Let's make work better.

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH Logo

DFS 
Deutsche 
Flugsicherung 
GmbH
Bewertung

Gehalt und Sozialleistungen der Himmel, Betriebsklima aber stellenweise die Hölle

2,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 im Bereich IT bei DFS Deutsche Flugsicherung GmbH in Langen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Das Gehalt und die Sozialleistungen (die Kantine mochte ich sehr)
- Im Wesentlichen ist das Unternehmen sehr modern aufgestellt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Lange Entscheidungs- und Kommunikationswege, starre Strukturen ("eine Behörde, getarnt als GmbH")
- Katastrophale Arbeitsatmosphäre, demotivierendes Tätigkeitsumfeld
- Problematisches Verhalten nicht weniger Führungskräfte

Verbesserungsvorschläge

- Schaffung von Strukturen, damit Beschäftigte sich am Arbeitsplatz sicher fühlen. Stichwort Gleichstellungsbeauftragte, aber auch Möglichkeiten, Probleme im Kollegenkreis oder zwischen Mitarbeiter und Führungskraft anzusprechen und zu schlichten.
- Die Einführung eines regelmäßigen anonymen Vorgesetztenfeedbacks
- Ein gut funktionierendes Hinweisgebersystem. Sicherheitsbedenken sollten ausgesprochen werden können, anstatt das mit Häme gerechnet werden muss

Arbeitsatmosphäre

Hat sich seit der Pandemie insgesamt stark verschlechtert. Der operative Bereich liegt stärker im Fokus des Betriebs, wird gehört, und scheint sich am Stärksten mit dem Unternehmen zu identifizieren. Der administrative und der IT-Bereich fallen im Vergleich eher hinten weg. Das Unternehmen leidet aber in allen Abteilungen deutlich unter der dünnen Personaldecke, immer mehr Aufgaben werden auf immer weniger Beschäftigte aufgeteilt.

Gearbeitet habe ich im IT-Bereich, die Kollegen habe ich in Meetings als resigniert und verbittert von den Unternehmensentwicklungen wahrgenommen. Ein Externer sagte zu mir, dass schon andere vor mir "schreiend von hier davongelaufen sind."

Kommunikation

Es finden viele Jour-Fixe und andere Meetings statt, es wird viel gesprochen und es ist schwer, nichts vom Informationsfluss abzubekommen. Es gab vergleichsweise zu viele Meetings und zu wenig Zeit, um den eigentlichen Aufgaben nachzugehen. Lange Kommunikations- und Entscheidungswege lassen Behördenfeeling aufkommen.

Kollegenzusammenhalt

Hängt vom Team ab. Damit ist alles gesagt.

Work-Life-Balance

Generell arbeiten Beschäftigte hier 38,5 Stunden die Woche und sind stand damals verpflichtet gewesen, mindestens 51% der Arbeitszeit in Präsenz zu leisten. Faktisch leisten einige Beschäftigte mehr Homeoffice, manch andere dürfen nicht, weil sie entsprechend ungeeignete Aufgaben zugewiesen bekommen haben. Montags und freitags saß ich nicht selten alleine auf der Etage.

Vorgesetztenverhalten

Stark heterogen, viele machen einen guten Job, aber es gibt zu viele schwarze Schafe auf den falschen Posten, denen zu spät und zu selten Grenzen gezeigt werden.

Interessante Aufgaben

Es gibt eine sehr breite Fülle an Stellen und Aufgaben in der DFS, aber bezogen auf meine Stelle: Ich wurde ewig auf die gleiche Aufgabe angesetzt, die mir nicht gefallen hat und fühlte mich mit der Arbeit alleinegelassen. Die Einarbeitung war praktisch nicht existent. Am Ende landete ich auch auf einer ganz anderen Stelle, als für die ich mich ursprünglich bei der DFS beworben hatte, und es war demotivierend.

Gleichberechtigung

Schlecht einschätzbar, da kaum Frauen in der dortigen IT beschäftigt sind. Es wird aber nicht wirklich was dafür getan, dies zu ändern. Eine Gleichstellungsbeauftragte war nicht auffindbar, was für ein Unternehmen dieser Größe und Position seltsam anmutet. Die Atmosphäre hier wirkt insgesamt abweisend gegenüber Frauen, aber dies scheint in anderen Abteilungen wohl nicht ganz so schlimm zu sein.

Umgang mit älteren Kollegen

Kollegen von mir haben die DFS bissig als "Versorgungsanstalt für die Alten" bezeichnet. Altersteilzeit wird hier sehr gefördert und mindestens genauso rege in Anspruch genommen.

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind hochmodern und durchklimatisiert, der Umgang mit der Bürokommunikation allerdings derart durchreguliert, dass es schon die Produktivität der Beschäftigten zerstört. Die OT wird gerade modernisiert, die IT ist technisch veraltet und wartet mitunter als Treppenwitz auf. Über Rolloutzeiten, die sich in die Jahrzehnte hinziehen, wird gerne geunkt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die Luftfahrt ist generell nicht sehr umweltfreundlich, aber über das Thema wird hier in der DFS durchaus nachgedacht und geredet. Vereinzelt werden Maßnahmen zur Verbesserung der Umwelt auf Campusebene umgesetzt. Sie geben sich Mühe.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Gewerkschaft hat hier über Jahre dicke Bretter gebohrt. Die Lotsen verdienen hier fast schwindelerregende Gehälter, Beschäftigte in der operativen Technik verdienen auch nicht wenig. Im allgemeinen Bereich liegt der Gehalt über dem Branchendurchschnitt. Daneben ist das Unternehmen sehr kreativ darin, mit zusätzlichen Benefits wie Jobrad, Kantine, einem Betriebsfitnessstudio, Leasingwagen und vielem mehr Beschäftigte zu gewinnen und binden. Wem dies wichtig ist, wird hier durchaus sehr glücklich.

Image

Salopp gesagt, außen hui, innen pfui. Die Unternehmenskommunikation und die Personalgewinnung sind stark aufgestellt und geben 120%, die DFS in der Öffentlichkeit als exzellente Firma und Arbeitgeberin zu präsentieren. Das Ergebnis spricht für sich. Intern sieht es deutlich schlechter aus. Es wird viel gelästert, besonders über die Rationalisierungsmaßnahmen seit der Pandemie.

Karriere/Weiterbildung

Die Kriterien für den Aufstieg oder "Nachqualifizierung", wenn niedriger eingruppiert als ausgeschrieben wurde, sind bekannt, aber mitunter unrealistisch. Es sollen z.B. Kurse besucht werden, die monate-/jahrelang nicht stattfinden. Es kam schnell das Gefühl der beruflichen Sackgasse auf.

HilfreichHilfreich?1Zustimmenstimmt zuMeldenTeilen
Anmelden