Meine Zeit beim Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung (3. Kompanie)
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Möglichkeiten die vielen Probleme die vorherrschen und einen persönlich beeinflussen halbwegs zu bewältigen, dadurch das es Stellen gibt die sich damit beschäftigen.
- Pünktliches und sicheres Gehalt.
- Großes Angebot an Berufen und Verwendungen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles oben genannte.
Verbesserungsvorschläge
- Meiner Meinung nach die Wehrpflicht einführen.
- In den obersten Positionen aussortieren und das bis in die Feldwebellaufbahn durchstrukturieren.
- Zeitgemäßes Material und Verordnungen einführen die mehr Struktur in die gesamte Behörde bringen.
Arbeitsatmosphäre
- Wer nicht schon länger dabei ist, hat es sehr schwer sich zu integrieren und akzeptiert zu werden.
- Extremes Lästern, Neid und Missgunst werden geduldet und gezielt ignoriert.
- Ungesunde Dynamiken im Hinblick auf Mobbing und Gleichberechtigung findet man in nahezu jeder Form: Alter, Geschlecht, Aussehen, Dienstgrad.
- Viel Schlechte Laune wird täglich verbreitet.
Kommunikation
Von Oben nach unten zieht sich Planlosigkeit, Papierstau und totales Chaos durch. An manchen Tagen gab es zig Befehlsänderungen die aufgrund von mangelnder Kommunikation zustande kamen. Alle Vorgesetzten arbeiten auf einem Gang zusammen und man hat das Gefühl das dort privates höhere Priorität hat als dienstliches.
Kollegenzusammenhalt
Habe ich zumeist positiv erlebt. In sowohl körperlich als auch psychisch anstrengenden/belastenden Situationen wird sich gegenseitig geholfen.
Work-Life-Balance
Die Gesamtsituation im Bataillon sorgt dafür das immer mehr hochwertiges Personal geht und kein neues mehr kommt. Die Leute die da sind werden auch nochmal dadurch halbiert das sie entweder krank zuhause oder eingeschränkt im Dienst und/oder postenuntauglich geschrieben sind.
Das wiederum führt dazu, dass das Personal, welches vor Ort und im Dienst ist alles stemmen muss und vollkommen ausgebrannt in den Dienstschluss entlassen wird der.
Dienstzeiten können sich von 05:00 - 01:00 und länger erstrecken. Es wird unabsehbar und teilweise auch unangekündigt das gesamte Wochenende gearbeitet ohne daraufhin freie Tage (was gesetzlich geregelt ist!) zu geben.
Vorgesetztenverhalten
Sowohl positiv als auch sehr negativ erlebt.
Vorgesetzte die ihre Untergebenen sinnlos anschreien und erniedrigen, genauso welche die sich für das untergebene Personal einsetzen, egal ob das ihre Position schädigen könnte oder nicht.
Interessante Aufgaben
Der protokollarische Auftrag ist zu Beginn sehr spannend und ein absolutes einzigartiges Erlebnis
Dennoch: Ab dem Punkt wo die Protokoll- und Jägerausbildung abgeschlossen ist, passiert kaum noch etwas und Lehrgänge werden nach Dienstzeit, Dienstgrad oder Sympathie genehmigt/erteilt.
Perspektiven und Karrierechancen sind nahezu aussichtslos und man tritt wortwörtlich bis zum Ende seiner Dienstzeit auf der Stelle.
Gleichberechtigung
Frauen werden auf Basis ihres Aussehens entweder drastisch bevorzugt oder in die andere Richtung gemobbt und belastet.
Männer werden ebenso auf Basis ihres Aussehens gemobbt und systematisch ausgeschlossen und dabei extrem belastet.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kameraden ruhen sich teilweise auf ihrem Dienstgrad und der Dienstzeit aus und lassen die jüngeren/neueren Kameraden alles erledigen auf das sie keine Lust haben.
Diese werden ansonsten respektiert und teils auch bevorzugt.
Arbeitsbedingungen
Aufgrund von allem allem was ich bisher genannt Hund erlebt habe sehr ungesund und nicht zielführend für das wofür das Bataillon eigentlich vorgesehen ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei den richtigen Stellen innerhalb der Bundeswehr bekommt man Gehör geschenkt bei Problemen bei denen einem sonst keiner zuhört und man ignoriert oder belächelt wird.
Veraltete Ausrüstung sorgt dafür, dass der Punkt „Umweltbewusstsein“ kaum erfüllt wird. Lediglich ein paar Elektrofahrzeuge spielen einige leise Töne in dieser Angelegenheit.
Gehalt/Sozialleistungen
Habe mein Gehalt stets pünktlich erhalten. Der Inflationsausgleich in 2023 wurde Soldaten erst genehmigt als alle anderen Beamten es bereits lange hatten.
Image
Die Bundeswehr baut in diesem Punkt immer mehr ab und es wird nur belanglose und Realitätsfremde Werbung gemacht die Unkosten verursacht und kaum Personal kompensiert. So haben wir es im Wachbataillon erlebt.
Karriere/Weiterbildung
Wie bereits erwähnt kaum Chancen innerhalb des Wachbataillons „Karriere“ zu machen. Laufbahnwechsel sind möglich, bringen einen aber auch kaum weiter.