Vom Top-Arbeitgeber zur Katastrophe - Ein Beispiel einer gescheiterten Firmenfusion
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wirklich nahezu alles vor der Firmenfusion.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nahezu alles nach der Firmenfusion.
Mir würde kein Punkt einfallen, der sich positiv verändert hätte, es geht nur in eine Richtung, nämlich Bergab. Es ist mir unverständlich, wie man ein profitables, gesundes Unternehmen mit einer herausragenden Firmenkultur ( "ec4u" )so gegen die Wand fahren kann aus reiner Profitgier.
Verbesserungsvorschläge
Den Weg zurück zur ec4u finden; einschließlich der damaligen Firmenkultur.
Das Unternehmen ist mit dem derzeitigen Setup (Management, Firmenkultur, Umfang mit Mitarbeitern) zum Scheitern verurteilt.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre kann zwischenzeitlich nicht mehr als gut angesehen werden. Kündigungswellen, Entlassungen, Angst um den eigenen Job dominieren und führen zu einer sehr angespannten Situation.
Kommunikation
Die Kommunikation ist seit dem Firmenzusammenschluss eine einzige Katastrophe. Es gibt regelmäßige Meetings mit allen Mitarbeitern, die einer Marketing-Veranstaltung gleichen. Gleichzeitig werden wichtig Informationen nicht weitergegeben und die Transparenz künstlich niedrig gehalten.
Kollegenzusammenhalt
War einmal sehr gut, da jedoch viele Kollegen bereits gegangen sind oder gekündigt wurden, ist der Zusammenhalt leider nur noch Mittelmaß.
Work-Life-Balance
Branchentypisch eher schlecht. Überstunden werden nicht vergütet und erwartet. Arbeitszeiten von 50-60h pro Woche sind keine Seltenheit. Der Wegfall von Kollegen wird nicht kompensiert und lastet auf den Schultern anderer Mitarbeiter.
Vorgesetztenverhalten
In meinem Fall immer top - mein Vorgesetzer ist aber auch Ex-ec4u'ler.
Interessante Aufgaben
Kundenprojekte und Aufgaben sind grundsätzlich spannend - die Überlastung und der Wegfall von Kollegen mit enormen Know-How eher weniger. Dadurch leidet die Möglichkeit, wirklich coole Projekte machen zu können weil es an Ressourcen teilweise fehlt.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich wird kein Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht. Gleichzeitig gibt es eigentlich keine Gleichberechtigung zwischen Kollegen, alles wird individuell über Vorgesetzte und Vitamin-B entschieden. Dadurch sind manche Kollegen stark benachteiligt, sei es in Bezug auf Arbeitszeit, Stress, Gehalt oder Umgang.
Umgang mit älteren Kollegen
Durchschnittlich, in keiner Weise gut oder schlecht.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen werden zunehmend schlechter. Der Kostendruck zeigt sich gefühlt überall. Standorte werden sukzessive abgebaut. Die Ausrüstung in den Büro Gebäuden ist eine Zumutung, insbesondere in Bezug auf Bürostühle und technische Ausstattung (Monitor, Tastatur, Dockingstation etc.)
Die Hardware im Sinne von Notebook und Handy ist gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Greenwashing vom Feinsten - ansonsten viel heiße Luft um nichts.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist absolut gesehen in Ordnung, im Verhältnis zu anderen Unternehmen in dieser Branche jedoch unterdurchschnittlich.
Gehälter werden nicht durchgängig transparent verhandelt, nicht immer fair bewertet und teilweise nicht pünktlich ausbezahlt. Einige Kollegen, die das Unternehmen bereits verlassen haben, warten immer noch auf Gehaltszahlung. Reisekosten Erstattungen dauern ewig. Variable Gehaltskomponenten wurden im Zuge der Fusion geändert und nur schleierhaft vorgestellt. Der Umgang mit diesem sensiblen Thema ist nicht akzeptabel.
Top-Performer erhalten mMn. deutlich zu niedrige Gehälter während manche sich seit Jahren auf ihrer Position ausruhen und ordentliches Geld dafür beziehen. Auch hier herrscht eine wenig transparente, unfaire Situation.
Image
Das Image leider extrem seit der Firmenfusion. Durch den Weggang vieler Kollegen sind auch die Kunden natürlich über die Entwicklung der Firma informiert.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmaßnahmen sind aufgrund von Kostendruck quasi nicht existent.