Let's make work better.

Gruppe Deutsche Börse Logo

Gruppe 
Deutsche 
Börse
Bewertung

Zufriedenheit stark teamabhängig

3,6
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei Deutsche Börse AG in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Meine Kollegen; abwechslungsreiche Aufgaben; viele Freiheiten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wenig Wertschätzung vom oberen Management insbesondere der Kollegen, die den Laden täglich am Laufen halten und auch in schwierigen Marktlagen das beste aus den Systemen und sich selbst rausholen, um den Ruf als stabile und zuverlässige Handelsplattform nicht zu gefährden. Weder Corona noch der Ukraine-Krieg waren/sind einfache Zeiten - und das wurde eindeutig nicht angemessen gewürdigt.

Verbesserungsvorschläge

Bessere Kompensation für Leute auf der Arbeitsebene, die den Laden wirklich am Laufen halten; Management-Wasserkopf stark abbauen, insbesondere bei "reinen" Managern, die vom Tagesgeschäft keine Ahnung haben.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre und eigene Zufriedenheit ist stark abhängig vom Team und dem Vorgesetzten. Ich bin seit 10 Jahren bei der Börse und habe seitdem nicht einmal die Unit gewechselt. Ich habe sehr viel Glück mit meinem Team und mit meinen Vorgesetzten, mit denen ich sehr gut zurechtkomme. Das war nicht immer so, es gab öfters Chefwechsel, vor allem auf der Section- und Department-Ebene - da waren hier und da schon ziemliche Nullnummern mit dabei. Typische Laber-Manager ohne Sachverstand. Entweder die sind dann von selbst gegangen oder wurden gegangen. Ich bin offensichtlich immer noch da und sehr glücklich darüber, dass ich zumindest nun schon seit einiger Zeit "stabile" Team-Leads habe.

Es ist wichtig, dass man sich selbst abgrenzt und sich nicht alles gefallen lässt. Daran scheitern einige Kollegen, entweder weil sie kein Durchsetzungsvermögen besitzen oder um der Karriere willen alles mitmachen. Gegen unfähige Vorgesetzte kann man sich wehren, zur Not mit dem Betriebsrat.

Kommunikation

In meiner Section sehr gut. Es gibt regelmäßige Section Meetings und wöchentliche Updates zu den aktuellen Themen.

Die globalgalaktische Strategie wird aber nur sehr schwammig formuliert. Viele Zahlen, viele Buzzwords, wenig Konkretes. Wie in jedem großen Unternehmen eben... Die Strategie trägt dann so klingende Namen wie "Compass 2023", aber genauso gut kann man auch "Compass 2030" oder "Compass 1990" drüberschreiben. Der Inhalt ist doch immer der gleiche: Mehr hiervon, weniger davon, das dann noch gewürzt mit ein wenig ESG, Diversität usw.
Mitarbeiterumfragen ergeben regelmäßig, dass die Strategie unklar ist und nicht gut genug kommuniziert wird. Geändert wird nichts. Weiterhin viel Blahblah. Ein Totalversagen des oberen Managements, das es seit vielen Jahren einfach nicht hinbekommt die Mitarbeiter abzuholen.
Somit bleibt einem nichts anderes übrig, als sich im Klaren darüber zu werden, welche Strategie das eigene Team verfolgt und wie es damit zum Unternehmenserfolg beiträgt.

Schaumschlägerei wird belohnt. Das Intranet und Yammer sind voll davon. Ein Großteil der Belegschaft nimmt das schon lange nicht mehr ernst und macht sich ganz offen darüber lustig.

Kollegenzusammenhalt

Auch hier wieder: In meinem (erweiterten) Umfeld in der IT sehr gut.
Die Zusammenarbeit mit anderen Teams ist manchmal ein wenig schwierig, da oft wenig Verständnis für die Prozesse der anderen besteht.
Viele Prozesse sind regulatorischer Natur und lassen sich nicht aufweichen oder vereinfachen. Somit kann schnell Frust entstehen, wenn mal etwas nicht so schnell geht, wie es der Fachbereich gerne hätte.

Auffällig ist, dass einige wenige (aber immer die gleichen) Abteilungen immer völlig unbegründet gerne mit Eskalationen bis in die höchste Vorstandsebene drohen, auch wenn es um Nichtigkeiten geht. Da hilft dann nur: Kollegen erziehen und mit Absicht noch langsamer arbeiten.

