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Bundeswehr
Bewertung

Feldwebellaufbahn - Marine, Schiffstechnik

2,8
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Bundeswehr in Wilhelmshaven gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

So lange man sich nichts zu schulden kommen lässt und seine Arbeit macht ist einem der Job mindestens für die "gebuchte" Zeit sicher.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Das Beurteilungssystem ( 95% Subjektive Wertung des beurteilenden Vorgesetzten)
- Die Förderungs- und Beförderungspraxis, welche sich aus dem Beurteilungssystem ergibt
- Die Schieflage des Beurteilingssystems wider dem verfassungsgemäßen Leistungsprinzip
- Der Umgang der zentralisierten Personalführung mit der unendlichen "Ressource" Personal
- Sinn- und zum Teil Zweckfreie bürokratische Prozesse
- schlechte Materialwirtschaft

Zeitsoldaten sind selbst gegenüber Arbeitnehmern schlechter gestellt, da grundsätzlich uneingeschränkt deutschlandweit versetzbar, Dienstzeitbefristung, Ausgleich von 60% des Bruttos der gesamten Dienstzeit als Nachversicherung in der gesetzlichen Rente. Beamte und Berufssoldaten haben Pansionsansprüche gegenüber dem Staat, wohingegen Zeitsoldaten als spätere Rentenempfänger grundsätzlich noch schlechter gestellt sind als Durchschnittsverdiener der Zivilwirtschaft.

Verbesserungsvorschläge

Talente finden, fördern und vor allem halten! Bürokratie abbauen; Mit dem BMI die Besoldungsstruktur einschließlich Zulagenwesen vollständig und SINNVOLL an die unterschiedlichen Verwendungen (auch bei der Polizei) anpassen; Verantwortung und Kompetenz dort Bündeln, wo die "kämpfenden" Einheiten Beheimatet sind

Arbeitsatmosphäre

Im Kreis der eigenen (Teil-)Einheit ist die Atmosphäre gut. Auf den Schiffen und Booten leidet die Moral durch Mehrbesatzungskonzepte, Arbeitszeitverordnung und dem Zulagenwesen. In den Landdienststellen findet sich im täglichen Dienstbetrieb hauptsächlich überbordende Bürokratie als stete Routine.
Die meisten Projektveranstaltungen und "Workshops" die dienstellenübergreifend stattfinden sind eher wegen den Mitwirkenden ein sozialer Gewinn als durch die Themen oder die erzielten Fortschritte.

Kommunikation

Überladene E-Mailverteiler sind zum Teil ein Problem. Viele unnötige Informationen finden ihren Weg ungefiltert nach unten. In die Gegenrichtung wird oft geschönt und ausgebessert um "Klarmelden" zu können anstatt sich das Personal- und Materialfehl einzugestehen.

Kollegenzusammenhalt

Kameradinnen, Kammeraden und Zivile Kolleginnenen und Kollegen (Gendern für mehr Worte) auf der gleichen Ebene (Lohn-/ Besoldungsgruppe) und auch im direkten Arbeitsumfeld (Einheit/Teileinheit) helfen sich Gegenseitig. Mit den meisten Kollegen kann man auch nach Dienst durchaus sehr gern und viel Zeit verbringen.

Work-Life-Balance

Trotz aller Bemühungen seitens der Bw ist und bleibt der Soldatenberuf insgesamt Familienunfreundlich. Versetzungen zerstören den Freundes- und Bekanntenkreis auch dann, wenn beise Partner als Soldaten gemeinsam versetzt werden können.

Vorgesetztenverhalten

Wenn es sich um Probleme und Entscheidungen mit Tragweite in Richtung Karriere dreht, rettet sich gerade unter den Führungskräften oftmals wer kann - Absichern nach allen Seiten und wenn es trotzdem schief geht "Schutzalarm Deckung!"
Dabei bilden einige wenige Offiziere die Ausnahme, häufig erst dann, wenn ihre Dienstzeit zur neige geht und sie nichts mehr zu verlieren haben. Dienstvergehen werden selten so geahndet wie das Disziplinarrecht es fordert. Insbesondere bei Dienstvergehen in höheren Dienstgradgruppen passiert wenig bis garnichts, solange es keine öffentlichen oder politischen Auswirkungen hat.

