Leistung lohnt sich nicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die Möglichkeiten, die über den Berufsförderungsdienst angeboten werden
- sicherer Job
- keine Kurzarbeit
- kein Krankengeld bei längerer Krankheit, sondern weiterhin volle Bezüge (wird aber gerne ausgenutzt)
- Sport während der Dienstzeit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- starre Arbeitszeiten
- extrem hohe Verpflichtungszeiten, schwierig aus dem Dienstverhältnis Soldat auf Zeit herauszukommen
- Besoldung ohne Leistungscharakter
- Betreuungs- und Freizeitmöglichkeiten in der Kaserne sehr begrenzt, viele Kameraden trinken täglich aus Langeweile
- alle oben genannten Punkte
Verbesserungsvorschläge
- das starre Konstrukt von Verpflichtungszeiten über mehr als ein Jahrzent abschaffen
- Besoldung leistungsgerechter gestalten, um zu mehr Leistung zu motivieren
- wo möglich gleitende Dienstzeiten einführen
- Sorgen und Nöte von Soldaten (gerade im Hinblick auf Versetzungsanträge) ernst nehmen
- nicht jeden, der möchte Arzt werden lassen. Das kann gefährlich für Leib und Leben sein
Arbeitsatmosphäre
Steht und fällt mit den Kameraden vor Ort
Kommunikation
Die meisten Informationen bekommt man dann, wenn man sie nicht mehr brauch. Man muss sich alles selbst zusammen suchen. Trotz zig Besprechungen am Tag, werden keine neuen Entwicklungen nach unten weitergegeben.
Kollegenzusammenhalt
Lästerein sind allgegenwärtig, es wird gegen jeden geschossen, der gerade nicht da ist.
Work-Life-Balance
Grandioser Witz. 41 Stunden-Woche,für viele Soldaten ewige Pendeleien am Wochenende, keine freie Einteilung der Arbeitszeit und mehrwöchige Übungsplatzaufenthalte sorgen nachhaltig dafür, dass man kein Privatleben außerhalb der Kaserne hat.
Vorgesetztenverhalten
Kommt auf die Person an. Es gibt durchaus ordentliche Vorgesetzte, andere schreien einen wegen Nichtigkeiten, für die kein dienstliches Interesse besteht, vor versammelter Mannschaft an.
Interessante Aufgaben
Einmal auf dem Dienstposten, verrichtet man jeden Tag nahezu die gleichen Aufgaben. Manch ein Kamerad hat den ganzen Tag nichts zu tun.
Gleichberechtigung
Frauen sind grundsätzlich besser gestellt, vor allem, wenn es um unliebsame Aufträge geht, werden Frauen hierfür nicht eingeteilt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kameraden sind meist sehr hoch angesehen und bringen viel Erfahrung in Ihrem Aufgabenbereich mit.
Arbeitsbedingungen
Auftragserfüllung mit Ausrüstung aus dem letzten Jahrhundert nötig. Viel Improvisation nötig. IT-Struktur verbessert sich sehr langsam aber die Richtung stimmt.
Gehalt/Sozialleistungen
Innerhalb der Besoldungsgruppen verdienen die Soldaten je nach Erfahrungsstufe das gleiche Gehalt, egal wer mehr leistet. Es lohnt sich nicht, mehr zu leisten als Dienst nach Vorschrift, da dies sowieso niemals Berücksichtigung findet.
Image
Die Bundeswehr stellt sich nach außen als moderne Armee hin. Im Kern ist sie irgendwo anfang der 90er stehen geblieben.
Karriere/Weiterbildung
Karrieresprünge sind nur mit Weiterverpflichtungszeiten von mehreren Jahren möglich.
Desweiteren ist die Karriereplanung stark von der Beurteilung durch den Disziplinarvorgesetzten abhängig. Wenn ihm deine Nase nicht passt, ist es Essig mit weiterer Karriere.