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Bewertung

Toxische Atmosphäre und Führungsstil

1,8
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Finanzen / Controlling gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ein paar nette Kollegen kennengelernt. Die waren aber auch recht flott wieder weg. Wenn man etwas positiv sehen möchte dann dass einen jetzt so schnell nichts mehr schockieren kann.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Machen wir es in Stichpunkten: Mikromanagement, Kontrolle, mangelndes Vertrauen, keine Wertschätzung, keine Stärkenförderung, auf Fehlern rumreiten, eigentlich alles besser wissen aber "man kann ja nicht alles selber machen", Spaßveranstaltungen erzwingen, Umstrukturierungen am laufenden Band ohne Rücksicht auf Verluste. Mag sein, dass das Konzept irgendwann aufgeht, denn das Produkt und die Margen-Möglichkeiten sind eigentlich sehr gut. Aber zu welchem menschlichen Preis und ob man dann noch in den Spiegel gucken kann...

Verbesserungsvorschläge

Im Grunde möchte man gar keine Verbesserungen vorschlagen, zumal sie natürlich eh kein Gehör finden. Der Oberste weiß eh alles besser. Aber irgendwie hat man ja doch für die wenigen verbliebenen Kollegen die Hoffnung, dass sich etwas bessert. Man sollte endlich verstehen, dass jedes Unternehmen anders funktioniert. Das liegt sowohl am Produkt als auch an der Zeit zu der es gegründet wurde. Nur weil man erfolgreich Unternehmen X gegründet hat, funktioniert das nicht 10 Jahre später genau so bei Unternehmen Y. Man möchte Start-Up Atmosphäre und die ganzen "coolen" Vorzüge, torpediert dies aber von der ersten Minute durch ein kontrollierendes Konzern-Konstrukt. Und das bei zwischenzeitlich nur 20-30 Mitarbeitenden. Dass das nicht funktioniert, auch das wurde bis zum Schluss nicht verstanden. Entscheidet Euch, beides auf einmal geht nicht. Man wartet und hofft auf den großen Gamechanger. Auf dem Weg dahin verliert man viele gute Leute & Wissen.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre war/ist geprägt von Angst. Wer muss als nächstes gehen? Wann kommt die nächste "Reorganisation"? Wann kommt der nächste Kontrollgang? Welche Fehler werden gefunden und seziert? Da hilft auch die eigentlich spannende und herausfordernde Aufgabe nichts, wenn man ständig - sogar nach der Probezeit - um seinen Job bangen muss.

Kommunikation

Das Management hatte ständig viel zu viele Meetings, war dadurch aber natürlich immer top informiert. Danach hörte die Kommunikation dann aber auf bzw. es wurde nur das weitergegeben, was als sinnvoll erachtet wurde.

Kollegenzusammenhalt

Die wenigen Kollegen, die geblieben sind, halten natürlich zusammen. Aufgrund der hohen anhaltenden Fluktuation und ständigen Umstrukturierung war eine Zusammenarbeit aber sehr schwierig. Da konnten die Kollegen aber nichts für. Nach knapp vier Jahren sollte man nun endlich mal einen Plan haben, wohin die Reise geht. Auf den Startup-Status hat man sich lange genug berufen/ausgeruht.

Work-Life-Balance

Quasi nicht vorhanden. Mobiles Arbeiten wird zähneknirschend geduldet. Ab Senior Level wird ständige Erreichbarkeit erwartet, sowohl nach Feierabend als auch im Urlaub. Ist natürlich bei der erwähnten Fluktuation klar, viele Kollegen hatten keine Vertretung und waren Einzelkämpfer. Daher mussten sie natürlich in der Freizeit kontaktiert werden. Dass das ein völlig falscher, viel zu kurz gedachter Ansatz war, hat man bis zum Schluss nicht verstanden. Für ein Unternehmen, das mich wertschätzt, bin ich auch gerne nach Feierabend erreichbar und helfe beim Aufbau. Aber so?

Vorgesetztenverhalten

Der direkte Vorgesetzte war eigentlich in Ordnung und sehr erfahren. Letztlich tanzten aber alle nur nach einer Pfeife und mussten das umsetzen, was von ganz oben kam. Das Management wurde komplett verheizt und konnte entsprechend auch nicht gut "führen". Einige haben es in ihrem Bereich versucht, ohne Erfolg. Moderne, motivierende Ansätze wurden sofort im Keim erstickt.

Interessante Aufgaben

Die waren tatsächlich vorhanden. Natürlich ist es spannend von Anfang an dabei zu sein und etwas aufzubauen. Wenn aber letztlich der Rest nicht stimmt, hilft das auf lange Sicht auch nicht und die Motivation geht flöten. Viele sind dann schnell in den Dienst-nach-Vorschrift Modus gewechselt. Darunter hat dann wieder die Gesamtperformance gelitten. Ein Teufelskreis.

Gleichberechtigung

Es werden alle gleich schlecht behandelt.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch hier, auf das Alter wird bei Kündigungen nicht geachtet. Oft dachte man, dass Alter mit Erfahrung gleichzusetzen ist. Wunderte sich dann aber, dass dem nicht so ist, wenn derjenige nur juniorig bezahlt wird.

Arbeitsbedingungen

Top. Sowohl die Hardware Ausstattung als auch die Lage etc. Nur die unausgereifte Software Landschaft hat genervt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Der Müll wurde getrennt. Das war es dann aber auch. Sozialbewusstsein war hier allerdings ein Fremdwort.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehälter im unteren Mittelmaß. Lediglich der Vertrieb konnte bei entsprechender Leistung gut verdienen. Andere Top-Kräfte wurden mit variablen Prämien gelockt. Bei der Nicht-Zahlung dieser Prämien war man dann sehr "kreativ". Komisch, dass die Leute dann immer wieder gegangen sind. Ob es da etwa einen Zusammenhang gibt?

Image

Nach außen versucht man natürlich ein Top Image zu pflegen, das ist ja auch nicht verwerflich. Dass die Realität anders aussieht, spricht sich aber rum. Die Mund-zu-Mund Propaganda wurde total unterschätzt. Sowohl unter potentiellen Mitarbeitenden als auch Kunden. Wenn ständig der Ansprechpartner wechselt, wird auch ein Kunde irgendwann misstrauisch.

Karriere/Weiterbildung

Viele haben es einfach als Sprungbrett genutzt, da es intern eh nicht viel zu holen gab. Titel konnte man schnell erwerben, aber wirkliche Chancen ergaben sich dadurch nicht. Das Management wurde regelmäßig "geschult". Ich durfte einer solchen Schulung durch die Haus-und-Hof Beraterin beiwohnen und habe recht schnell gemerkt, dass es sich um ein reines Aushorchen und auf Kurs bringen handelt.

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