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Bundeswehr
Bewertung

Nicht zu empfehlen für Quereinsteiger Ü40 oder bei Karrierewunsch oder hoher Motivation oder Weiterentwicklungswunsch

2,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Bundeswehr gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

für anders gestrickte Menschen ist die Arbeitsplatzsicherheit wichtig, das in vielen Bereichen gemütliche Arbeiten, das junge Menschen sich durchaus entwickeln können im Laufe der Jahrzehnte, Mischung aus Militär und Verwaltung generell, wer offen für Umzug ist, kann sich weltweit auf Stellen bewerben und hat in Deutschland eine sehr große Auswahl an Standorten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

schlechte Entwicklungsmöglichkeiten für Quereinsteiger, fünf Klassen Gesellschaft, Entlohnung, unattraktive Stellen, die an vielen Stellen nicht vorhandene Kenntnis über die Realität, den riesigen aufgeblähten Verwaltungsapparat (man schaue sich die Zahlen an: wie viele Soldaten auf eine Verwaltungskraft kommen - da läuft doch was schief).....

Verbesserungsvorschläge

Realitätsgenaue Einstellung von Quereinsteigern. Höhere Stellen werden jetzt für das interne Personal vorgehalten und nur die niedrigen Stellengruppierungen ausgeschrieben - das ist Diskriminierung, Schaffung eines motivierenden Arbeitsumfeldes mit Entwicklungsaussichen, Abschaffung des vorhandenen Beurteilungssystems, Entfernen von Dauer-BW-Tätern aus dem Personalbereich. Wer keine Ahnung vom echten Leben hat und nur die BW kennt, sollte nicht im Personalbereich arbeiten. Anpassen von Gehältern = Abschaffen der fünf Klassen Gesellschaft, Überarbeitung des Zugangs zu den internen Lehrgängen, Bürokratieabbau = der entscheidungsunfreundlichste Apparat den ich je erlebt habe, massive Stellenreduzierung = wenn keine Arbeit da ist, dann gehören die Stellen gestrichen und nicht künstlich aufrecht erhalten, Blick über den Tellerrand,

Arbeitsatmosphäre

Kommt immer auf den Bereich an. Da viele extrem Betriebsblind sind, weil sie nichts anderes als die Bundeswehr kennen, ist eine Diskussion über herrschende Zustände fruchtlos. Soldaten und Soldatinnen sind häufig nur kurzfristig da (2-4 Jahre, dadurch wenig Teambuilding und Vertrauen) und die Verwaltungskräfte versauern auf den Stellen, bei wenig oder gar keiner Auswahl am Standort (hoher Frust und Demotivation).

Kommunikation

Nur Flurfunk am Standort. Im Intranet gibt es viele Informationen, die aber zum Teil schwer zu finden sind. Einfache Dinge wie Newsletter an alle oder Planungen bzgl. Weitergabe von Informationen aus Teamleiterbesprechungen sind für einige schon zu viel. Aber auch hier kommt es immer auf die Vorgesetzten und deren Organisation an. Bei mir läuft es nicht sehr gut, woanders hingegen hervorragend.

Kollegenzusammenhalt

Man lebt so nebeneinander her und kennt sich. Irgewann ist das überall wie in einer großen Familie. Man streitet und verträgt sich.

Work-Life-Balance

Bei 41 Arbeitsstunden gibt es da nicht mehr viel Work-Life-Balance. Hinzu kommt, das Gleitzeit nicht ein durchgängiges Angebot ist, sonder es immer darauf ankommt, ob der jeweilige Standort eine entsprechende Vereinbarung hat. Die Urlaubsplanung ist abhängig vom Einsatzbereich. Arbeitet man in der Lehre, werden die Urlaubszeiten auf die üblichen Ferienzeiten gelegt und das ist für Menschen ohne Kinder eher suboptimal und ein teurer Spaß. Bei der Bundeswehr ist der Standort entscheidend über die Möglichkeiten zur Arbeitsplatzgestaltung. Das erzeugt Chaos.

Vorgesetztenverhalten

Das Militär kann wenig mit den zivilen Mitarbeitern anfangen. Hinzu kommt, dass es extreme viele "sehr wichtige" Menschen gibt, die sich über ihre Titel definieren. Da diese Titel (Beamten und Militär) aber vor allem durch Aussitzen (Beförderungszeiträume) und Vitamin B erreicht werden, ist das ein Witz an sich. Ich erlebe vor allem, dass die Vorgesetzten auf Nummer Sicher gehen wollen (Arbeitsrechtlich), oder so entscheiden, dass es vorteilhaft für sie selber ist und nicht unbedingt nach Werten und gesundem Menschenverstand handeln. Aber das ist ein generelles Problem in der Gesellschaft.

Interessante Aufgaben

Nein. Stumpf, langweilig, und viel zu wenig Arbeit. Die Tage sind lang und gehen nicht vorbei. Da man sich nicht auf Stellen bewerben kann, die einen interessieren, sondern nur auf solche, die man laut Eingruppierung gerade besetzen darf, fällt es zumindest mir sehr schwer, etwas Interessantes zu finden.

