Sicherer Arbeitgeber, der jungen Menschen zu wenig Weiterbildungsmöglichkeiten bietet
Gut am Arbeitgeber finde ich
- (zumeist) die Arbeitsatmosphäre
- sehr sicherer Job (wir zählen zu den systemrelevanten Berufen)
- Work-Life-Ballance
- zusätzliche Angebote des Arbeitgebers seiten Gesundheitsmangement ("bewegte Pause")
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- kaum Weiterbildungsmöglichkeiten vorhanden
- zu selten Feedback
Verbesserungsvorschläge
- mehr Transparenz bei Entscheidungen
- Mitarbeiter, die etwas erreichen möchten mehr fördern!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist an sich zumeist gut. Dies liegt aber viel an den Kollegen im Team. Man sitzt mit bis zu 8 Mitarbeitern in einem kleinem Büro. Versteht man sich gut, ist das natürlich ein riesen Pluspunkt. Zurzeit ist dieses Modell jedoch sehr im Wandel, da sich bei uns langsam das Homeoffice etabliert und sich dadurch zukünftig sicherlich viel im Team ändern wird. Die Kommunikation mit den Vorgesetzen ist jedoch noch ausbaufähig.
Durch viele technischen Neuerungen in den letzten Jahren herrscht zudem eine eher negative Grundstimmung gerade bei den älteren Kollegen, die im Zuge der Digitalisierung nicht mehr an den etablierten Arbeitsabläufen festhalten können.
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgt zumeist per Mail. Bei der Masse an Informationen fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Durch die Ablage in Datenbanken und ein internes Chatsystem sind wir hier aber gut aufgestellt.
Kollegenzusammenhalt
Ich bin mit meinem derzeitigen Team wirklich sehr zufrieden, jedoch muss man hierbei einfach Glück haben und es kann leider auch ganz anders aussehen.
Work-Life-Balance
Teilzeitanträge werden ohne speziellen Grund genehmigt. Auch sehr kurzfristige Urlaubsanträge werden problemlos bewilligt. Es gibt zudem die Möglichkeit der Durchführung eines Sabbaticals. Gleitzeit und keine fest Kernarbeitszeit ermöglichen flexible Arbeitszeiten. Diese Punkte sollten aber im öffentlichen Dienst selbstverständlich sein.
Vorgesetztenverhalten
- Kritikpunkt 1: LOB (Leistungsorientierte Bezahlung) Hierbei handelt es sich um eine einmalige Prämie, die einmal jährlich an besonders gute Mitarbeiter ausgegeben wird. Hierbei gibt es überhaupt keine Transparenz bei den Entscheidungen. Es ist auch hausweit nicht gewünscht, dass die Mitarbeiter, die die Prämie erhalten, darüber sprechen. Das schafft eine Menge Missgunst unter den Kollegen, weil die Entscheidungen dadurch nicht nachvollziehbar sind.
- In meinem Dezernat mangelt es außerdem an guter Kommunikation seitens der Vorgesetzten. Sobald hausinterne Arbeitsweisen geändert werden, wird man hierüber meist nicht zeitnah genug informiert.
- Feedback gibt es nur auf Wunsch und lediglich durch ein kurzes Mitarbeitergespräch einmal im Jahr. Regelmäßige Beurteilungen werden nicht erstellt.
Interessante Aufgaben
Bei uns werden Akten bearbeitet. Die Aufgaben, die dabei anfallen sind leider sehr monoton. Durch die Digitalisierung nimmt dies noch mehr zu, da die Arbeitsabläufe auf lange Sicht vereinfacht werden sollen. Durch Gesetzesänderungen gibt es aber immer mal wieder Neuerungen, über die man sich definitiv informieren sollte.
Umgang mit älteren Kollegen
Es herrscht auch eine gewisse Missgunst unter den Mitarbeitern. Viele ältere Kollegen haben das Gefühl, das zu viel für die jungen Nachwuchskräfte getan wird, um diese länger an das Haus zu binden. Währenddessen gelten diese Begünstigungen nicht für die ältere Generation.
Der Altersdurchschnitt liegt übrigens bei 49 Jahren.
Arbeitsbedingungen
Gerade die Ausstattung der Büros lässt reich technisch wenig zu wünschen übrig und wird immer weiter verbessert. Wir arbeiten mit 2 Monitoren, und haben höhenverstellbare Schreibtische. In Zukunft werden wir auch Curved-Monitore und besondere Lampen bekommen.
Leider wurden vom Arbeitgeber im letzten Jahr jegliche private elektrische Geräte verboten. Lediglich Kaffeemaschinen wurden bereitgestellt. Radios, Toster und Ventilatoren (keine Klimaanlage vorhanden) sind verboten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
ist wenig relevant
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt bestimmt sich nach dem TvöD und ist im Studium (dual) sowie nach dem Studium zunächst recht ordentlich. Leider würde man als Sachbearbeiter bis an sein Lebensende immer auf der gleichen Entgeltgruppe bleiben. Ein Aufstieg ist nur durch die Übernahme von mehr Verantwortung (Führungstätigkeit) möglich. Eine Verbeamtung ist nicht möglich.
Image
Die Rentenversicherung hat gerade bei jungen Menschen ein eingestaubtes und langweiliges Image. Leider kann ich selten etwas dazu beitragen, dass eine Änderung dieses Bildes bewirken würde.
Karriere/Weiterbildung
Leider sieht es hierbei sehr düster aus. Ich habe direkt im Anschluss an das duale Bachelorstudium noch einen Master absolviert. Hierbei wurde ich nicht vom Arbeitgeber unterstützt, sondern habe alles auf eigene Faust geregelt. Dieser Masterabschluss wird hier nicht anerkannt, und bringt mich nicht weiter.
Um hier intern aufzusteigen zählt alleine die dienstliche Beurteilung. Wenn diese nicht gut genug ausfällt (unter 12 Punkten), hat man kaum Chancen bei Stellenangeboten berücksichtigt zu werden. Gründe für "schlechte" Beurteilungen sind oftmals schwer nachvollziehbar. Hier spielen wohl auch subjektive Empfindungen seitens der Vorgesetzten eine Rolle.
Es werden theoretisch Seminare angeboten, auf die man sich bewerben kann. Leider wird man bei externen Veranstaltungen nicht berücksichtigt, da diese Geld kosten, das der Arbeitgeber zahlen müsste.