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Deutsches 
Zentrum 
für 
Luft- 
und 
Raumfahrt 
e.V. 
(DLR)
Bewertung

Forschung im öffentlichen Dienst ist für Idealisten. Ansonsten mehr Schein als sein. Team-Atmosphäre aber sehr gut.

2,6
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei DLR Stuttgart in Stuttgart gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Arbeitsinhalte
Etwas Flexibilität bei Arbeitszeiten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Transparenz
Kommunikation
Wertschätzung der Mitarbeiter
Einhaltung von Gesetzen
Das System fördert das Kleben an persönlicher Macht.

Verbesserungsvorschläge

Transparenz
Kommunikation
Wertschätzung der Mitarbeiter
Einhaltung von Gesetzen

Arbeitsatmosphäre

Team-Atmosphäre sehr gut. Darüber hinaus wird oberflächlich eine gute Atmosphäre gehegt, wären tatsächlich die Belegschaft hintergangen und an der Nase herumgeführt wird - man muß nur zwischen den Zeilen lesen.

Kommunikation

Kommunikation findet meist nur dann statt, wenn es sich gar nicht vermeiden läßt, und die Bombe schon geplatzt ist und der Betriebrat sie einfordert. Die sonst stattfindende Kommunikation beschränkt zum größten Teil auf Floskeln über Konzepte, Lenkungskreise, Veränderungsteams, Strategien, Ausgestaltungen und nochmal Konzepte. Und dann gibt es noch die Kommunikation zur Selbstbeweihräucherung.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegen zusammenhalt im kleinen Kreis ist sehr hoch, trotz Maßnahmen, die gut geeignet sind, Konkurrenz zu erzeugen. Außerhalb des kleinen Kreises ist das nur noch im Einzelnen der Fall, und sobald es um Ressourcen geht, beginnt die Rücksichtslosigkeit.

Work-Life-Balance

Forschungsarbeit im öffentlichen Dienst mit teilweiser Drittmittelfinanzierung (50% und mehr). Was muß man mehr dazu sagen - die Forscher sind quasiselbständig, immer droht die Nicht-Verlängerung des Arbeitsvertrags, wenn man nicht genug Geld anschafft, die Gehälter sind aber Tarif. Die "Haltezulagen" und "Leistungszulagen" finden in den Führungsetagen statt.
Im Verwaltungsbereich ist vermutlich nicht notwendig, am Wochenende oder im Urlaub die schriftlichen Dinge nachzuarbeiten, die liegengeblieben sind und absolut notwendig, um nicht wieder Finanzierung für die Gruppe zu verlieren.

Vorgesetztenverhalten

Führungsfähigkeiten haben Vorgesetzte in diesem System zufällig: Also haben sie sie oder haben sie nicht. Ein Kriterium für die Führungspositionen sind diese Fähigkeiten nicht. Sei es die Kommunikation (sehr gut geeignet, um möglichst viele Gerüchte und Befürchtungen zu schüren) oder die Neigung, angekündigte Schwierigkeiten einfach auszusitzen, bis es gar nicht anders mehr geht, oder das regelmäßige Einmischen in Akquisearbeiten der Untergebenen, damit ganz bestimmte andere Institutionen auch noch mitfinanziert werden, oder seien es Profilierungsmaßnahmen von ganz oben, die ein antstandenes Problem mit Aktionismus verbergen sollen, aber zugleich die Mitarbeiter schikanieren - diese Personalentscheidungen in diesem System haben offenbar andere Gründe als eine gut funktionierende Führungsetage einzurichten.

Interessante Aufgaben

An sich ist die Aufgabe interessant - zur Forschung gehört ja ein riesiger Anteil Idealismus, um die ganzen negativen Seiten der Arbeit zu ertragen. Leider gehört zum Alltag auch 40-60 Prozent Verwaltung (Buchhaltung, Bestellwesen, Personalwesen...) und das Berichteschreiben, und die fast regelmäßigen plötzlichen Befehle von oben, für den Chef einen Aufsatz zu schreiben oder einen Vortrag fertigzumachen, oder andere strategischen Arbeiten zu machen, von denen im voraus klar ist, daß sie wieder verworfen werden, trotz Ansage.