Ansonsten zum Teil stark "politisch" getriebenes Umfeld mit Posten- und Verantwortungsgeschacher, insbesondere in den Business-Bereichen.

Work-Life-Balance

Es gibt ein Mehrarbeitskonto und zusätzlich ein Gleitzeitkonto (zumindest für Mitarbeiter unter der Mehrarbeitsgrenze beim Gehalt). Alle drei Monate werden die Gleitzeitstunden auf 40 Stunden gekappt. Das heißt: Entweder keine Überstunden darüber machen oder rechtzeitig abfeiern.
Bei uns ist das kein Problem, ich nehme regelmäßig Gleittage - und so soll es auch sein!

Ich habe schon mehreren Kollegen aus anderen Abteilungen geraten sich bei HR zu beschweren oder den Betriebsrat einzuschalten, falls die Vorgesetzten Gleittage verweigern. Wer das nicht macht, ist selbst schuld. Ich würde in diesem Fall keine einzige Überstunde mehr leisten, bis die Vorgesetzten zur Vernunft kommen. Wer hier nicht selbst für sich einsteht, dem kann man einfach nicht mehr helfen.

Vorgesetztenverhalten

Siehe oben. Stark teamabhängig. Es gibt wirklich sehr unkooperative Vorgesetzte, die ihre hierarchische Stellung ausnutzen.

Leider sind Vorgesetzte nicht immer gute Teamleiter. Anstatt die eigenen Mitarbeiter zu unterstützen, sind sie eher am eigenen Vorteil interessiert und kassieren das Lob, dass sich die Mitarbeiter erarbeitet haben.

Interessante Aufgaben

Kann mich nicht beklagen. Ich kann mir meine Aufgaben sehr gut selbst suchen. Es kommt sehr selten vor, dass ich auf Anweisung von "oben" warte. Arbeit ist immer genug da.

An festgefahrenen Prozesse des Unternehmens, die man nicht selbst beeinflussen kann, sollte man sich nicht die Zähne ausbeißen. Meist müssen eh die "BaFin" oder "Audit" als Schuldige für alles herhalten. Ich bezweifle stark, dass die BaFin solch unsinnige Prozesse vorschreibt, die sind eher hausgemacht.

Insbesondere aus dem Bereich IT-Sicherheit kommen die hirnrissigsten Anforderungen bar jeder Vernunft. Produktives Arbeiten wird völlig verhindert, betroffene Mitarbeiter werden nicht befragt, es wird einfach von oben irgendetwas vorgegeben, was völlig realitätsfremd ist. Ich sage nur CyberArk.

Gleichberechtigung

Ist aktuell ein großes Thema. Ich habe das Gefühl, darauf wird sehr geachtet. Kann demnach auch nicht behaupten, dass Frauen benachteiligt werden, ganz im Gegenteil - momentan kommt es an der ein oder anderen Stelle eher zur Benachteiligung von eindeutig besser qualifizierten Männern. Aussagen wie "Wir müssen nun eine Frau befördern" lassen nicht viel Interpretationsspielraum zu.
Dieser blinde Aktionismus wird sich ganz sicher noch rächen.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt kaum ältere Kollegen. Über 60 wird die Luft sowieso sehr, sehr dünn. Dank diverser Freiwilligen- und Frühverrentungsprogramme gibt es nicht mehr viele ältere Mitarbeiter.
Viele ältere Kollegen haben jedoch sehr gute Verträge aus den goldenen Zeiten der Börse. Davon können die jungen Mitarbeiter nur träumen.

Arbeitsbedingungen

Großraumbüro. Für mich kein Problem. Manchmal etwas laut. Dank Corona bin ich aber fast nur noch im Home Office.
Die Büros werden momentan sukzessive modernisiert, z.B. mit höhenverstellbaren Schreibtischen für alle.
Telefone werden zunehmend durch MS Teams ersetzt.
Keinen festen Arbeitsplatz zu haben bedeutet aber auch, dass jeder jeden Morgen 15 bis 30 Minuten damit beschäftigt ist, Monitore, Tastatur, Maus aus dem Schrank zu holen und an den Laptop anzuschließen, Stuhl und Tisch einzustellen usw.