Gleichberechtigung

Natürlich wird wie überall in der Gesellschaft gesagt, dass Frauen ja die gleichen Rechte haben. Fakt ist aber, dass die Bundeswehr ein Spiegel der Gesellschaft ist. Es gibt viele Männer die auf Frauen herabsehen bzw. sie als nettes Accessoires sehen, aber bei Beförderungen eher übersehen. Natürlich gibt es auch rühmliche Ausnahmen. Und auch bei der Bundeswehr findet die Elternzeit von Männern endlich mehr Akzeptanz.

Umgang mit älteren Kollegen

Da gibt es keine Beanstandungen. Es gibt extrem viele ältere Kollegen, die in den nächsten 10 Jahren in Pension / Rente gehen.

Arbeitsbedingungen

Wie bei Behörden üblich halt. Die EDV hängt immer weit hinter der freien Wirtschaft hinterher. Es muss alles beantragt werden und vielleicht hat man Glück und bekommt es. Die 41 Stunden sind viel zu lang in der heutigen Zeit. Büromässig gibt es alles von Einzel- bis Großraumbüro, extrem alte bis reguläre Behördenmöbel...Auch hier kommt es viel auf den Standort und den Zweck des Standortes an, wie die Ausstattung ist. Ich kann mich nicht beklagen: Zwei Bildschirme, normaler PC, in spätestens zwei Jahren einen Laptop, modernes Telefon, Zweierbüro....

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt ein Umdenken, was Nachhaltigkeit angeht. Es ist ein langsamer Prozess, wie überall in Deutschland. Da ist die Bundeswehr nicht besser oder schlechter als zig andere Unternehmen und Behörden.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist so ein Thema. Wenn man direkt nach der Schule bei der BW einsteigt und einfach nur Soldat ist oder eine Ausbildung macht, verdient man auf Dauer gut, durch den Aufstieg und die Entgeltstufen. Wenn Sie dann noch bereit sind Deutschlandweit umzuziehen, können Sie sich auch in der Verwaltung gut entwickeln. Schlecht wird es, wenn Sie als Späteinsteiger einsteigen. Man bekommt im gehobenen Dienst ein Anfängereinstiegsgehalt (A9) und muss seine Zeit genauso wie die Anfänger absitzen. Das vorherige Leben wird mit etwas Glück wenigstens Teilweise berücksichtigt. Ich muss noch 25 Jahre arbeiten, habe durch die Beförderungsabsitzzeiträume aber nur viellt. irgendwann mal A12 (als Quereinsteiger können Sie weniger interne Verwendungsbreite vorweisen und werden dadurch bedingt schon schlechter im Bewerbungsverfahren um entsprechende Stellen berücksichtigt). Karrieremässig also eine Nullnummer und Motivationsmässig ebenfalls. Hinzu kommt das interne Klassensystem. Am Besten verdienen Soldaten, dann kommen technische Beamte, dann nichttechnische Beamte, dann Angestellte. Und erst danach kommen verdiensttechnisch Quereinsteiger.

Image

Die Marketingagentur macht gut Werbung für die Bundeswehr. Beschäftigt man sich aber intensiver mit dieser Behörde, wirds happig. Ich empfehle jedem jungen Menschen, sich intensiv einzulesen und nicht nur die Arbeitsplatzsicherheit im Auge zu haben.

Karriere/Weiterbildung

Die Soldaten sind ganz zufrieden. Die Verwaltungsmitarbeiter in meinem Bereich sind durch die Bank demotiviert und unglücklich und sehen für sich keine Perspektiven. Sie sitzen ihre Zeit bis zur Rente / Pension ab. Ich selber sehe keine Perspektiven. Würde ich jetzt noch ein Studium draufsetzen, damit ich in den höheren Dienst komme, muss ich mich wie ein Externer auf Stellen bei der Bundeswehr bewerben und bin dann auch wieder der Anfänger. Weil man Zeiten absitzen und bei den richtigen Personen zwecks guter Bewertung (Gaultsche Verteilungskurve) schleimen muss, sind die Aussichten sehr schlecht. Leistung spielt kaum eine Rolle. Hinzu kommt der Quereinsteigermakel. Ab 40 ist die Bundeswehr nur noch was für Leute, die nach vielen Enttäuschungen in der freien Wirtschaft Arbeitssicherheit wollen. Mit anderen Ambitionen wird man hier nicht glücklich.
Weiterbildung: Muss man sich intern für bewerben. Mit Glück bekommt man einen Platz. Erfährt man 4 Wochen vorher. Erhält man eine Absage, bewirbt man sich für den nächsten Kurs. Der ist aber erfahrungsgemäß schon voll, weil sich andere ja zuvor direkt für diesen Zeitraum entschieden haben. Ein denkbar schlechtes System.

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