Alle sind gleich, aber manche sind gleicher
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Betriebsrat, denn der versucht wenigstens etwas Ordnung ins Chaos zu bringen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die komplette Firmenkultur, denn die gibt es leider nicht. Und auch ich muss bestätigen, dass die Firma kritische Bewertungen auf kununu nicht sehen möchte. Aus diesem Grund teilt man den Mitarbeitern auch mit, dass sie doch bitte positive Bewertungen auf kununu hinterlassen sollen.
Verbesserungsvorschläge
Die Struktur komplett (!) überdenken und überarbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Man kann sich an fünf Fingern abzählen, wie gut die Arbeitsatmosphäre ist, wenn innerhalb weniger Jahre fast das gesamte Personal der Unternehmenszentrale ausgetauscht wurde. Viele kündigen innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre. Aber auch in der Probezeit ergreift der ein oder andere auch schon mal die Flucht.
Die Firma wirbt zwar damit, dass sie einstellt, aber viele ausgeschriebene Stellen sind Stellen, die neu besetzt werden müssen, weil der bisherige Mitarbeiter gekündigt hat.
Man sollte nach Möglichkeit nichts hinterfragen, alles toll finden und immer brav funktionieren. Krank werden sollte man sich nach Möglichkeit auch verkneifen oder trotz Krankheit einfach weiterarbeiten - dann läuft es.
Kommunikation
Einmal im Monat gibt es eine Pflichtanwesenheit für alle Kollegen der Zentrale. Hier erzählt die Geschäftsführung bei einem gemeinsamen Frühstück dann von aktuellen Themen (alle Mitarbeiter in einen Raum gequetscht). Themen, bei denen Rückfragen aufkommen könnten, werden normalerweise nur oberflächlich angerissen. Rückfragen sind beim Frühstückstermin grundsätzlich nicht sonderlich willkommen.
Wer beim Frühstück nicht teilnehmen kann, der hat Pech gehabt. Ein Protokoll/Mail darüber, was erzählt wurde, gibt es nämlich nicht. Wenn nach einem Meeting allerdings Schnittchen übrig geblieben sind, dann gibt es eine Rundmail. Finde den Fehler ;-)
Kollegenzusammenhalt
Selbst auf gleicher Ebene kann man sich nicht vertrauen.
Work-Life-Balance
Durch die relativ großzügige Homeofficeregelung kann so etwas Ähnliches wie Work-Life-Balance erhalten. Man sollte an den Anwesenheitstagen aber nicht auf die Idee kommen, zu fragen, ob man nicht doch Homeoffice machen darf, weil es einem z. B. gesundheitlich nicht sonderlich gut geht. Dann wird einem nämlich direkt mitgeteilt, dass man damit rechnen muss, demnächst keinen Job mehr zu haben.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind mit ihren Aufgaben überlastet und haben größtenteils auch absolut keine Ahnung, wie man Mitarbeiter führt. Darauf wird in der Firma auch keinen Wert gelegt. Darauf wird in der Firma auch keinen Wert gelegt. Wenn der Mitarbeiter kündigt, wird halt einfach ein neuer Mitarbeiter eingestellt.
Interessante Aufgaben
Mit Glück bekommt man mal eine interessante Aufgabe. Gibt es allerdings jüngere, unerfahrenere Kollegen, kann man davon ausgehen, dass sie die interessanten Aufgaben erhalten.
Gleichberechtigung
Es werden alle gleich schlecht behandelt - außer man trumpft mit einem mega Ego auf (Fachwissen im Arbeitsgebiet nicht unbedingt erforderlich) und/oder steht mit der Geschäftsführung gut.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt vereinzelt noch ältere Kollegen (mit Ü 40 ist man hier schon ein „älterer Kollege“). Diese werden aber gerne als Arbeiterbienen verheizt und nicht mehr gefördert.
Arbeitsbedingungen
Als Arbeiterbiene muss man um alles betteln oder noch besser, man bringt sich seine Arbeitsmittel am besten von daheim mit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein gibt es mittlerweile auch nur, weil vorgeschrieben ist, dass es ein Umweltkonzept geben muss. Das Sozialbewusstsein ist nicht vorgeschrieben und gibt es deshalb auch nicht wirklich.
Gehalt/Sozialleistungen
„Alle sind gleich, aber manche sind gleicher“
Durch den Tarifvertrag gibt es zumindest ein klein wenig Transparenz - aber wirklich nur ein wenig, denn mit Boni und AT-Verträgen lässt sich auch hier wunderbar tricksen. Und wer hofft, durch gute Arbeit die Karriereleiter nach oben zu kommen, der täuscht. Vitamin B ist hier der richtige Weg.
Image
Bei Externen erst mal gar nicht so schlecht. Aber auch nur, weil sie denken, dass sie es mit der Konzernmutter der Deutschen Flugsicherung zu tun haben (die Firmenlogos sehen sich auch zum Verwechseln ähnlich). Schnell merkt man aber, dass man es mit der kleinen und unerzogenen Tochter der DFS zu tun hat.
Karriere/Weiterbildung
Eine vernünftige Weiterbildung gibt es nur für die Vitamin B Gang. Der Rest bekommt entweder gar keine Schulung („Für dieses Jahr leider zu teuer! Können wir nicht genehmigen!“), oder wird mit mickrigen Selbstlernkursen abgespeist. Zudem setzt man die Zeit, in der man sich Gedanken machen soll, welche Schulung man in ca. einem Jahr (!) haben möchte, auch sehr knapp an. Zeit für eine gründliche Recherche, welche Weiterbildung sinnvoll wäre (und auch direkt die Anbieter und Preise herauszubekommen, denn die muss man mitliefern), bleibt hier nicht. Vom Vorgesetzten bekommt man auch nicht mitgeteilt, wo er einen gerne fördern möchte oder in Zukunft sieht.
Mitarbeiter, die schon länger dabei sind, sind der Firma eh ein Dorn im Auge.