Interessante Aufgaben

Wer will findet "Sein Projekt" oder auch gleich mehrere. Bedingt durch die sehr steilen Hierachien kann man sich in engen Grenzen ausleben, so fern man die entsprechenden Vorgesetzten hat. Nichts desto trotz überwiegt bei allem was man anfasst letztlich die Bürokratie. Im schlimmsten Fall arbeitet man über 2-3 Jahre an einem Milliardenschweren Rüstungsprojekt mit und sieht dann einer politischen Entscheidung entgegen die entgegen aller fachlichen Expertise getroffen werden kann und alle Arbeit ist letztlich nichts als sinnlos geopferte Zeit und Mühe.

Gleichberechtigung

Alle Geschlechter und auch körperlich, geistig und anderweitig eingeschränkte Menschen werden Gleich behandelt. Frauen haben geringfügig bessere Aufstiegschancen da letztlich bei gleicher Leistung, Eignung und Befähigung Frauen immer den Vorzug erhalten.

Umgang mit älteren Kollegen

In der Regel sind die Älteren auch die Dienstälteren und werden von den jüngeren Kameraden respektiert. Das gilt nicht uneingeschränkt für Seiteneinsteiger und Zivilangestellte. Hin und wieder greift jedoch auch für altgediente Kameraden: "Erfahrung ist kein Maß für Qualität."

Arbeitsbedingungen

Als Techniker an Bord ist der Lärmpegel das Risiko schlecht hin für Berufskrankheiten. Darum wird Gehörschutz von der Bundeswehr gestellt! Allgemein kann man zum Borddienst sagen, das alles was Unfälle, Berufskrankheiten etc. verursachen kann, durch die Einhaltung der Sicherheitshinweise und das Anlegen der bereitgestellten Schutzausrüstung vermeidbar ist.
Für Büroarbeitsplätze gibt es rückenschonende Ausrüstung nur, wenn man bereits ein Leiden hat. Die meisten Büros sind mangels Infrastruktur überbelegt und nur mäßig gut beleuchtet. Einen zusätzlichen Monitor z.B. für die Arbeit mit Bauzeichnungen von Schiffen oder den Dokumentenabgleich kann man beantragen.. als Offizier mit 2 Jahren Stehzeit wird man den zusätzlichen Monitor nicht mehr sehen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Fairtrade ist ist kein Kriterium für die Beschaffung egal bei welchem staatlichen Auftraggeber.
Umweltschutzbestimmungen werden grundsätzlich ab der ersten Projektphase jeder Beschaffung berücksichtigt. Zumindest neu beschaffte Rüstungsgüter sind so Umweltschonend wie möglich gestaltet. Umweltschutz ist allerdings kein militärischer Nutzen und fällt wenn dieser Nutzen gefährdet ist.
Im täglichen Dienstbetrieb innerhalb der Marine wird auf Umweltschutz grundsätzlich geachtet (so lange Frieden herrscht).

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt kommt pünktlich.
Der Abstand zwischen den Besoldungsgruppen ist nicht zu rechtfertigen. Ein Oberstabsgefreiter ohne Verantwortung für Personal oder Material erhält nahezu das Gleiche wie ein Bootsmann mit Verantwortung für beides. Die Gehälter stehen insbesondere in der mittleren Führungsebene (A7-A12) oft in keinem Verhältnis zu den wahrgenommenen Aufgaben und der Verantwortung.
Alle öffentlichen Arbeitgeber leisten den Beitrag zu VwL im Rahmen von Bausparen und Riesterrente wenn entsprechend beantragt. Familienzuschlag für Verheiratete gibt es und an manchen Standorten werden Krippen und/oder Kitaplätze vorgehalten.

Image

In Uniform angepöbelt werden oder schlimmer kommt selten vor (vornehmlich in Großstädten mit starker "Punker-Szene"). Oft wird man neugierig beäugt als käme man geradewegs vom Mond oder hätte 6 Augen, in der Regel wird man in der öffentlichkeit jedoch freundlich ignoriert. Die allermeisten Soldaten werden zu den Gängigen Themen (Material, Personal, Infrastruktur) das bestätigen, was man aus den ÖR-Nachrichten hören/lesen kann. Zu politischen Themen sind wir per Gesetz zur Zurückhaltung verpflichtet, was dann gesagt wird ist wenig und grundsätzlich immer eine individuelle Meinung.

Karriere/Weiterbildung

Ohne Eigeninitiative kommt man abgesehen von den vorgesehen Ausbildungen für die geplante Verwendung nicht weit. Mit Eigeninitiative kann selbige am Vorgesetzten, an den Zulassungsvoraussetzungen, dem Dienstplan, dem Jahresvorhabensplan der Einheit usw. scheitern.

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