08 15 Unternehmen mit ambitionierten Zielen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- es wird Wert auf Work-Life-Balance gelegt.
- man möchte sich grünen Thematiken zuwenden (vll noch etwas halbherzig aktuell aber besser als nichts).
- Führungskräfte sind ruhig und kommunikativ.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Heuchelei von ganz oben bis unten. Vorstand möchte mit minimalen Aufwand den großen Durchbruch schaffen. Aber schert sich Null für die Belange der Mitarbeiter. Das zieht sich dann auf allen Ebenen durch. Führungskräfte sind nur oberflächlich an den Mitarbeitern interessiert und Kollegen mehr oder weniger dann auch.
- FEHLERKULTUR! (siehe oben)
- Abteilungskämpfe (wg. Fehlerkultur)
Verbesserungsvorschläge
- wenn man wirklich wie Amazon, Google und Co. werden möchte, dann sollte man tatsächlich studieren, was solche Unternehmen richtig machen. Und zumindest früher war das, dass man den Mitarbeiter als wertvollste Ressource angesehen hat! Nur wenn ein Mitarbeiter glücklich ist, gibt er auch wirklich alles und nur dann ist er glücklich, wenn sich die Führungskräfte tatsächlich für deren Belange interessiert und es nicht nur vorgeben.
- Wegkommen von der Wirtschaftsprüferphilosophie - Sparen an allem (vor allen den Mitarbeitern). Und hin dazu wirklich Investitionen in die Mitarbeiter vorzunehmen.
-OFFENE FEHLERKULTUR: Leider habe ich es zu oft miterlebt, wie eigene Fehler unter den Teppich gekehrt werden. Jeder Führungskraft ist es sehr wichtig zu dokumentieren, dass alles nach Standard ablief und keine formalen Fehler passiert sind (dazu werden Fehler auch mal unter den Teppich gekehrt). Denn offenbar wird man sonst vom Vorstand hingehängt. Das führt dazu, dass jeder nur bemüht ist eigene Fehler unter den Teppich zu kehren und das kulminiert immer mal wieder.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre hängt mit Sicherheit von der jew. Abteilung bzw. Führungskraft und Kollegen ab. Aber allgemein, ist es schon okay.
Kommunikation
Von Vorstand bis hinunter wird strategisches durchaus kommuniziert. Man gibt sich offen und modern. Aber "oben" will man gleichsam nicht hören, was "unten" wirklich Realität ist. Insofern erscheint dieser Ansatz zum Scheitern verurteilt.
Direkte Führungskräfte dagegen gaben sich Mühe das unternehmerische Große und Ganze darzustellen und zu besprechen in vierteljährlichen Sitzungen.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten Kollegen sind freundlich und locker und durchaus hilfsbereit.
Aber man merkt, dass jeder sein eigenes Süppchen versucht zu kochen.
Work-Life-Balance
Hier möchte man einiges tun. Von Home-Office(das von den Führungskräften sehr gefördert wird) bis Mutter-Kind-Büro.
Todarbeiten muss man sich wohl nicht.
Vorgesetztenverhalten
Die Tür der Vorgesetzten ist grundsätzlich offen. Es wird wert darauf gelegt, dass Führungskräfte von ruhigem Charakter sind (kein Rumgebrülle) und sich empathisch geben.
Aber das empathische ist nur Getue. Wer nicht all zu dumm ist, merkt schnell, wie plump manche Führungskräfte versuchen Mitarbeiter gegeneinander auszuspielen.
Es bringt wenig sich empathisch zu geben, wenn man sich eigentlich einen Scheiß für die Mitarbeiter interessiert. Kurzfristig bringt das Achtung von manchen Mitarbeitern aber langfristig wird so keine nachhaltige Mitarbeitermotivation sichergestellt.
Interessante Aufgaben
Zumindest in meinem Bereich waren die Aufgaben meist stupide, wenig fordernd. Dagegen musste man stets höchst konzentriert sein, um keine Fehler zu machen, auch in stressigen Phasen.
Gleichberechtigung
Abgesehen von gew. Vorlieben von Führungskräften herrscht grundsätzlich Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
die älteren Kollegen will man wohl langsam aber sicher raus haben und sich jüngere Mitarbeiter "heranzüchten". Wirkliches Mobbing habe ich allerdings nicht mitbekommen.
Arbeitsbedingungen
Für gewöhnlich hat man ein Büro, was man sich unter Umständen mit ein, zwei oder drei Mitarbeitern teilt. Alles solide aber auch nichts bemerkenswertes.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen möchte sich zukünftig grün geben (grüne Investments, Elektrozapfsäule am Parkplatz). Immerhin ein paar positive Signale. Ob man dafür aber auch wirklich einmal Gewinneinbußen hinnehmen würde, wenn man sich ernsthaft entscheiden muss, ist fraglich.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist branchenunterdurchschnittlich. An den Mitarbeitern sparen für mehr Gewinn. Das scheint wie aus dem Lehrbuch für Wirtschaftsprüfer. Das muss sich ein Genie ausgedacht haben /Ironie-off.
Image
Die Firma ist wenig bekannt. Aber durch das Sponsoring der 60ger zumindest im Münchner Raum immer bekannter.
Karriere/Weiterbildung
Schulungen gibt es nicht wirklich. Ein internes Programm für Führungskräfte wird angeboten, wenn einen die Führungskraft dazu auserkoren haben will. Ansonsten ist man sich selbst überlassen.
Karriere macht man, wenn man Überstunden anhäuft und darauf Acht gibt, dass auch schön alle (Kollegen, Chef und am besten der Vorstand auch noch) sehen, dass man diese anhäuft und sogar am WE erreichbar ist.