Hardware ist in letzter Zeit besser geworden, aber für die Entwicklung in der IT immer noch nicht geeignet. Während Corona war es fast ein Ding der Unmöglichkeit gewesen zusätzliche Monitore für zu Hause zu erhalten. Also haben wir kurzerhand die Monitore aus dem Büro abgebaut und mitgenommen.

Es gibt immer wieder technische Probleme mit der Citrix-Umgebung. Diese muss man immer noch nutzen, weil nicht alle Webseiten/Tools von außerhalb des Citrix-Netzwerks erreichbar sind.

Es wurde alles auf Office 365 umgestellt. Leider ist dadurch alles auch WESENTLICH langsamer geworden, insbesondere Outlook. MS Teams ist sowieso von der Geschwindigkeit her ein Graus.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Bio-Milch, Bio-Kaffee, Fair Trade usw. - das gibt es schon. Auch im Rahmen des Ukraine-Kriegs hat das Unternehmen bzw. haben die Mitarbeiter ein paar nette Ideen für Unterstützung gehabt.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich bin zufrieden, habe aber auch regelmäßig um zusätzliche Gehaltserhöhungen gekämpft und auch eine entsprechende Leistungsbereitschaft gezeigt. Von nichts kommt leider nichts. Benefits sind ansonsten sehr gut (Jobticket, Fitnesszuschuss, erweiterte Lohnfortzahlung, Unfallversicherung, BVV etc.)

Die geringe Gehaltserhöhung in diesem Jahr war in Anbetracht der derzeitigen Inflation wirklich ein Witz und mit nichts zu rechtfertigen. Das Management versteht nicht, dass die Gehälter nicht mehr so wettbewerbsfähig sind wie früher mal.

Finde es ein wenig schade, dass die Börse so wenig aus der Möglichkeit gemacht hat einen steuerfreien Corona-Bonus zu zahlen. In Anbetracht der Einsparungen an anderer Stelle (Reisekosten, Energie etc.) wäre mehr drin gewesen. Da haben sich andere Unternehmen wesentlich großzügiger gezeigt.

Die variable Vergütung steigt leider nicht mit dem Nettogewinn des Unternehmens. Auch das ist nicht nachzuvollziehen. Sich im Management Call immer wieder anhören zu müssen, "dass wir noch mehr geben müssen", ist witzlos. Wozu sollte ich, wenn davon nichts bei mir ankommt und der Topf manchmal trotz guter Zahlen und mehr Mitarbeiter kleiner statt größer wird?

Image

Frankfurter Handelssaal in der alten Börse vor der Tagesschau. Das ist das Image.

Karriere/Weiterbildung

Auch das war für mich bisher nie ein Problem. Ich habe mich für einen fachlichen Karrierepfad entschieden. Dort aufzusteigen wird dann irgendwann sehr schwer und ist eigentlich mit mehr Nachteilen verbunden als Vorteilen. Sollte gut überlegt sein.
Darüber hinaus hängt Karriere nicht zwangsläufig mit höheren Gehalt zusammen. Man kann einen tollen, neuen Titel bekommen mit mehr Verantwortung und verdient trotzdem das gleiche wie vorher.

"Friends & Family" können bei der Karriereplanung natürlich nicht schaden. Das wirft leider kein gutes Licht auf das Unternehmen, weil es zum Teil einfach zu offensichtlich und dreist ist, was da passiert.

Am Weiterbildungsbudget könnte gearbeitet werden... Ist auch stark abhängig von der Abteilung und den Teamleitern, wie sehr man gefördert wird.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Ihr HR-Team

Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Erfahrungen mit uns zu teilen und konstruktives Feedback zu geben, damit wir uns als Unternehmen weiterentwickeln können. Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen bezüglich Ihrer Erfahrungen in Sachen Arbeitsbedingungen und Arbeitsatmosphäre in Ihrer Abteilung. Allerdings nehmen wir auch Ihre Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge sehr ernst, um Unterschiede zwischen einzelnen Abteilungen zu minimieren und die Deutsche Börse in Themen wie Kommunikation, Gehalt- und Sozialleistungen und Weiterbildungsmöglichkeiten als Unternehmen voranzutreiben. Es ist schön, dass Sie Teil des DBG-Teams sind.

Wir wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute.

Viele Grüße
Ihr HR-Team

Anmelden