Gleichberechtigung

Es gibt naturgemäß und historisch bedingt in dieser Branche noch ein unausgewogenes Besetzungsverhältnis. Auf dem Papier gibt es Maßnahmen, die dem beizukommen helfen sollen. Es gab sogar auch eine Frau in Führungsposition mit einer Art Sonder-Ausnahmeregel. Wenn man ins Kleine blickt, findet sich aber, daß die Damen ständig in allen Stockwerken schauen, ob zufällig eine der zu wenigen Toiletten gerade frei ist, und es findet sich, daß eine schwangere Mitarbeiterin trotz des Bedarfs nicht verlängert wurde, mit der Begründung, daß die Finanzierung nicht lange genug gesichert sei. Dieses Argument ist wegen der Drittmittel-Situation natürlich immer für jeden Fall zutreffend....
Die meisten Frauen - könnte man meinen - sind zu gut, um zu lange hier zu bleiben.

Umgang mit älteren Kollegen

Sehr viele werden nicht alt hier - die meisten gehen wieder bevor sie alt werden.
Altersdiskriminierung bei der Besetzung eine vakanten Stelle, die ein älterer Mitarbeiter schon über Jahr de facto ausgeübt hatte, ohne dementsprechend bezahlt zu werden - jawohl, und das vermutlich nicht einmal im Bewußtsein, daß das Alterdiskriminierung war.

Arbeitsbedingungen

In neuen Gebäuden paßt wohl das meiste, ansonsten... Büros werden überbesetzt, Sozialräume existieren nicht - das ist im öffentlichen Dienst in der Forschung nicht unüblich. Wie sagte mal ein Besucher: "Was - in einem solchen Loch arbeitest Du?! Ich dachte, Du mit Deinem Abschluß, in der Forschung, das wäre so.. viel toller..."

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Auf dem Papier passiert ganz viel. An manchen Stellen passiert sogar was in echt. Solange aber die Prämisse "Wirtschaftlich! Wirschaftlich! Wirtschaftlich!" gilt, was nichts anderes bedeutet als "Billig! Billig! Billig!", werden die billigsten Einkäufe bei den am wenigsten nachhaltigen Lieferanten getätigt. Flugreisen sind in den meisten Fällen der Standard, auch wenn manchmal Bahn möglich wäre - dieses Verhalten ist in den Köpfen eingeprägt - man ist ja schließlich wer! - und wenn eine nachhaltigere Reise möglich wäre, z.B. der Direktflug, der 30 Eu teurer ist, dann kommt die Riesekostenstelle und moniert, daß es einen "wirtschaftlicheren" Flug gäbe (mit doppelter Zahl an Starts und Landungen und doppelter Kilometerstrecke), und der Dienstreisende wird privat zur Kasse gebeten.
Biomüll-Eimer? Nur mit privater Organisation.

Gehalt/Sozialleistungen

Tarif. Man kann der Meinung sein, das sei zu wenig, man kann aber auch der Meinung sein, das reiche, um gut zu leben. Nur das System der Boni ist nicht nachvollziehbar und sollte angepaßt werden und vor allem tranparent gemacht werden!

Karriere/Weiterbildung

Es gibt ein Programm zur Weiterbildung. Irgendeine Strategie ist dabei nicht zu erkennen, wenn man sich nicht selbst drum kümmert. Die Weiterbildungsprogramme gehen leider zu einem sehr großen Teil an der Realität vorbei und wären dann passend, wenn es sich um ein ideales Arbeitsumfeld handelte, in dem ideale Fortbildungsinhalte ideal auf die idealen Aufgaben angewandt werden könnte.
Lustigerweise gibt es ein Fortbildungsprogramm für potentielle Führungskräfte (man staune), das sich immer wieder an einer notwendigen Bedingung - kein befristeter Arbeitsvertrag - stößt.
Teamarbeit wird eigentlich nicht honoriert, denn für irgendeine Art der Karriere werden nur individuelle persönliche Kennzahlen honoriert, bei denen der Einzelne auch darauf achten muß, daß der eigene Name mit der Kennzahl verknüpft ist.

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