Großer Fehlgriff. Noch nie irgendwo so unwohl gefühlt.
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Das kam deutlich nach meiner Zeit.
Arbeitsatmosphäre
Diejenigen, denen man das Lächeln ehrlich abnimmt, passen auf eine Hand. Viel Geläster und Gezicke, viel "Hintenrum". Die Atmosphäre war einer der Hauptgründe nach 11 Tagen zu kündigen.
Positiv: durchgehend nette, teils sehr herzliche Kunden.
Kommunikation
Tägliches Meeting zum Info-Austausch (das leider sehr oft im Austausch belangloser und Zeit fressender Privatgeschichten mündet). Reichlich Emails von Zentrale und Standortleitung, man fühlt sich teilweise sogar zugespamt.
Kollegenzusammenhalt
Geschlechterspezifisch, außerdem davon abhängig ob frau im Büro sitzt oder im Operations buckelt. Auf Letztere wird gerne naserümpfend herabgeschaut. Es wird gerne danach bewertet, wer auf den ach so kultigen Firmenevents wie geil rüberkam und am Meisten Eindruck schinden konnte. Zuviel Oberflächlichkeit.
Work-Life-Balance
Im Hotel ist es schlimmer.
Vorgesetztenverhalten
Man war stets bemüht. Frau auch.
Interessante Aufgaben
Der im (sehr angenehmen) Vorstellungsgespräch vermittelte schöne Schein trog.
Umgang mit älteren Kollegen
Als einer von zwei Ü40 war schon etwas Respekt zu bemerken.
Arbeitsbedingungen
Rumpelkammer. Anders kann man das Arbeitsumfeld nicht beschreiben. Stauraum absolut unzureichend, Arbeitsplatz so idiotisch aufgebaut, dass es nützlich wäre Schlangenmensch zu sein. Von modernem Arbeiten nur wenig Spuren - Belegungspläne in Excel statt ein vernünftiges PMS zu nutzen, Rechnungsbuch in Excel, handschriftliche Umsatzfortschreibung der Kunden...geht's noch?! Gerade eingeführte ERP und CRM in getrennten nicht kompatiblen Systemen. Kein Pausenraum, keine Personaltoiletten und Umkleiden.
Sehr schade, dass bei soviel Schein so extrem wenig Sein vorhanden ist und man nicht einmal dem eigenen nach außen transportierten Anspruch nachkommt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nespressokapseln. Keine Mülltrennung. Von Nachhaltigkeit kann nur wenig Rede sein, da helfen auch die hoch gepriesenen DO-Bikes nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Man kann verhandeln, muss aber mit weinerlichen Bitten leben doch etwas runterzugehen. Da ich schnell einen Job brauchte akzeptierte ich - genauso wie die nachträglich zum noch nicht unterschriebenen Vertrag geschickte Anpassung der Kündigungsfrist von 4 Wochen auf drei Monate.
Den dritten Stern gebe ich, weil meine volle Gehaltsforderung vertraglich fixiert nach der Probezeit erfüllt worden wäre.
Image
Nach außen wirkt der stylische schöne Schein. Das dürfte aber nachlassen, falls einige Kunden aus reiner Neugier mal kununu durchforsten.
Schlimm ist die mehr oder minder offensichtliche und anbiedernde Huldigung der Geschäftsführung. Ich frage mich heute noch, ob die wohl übers Wasser laufen können.