tolle Teams, tolle Aufgaben, verbesserungswürdiges Management
Gut am Arbeitgeber finde ich
die sinnvollen und vielseitigen Aufgaben, das Team, das spannende Netzwerk aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, relativ hoher Gestaltungsspielraum (je nach Aufgabe)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass die Leitung Kritik scheinbar nicht ernst nimmt bzw. es offensichtlich keine Veränderungen gibt, obwohl immer wieder dieselben Themen adressiert werden. Ich habe einige Punkte auch offen und ehrlich angesprochen und ich hatte das Gefühl, die GFrechtfertigt sich lediglich für ihr Verhalten und sieht es als ihr gutes Recht.
Verbesserungsvorschläge
Managementebene von den Prozessen und der Aufgabenteilung her überdenken und anders gestalten: Hier sollten die Vorgesetzten mehr Verantwortung in der Führung übernehmen und dafür auch die Zeit bekommen und stattdessen weniger andere Aufgaben auf Projektebene machen. Die Verantwortlichkeiten und die Arbeitsteilung sind hier nicht gut gelöst. Bereichsleitende sind zugleich Projektleitende, meist von mehreren Projekten, und arbeiten dort auch auf Arbeitsebene mit. Dann bleibt nicht viel Zeit für die Belange von uns Mitarbeitenden oder für die Reflexion der Vereinsorganisation. Das sollte aber deren Hauptaufgabe sein.
auch sollte der Vereinsvorstand stärker das Vorgesetztenverhalten in der Geschäftsstelle in irgendeiner Weise beobachten und reflektieren und hier Einfluss ausüben.
Arbeitsatmosphäre
Ich bin grundsätzlich gerne zur Arbeit gekommen, aber es gab oft Phasen, wo Misstrauen und Unsicherheit geherrscht haben und viele quasi gleichzeitig gekündigt hatten und z.T. auch Unbehagen gegenüber der obersten Chefetage hatten. Leider zu hohe Arbeitsbelastung/unnötiger Druck - bei quasi jedem.
Kommunikation
Hier habe ich viele Unstimmigkeiten, Missverständnisse, Widersprüche erlebt; insb. die vielen Einmischungen von oben haben die Arbeit und Kommunikation in den Teams schwer gemacht. Tw hat die GFdirekt mit Referenten aus den Teams Dinge besprochen und Ansagen gemacht, vorbei an den Projektleitenden.
Kollegenzusammenhalt
verlässlich, wertschätzend, engagiert, vertrauensvoll
Work-Life-Balance
Überstunden sind projektbedingt schon mal notwendig, aber oft auch mangelnder Planungen und Prozesse geschuldet, zu viele Schleifen, zu viele verschiedene Aufgaben bei einer einzigen Person. Wenn man das Thema Ressourcen anspricht, wird man abgewimmelt, man solle dann woanders einfach Stunden einsparen. Wenn man aber alleine für viele Aufgaben zuständig ist, kann man schlecht delegieren/umplanen. Nachdem man monatelang viele Überstunden gemacht hat, die vorher auch abgesprochen waren, weil Projekte ihre planmäßige heiße Phase hatten, gab es für viele sehr viele Widerstände, um wenigstens ein paar der Überstunden abzubauen. Man musste sich gefühlt für jede Stunde rechtfertigen. Das ist unfair: Geben und Nehmen müssen ausgewogen sein. Wenn von mir Eigenverantwortung erwartet wird und ich daher auch bereit bin, Überstunden zu machen, möchte ich auch dasselbe Vertrauen erfahren, wenn ich diese wieder abbauen möchte. Hier wird man dann bis ins kleinste kontrolliert. Allerdings gab es hier große Unterschiede von person zu Person: Andere konnten quasi kommen und gehen wann sie wollten, andere wiederum wurden oft misstrauisch beäugt.
Vorgesetztenverhalten
an sich haben die Bereichsleitenden und auch die GFimmer ein offenes Ohr, aber am Ende hat man das Gefühl, dass sich nichts verändert bzw. insb die GFdie Verantwortung abweist. Die Bereichs- und Projektleiter*innen geben ihr Bestes, haben aber oft nicht die Zeit bzw. Einfluss und sind scheinbar auch den Entscheidungen von oben ausgeliefert. Alles in allem war der Umgang aber in der Regel mit jedem respektvoll und auch wertschätzend.
Interessante Aufgaben
abwechslungsreich und sinnvoll
Gleichberechtigung
Männer sitzen verhältnismäßig öfter auf höheren Positionen
Arbeitsbedingungen
Angenehme Arbeitsumgebung, gut ausgestattete Arbeitsplätze, schöne Räume, zentrale Lage. Allerdings seltsam, dass die Leitung bestimmt, wie die einzelnen Büros auszusehen haben und welche Bilder an der Wand hängen sollen. Hier will sich die oberste Leitung in der Gestaltung ausleben und der persönliche Geschmack geht über Funktionalität und Praktikabilität. Viele Tische, Regale und Stühle sind einfach unbequem und unpraktisch - hier hätte man vorher fragen sollen, was die Menschen in den Büros überhaupt brauchen oder eine*n Expert*in anfragen sollen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
war ziemlich fortschrittlich, die Umweltschutz-Richtlinien fand ich gut, es gibt Lastenräder/E-Bikes zur Ausleihe, Milchalternativen und vegetarisches Catering. Danke an die Arbeitsgruppe, die das aus dem team heraus entwickelt hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Zwar wurden Gehaltsbänder definiert mit Mindestgehältern, aber am Ende wurden dann doch wieder Argumente gefunden, warum man nicht in diese Stufe passt oder das man jetzt nach der Gehaltsanpassung nur das Mindestgehalt bekommt, obwohl man schon länger im Verein ist, als diejenigen, die neu anfangen. Nicht ganz nachvollziehbar.
Image
leider inzwischen nicht mehr so gut, da viele Versprechungen gegenüber den Zielgruppen und Partnern nicht gehalten werden. Es wird zu viel angekündigt und dann nur quick and dirty umgesetzt (weil viele Aufgaben dann einfach irgendwem noch übergeholfen werden, anstatt neue Personen hierfür einzustellen). Auch Dienstleister sind von der inkonsistenten Arbeitsweise genervt.
Karriere/Weiterbildung
ich konnte mich ganz gut entwickeln und hatte das Gefühl, dass meine Talente und Kompetenzen gewürdigt wurden. Die Möglichkeit für Weiterbildungen einmal jährlich wird beworben, man muss am Ende dann aber schon sehr darum kämpfen, so wie ich es mitbekommen habe.