, was fast täglich vorkommt.
Kommunikation
Die linke Hand weiß in diesem Unternehmen nicht was die rechte macht. Man muss für jedes Anliegen jemandem eine E-Mail schreiben, und wenn man den Namen der Person, z.B. des Personalers nicht weiß, hat man Pech. Wenn die angeschriebene Person dann auch noch z.B. Urlaub hat, darf man im Regelfall einfach zwei Wochen warten bis man eine Antwort bekommt. Generelle Fragen wie das Ladenkonzept sind nicht geregelt und sollen es wohl auch nicht sein, man will den Mitarbeitern „Freiheit lassen“. Schade nur, dass es trotzdem genaue Vorstellungen gibt, wie der Laden auszusehen hat. Diese werden in „Salami-Taktik“ an die Mitarbeiter weiter gegeben, das heißt, immer wenn es etwas zu meckern gibt, wird für diese spezielle Kleinigkeit gesagt, wie man es besser machen soll. Der Rest bleibt trotzdem unklar.
Kollegenzusammenhalt
Viele der Kollegen sind untereinander befreundet, man geht regelmäßig gemeinsam weg etc. Bis auf einzelne kleine Ausreißer alles super.
Work-Life-Balance
40 Stunden laut Vertrag, real sind es 42,5 (bezahlte) Stunden jede Woche, in Schichten von 5:00 bis 14:00 und 13:30 bis 22:30, das macht es schwer, überhaupt noch ein Leben zu haben. Ist aber so im Handel und wird sich so schnell auch nicht ändern lassen.
Vorgesetztenverhalten
Mitarbeiter werden nicht ernstgenommen und auch nicht respektiert. Dagegen werden die eigenen Interessen der Vorgesetzten mit aller Kraft durchgesetzt. Vorgesetzte schaffen es, mit vier Tagen Urlaub und drei Tagen frei eine Woche zuhause zu bleiben, während normale Mitarbeiter natürlich sechs Tage Urlaub dafür brauchen, zudem wurde auch schon regelmäßig Urlaub oder Wunsch-Frei von Mitarbeitern falsch im Dienstplan eingetragen und auf Nachfrage nicht oder nur widerwillig korrigiert. Dass studentische Aushilfen vormittags keine Zeit haben interessiert bei der Dienstplanung ebenso wenig wie die regelmäßigen Arzttermine von Kollegen oder sonstige Verpflichtungen. Es wird generell sehr viel Kritik geübt, allerdings selten in einem angemessenen Tonfall, zudem werden 100 Kleinigkeiten kritisiert, während große Probleme oder Fehler wochenlang ignoriert werden.
Interessante Aufgaben
Handel halt, da kann man nicht viel erwarten.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer sind bis zur Position Marktleitung gleichberechtigt, bei uns arbeiten für LEH Verhältnisse auch überdurchschnittlich viele Männer. Ab Bezirksleiterebene nur noch Männer, ist aber typisch im LEH
Umgang mit älteren Kollegen
Auch Mitarbeiter 50+ werden noch eingestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alles Bio, klar, aber noch viel zu viel Müll, besonders Plastik.
Gehalt/Sozialleistungen
12€/Stunde mit Ausbildung und Schichtleiterfunktion, immerhin gibt es Weihnachtsgeld (600€). Das Ganze liegt aber insgesamt weit unter Tarif. 20% Mitarbeiterrabatt gibt es (wenn nach Monaten endlich die Karte da ist), aber von dem was man hier verdient kann man sich die Produkte trotzdem nicht leisten.
Karriere/Weiterbildung
Verpflichtende E-Learnings, für die zwar je eine Stunde Arbeitszeit gutgeschrieben wird, die aber in der Freizeit und am eigenen Computer erledigt werden müssen. Man kann sehr schnell befördert werden, wenn man sich den Stress antun will.