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Bundeswehr
Bewertung

Positive Erfahrungen gesammelt in einer modernen, aber dennoch militärischen Führungskultur

4,2
Empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Bundeswehr gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Bei allen berechtigten Reformwünschen bzgl. Fernseher, KiTa usw. in den Kasernen, bitte eines nicht vergessen: Die Soldaten wünschen sich vorrangig gutes Gerät, mit dem sie ihren Auftrag erfüllen können, und eine gute Ausbildung.

Arbeitsatmosphäre

Kann man natürlich nur sehr schwierig bewerten in einer so großen Organisation, es hängt wohl stark vom Einzelfall ab. Ich habe dort mit beinahe allen Kollegen sehr gute Erfahrungen gemacht, die sich unter dem Stichwort "Kameradschaft" zusammenfassen können. Militär ist natürlich immer eine Welt für sich, die man entweder mag, oder nicht. Uniform zu tragen rückt die Kollegen näher zusammen, ist aber auch Ausdruck der Pflichten und Entbehrungen, die man in diesem Beruf miteinander teilt.
Der Umgang miteinander ist definitiv fair. Erwartungen von Vorgesetzten werden klar kommuniziert und Arbeitsvorgänge sind oft klar strukturiert. Damit ist zwar keine persönliche Entfaltungsmöglichkeit gegeben, aber dafür verhalten sich Kollegen und Vorgesetzte vorhersehbar.

Kommunikation

Bei Bundeswehr denkt man wahrscheinlich sofort an zackige Befehle & hohe Lautstärke. Ich denke, hier hat sich die Bundeswehr in den letzten 20 Jahren enorm gewandelt. Der Umgang ist sehr human geworden, die Forderung hinter den Befehlen/Anweisungen aber dieselbe. Das ist auch gut und richtig so. Was ich in meinem 12 Jahren nie erlebt habe, was sinnloses Anschreien. Aber ja, gerade in der Ausbildung ist Lautstärke & Stress Mittel zum Zweck, um Druck aufzubauen und die Ausbildung fordernd zu gestalten.

Kollegenzusammenhalt

Grundsätzlich sehr gut, hier wieder das Stichwort "Kameradschaft". Man teilt mit den Kollegen ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl.

Work-Life-Balance

Im Regelbetrieb werden reguläre Arbeitszeiten strikt eingehalten, Überstunden sind eher die Ausnahme. In manchen Tätigkeiten ist natürlich auch Schichtdienst oder vereinzelt Dienst am Wochenende und an Feiertagen nötig.
In der Ausbildung oder auf Übungen kann es durchaus mal sein, dass man mehrere Tage/Wochen am Stück weg ist und sehr ausgedehnte Dienstzeiten hat (wobei im Nachgang ein Dienstzeitausgleich erfolgt).
Natürlich sollte man auch wissen, dass Einsätze anstehen können, für deren Dauer von Work-Life-Balance dann keine Rede mehr sein kann.

Vorgesetztenverhalten

In den meisten Fällen gut bis sehr gut. Vorgesetzte durchlaufen eine mehrjährige Managementausbildung, die in dieser Form einzigartig ist. Die meisten Vorgesetzten verinnerlichen deren Vorgaben auch sehr gut, nur einige Ausreißer nehmen es mit den übertragenen Befugnissen etwas zu genau.

Interessante Aufgaben

Stark abhängig von der Verwendung, aber im Allgemeinen wird man bei der Bundeswehr immer mit Tätigkeiten konfrontiert, die man so woanders nie erleben würde. Natürlich muss man aber auch sagen, dass der reguläre Dienstbetrieb in manchen Fällen eine Eintönigkeit entwickeln kann.

Gleichberechtigung

Grundsätzlich haben Frauen die Herausforderung, sich in einer absoluten Männerdomäne behaupten zu müssen, in der die körperliche Leistungsfähigkeit eine große Rolle spielt. Im Kollegenkreis werden Frauen immer dann geschätzt, wenn sie ein ähnliches Leistungsniveau wie die Männer haben. Im Vorgesetztenkreis hingegen werden Frauen mitunter auch stärker gefördert, als ihre männlichen Kollegen, was von denen oftmals negativ betrachtet wird.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen sind i.d.R. Berufssoldaten (entspricht der Verbeamtung auf Lebenszeit) und damit entweder in der Rolle als Fachexperten oder Führungskräfte eingesetzt. Sie werden hoch geschätzt, haben klar definierte Aufstiegsmöglichkeiten bei entsprechender Leistung und regelmäßige Gehaltssteigerungen im Rahmen der Besoldungsordnung.

Arbeitsbedingungen

Meistens gut. Viele schimpfen über veraltetes oder schlechtes Gerät, was aber nach meiner Bewertung ein klarer Fall von "beim Nachbarn ist die Wiese immer grüner" ist.
Die Büros sind nach gesetzlichen Standards eingerichtet und die Computer erfüllen ihre Pflicht. Klar muss sein, dass Arbeit beim Militär immer auch mit höheren Lärmpegeln einher gehen kann; ob beim Schießen, auf Flugplätzen, in Panzerkasernen o.ä.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein lässt sich für eine Armee leider nicht so einfach realisieren.

Gehalt/Sozialleistungen

Sehr gutes Gehalt, insbesondere gemessen an der regulären Arbeitszeit. Vielen Leuten ist gar nicht bewusst, wie viel Bundesbeamte eigentlich netto verdienen. Da muss man in zivilen Firmen schon ganz schön klotzen, um in vergleichbaren Positionen auf höhere Gehälter zu kommen.
Ausgenommen hiervon sind natürlich die Gehälter bei Verwendungen, bei denen chronischer Mangel herrscht (z.B. Ärzte, IT-Experten). Diese verdienen auf dem zivilen Arbeitsmarkt sehr schnell erheblich mehr, als Soldaten.

Image

Aus meiner Sicht ist das Image unter den Mitarbeitern grundsätzlich gut, was sich auch in der hohen Weiterverpflichtungsquote über alle Laufbahnen hinweg wiederspiegelt.

Karriere/Weiterbildung

Aufstiegsmöglichkeiten sind bei entsprechender Leistung sehr gut. Auch die Durchlässigkeit, um aus niedrigeren Laufbahnen in höhere aufzusteigen, ist gegeben.

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