Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Interessante Projekte und eigenständiges Arbeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Mensch/Mitarbeiter ist gefühlt nichts Wert. Es zählt nur der Projekt-/Unternehmensgewinn.
Verbesserungsvorschläge
Macht mehr für eure Mitarbeiter und lebt damit, wenn der Unternehmensgewinn geringer ausfällt. Gerade bei einem Unternehmen dieser größe bedeutet ein kleiner Gewinneinbruch trotzdem ein absolutgesehen hoher monetärer Gewinn.
Arbeitsatmosphäre
Durch den wirtschaftlichen Druck entstehen mehr Krisengespräche und Kritik als lobende Worte durch die Führungskräfte. Auch durch die Förderung des Rivalitätskampfes durch die Führungskräfte ist die Arbeitsatmosphäre eher als mäßig zu bezeichnen. Da nützt auch das kostenlose Wasser oder die Früchte auf dem Tresen nichts.
Kommunikation
Kommunikation durch die Führungskräfte für allgemeine betriebliche Themen (z.B. Unternehmensausrichtung, Umsätze/Gewinn) findet durchaus statt, da der Standort Hamburg im Konzern nicht der profitabelste ist. Hierdurch wird ein wirtschaftlicher Druck auf die Projektleiter ausgeübt.
Es finden zahlreiche Veranstaltungen und Foren im Konzern statt. Dies wäre total positiv, wenn nicht die "vertrauens-"Arbeitszeit wäre (siehe Work-Life-Balance).
Kollegenzusammenhalt
Aufgrund des enormen personellen Zuwachses insbes. durch Absolventen, sind die Projektleiter sehr häufig überlastet. In der Folge ist die Hilfsbereitschaft im Kollegium mittelmäßig. Auch der Zusammenhalt ist mäßig, da die Führungskräfte bei D&S den Rivalitätskampf förden. Die Folge ist, dass die Kollegen andere Kollegen nicht "aufschlauen" wollen, um selber die Lorbeeren zu ernten bzw. den "Konkurrenten" in Misskredit zu brignen. Private Freundschaften entstehen somit kaum (wenn doch, dann ist der Zusammenhalt gegeben).
Work-Life-Balance
Die Mitarbeiter müssen 100% ihrer Jahresarbeitszeit auf Projekte (verkaufbare Stunden) schreiben. Erfolgt dies nicht (z.B. bei allgemeinen Stunden oder Fortbildungen), werden die wirtschaftlichen Unternehmensziele verfehlt (bonusrelevant) oder diese Stunden werden vom Buchungssystem umgebucht. Die Folge ist dann, dass die wirtschaftlichen Projektziele (bonusrelevant) verfehlt werden. Dies kann der Mitarbeiter nur vermeiden, wenn er allgemeines oder Fortbildungen in seiner Freizeit (nach 40 Std./Wo. (100% Jahresarbeitszeit)) durchführt.
Durch den wirtschaftlichen Druck des Konzern ist eine 40 Std./Wo. (zumindest als Projektleiter) absolut unrealistisch und liegt weiter oberhalb dessen.
Vorgesetztenverhalten
Die zu vereinbarenden Ziele (Bonus relevant) sind häufig nur mit sehr großem Aufwand (Überstunden) zu erreichen. Sollten die Ziele verfehlt werden, wird der Bonus gekürzt.
Eine Unterstützung durch die Vorgesetzten ist nicht wirklich vorhanden. Das im Projekt eingesetzte Personal wechselt häufig, mit der Folge, dass die Qualität der Projektarbeit leidet und der Kunde unzufrieden ist. Ebenso wirkt sich dies auf den Projekterfolg aus. Bei letzterem machen die Führungskräfte jedoch keine Abstriche (auch wenn diese die Personalwechsel veranlasst haben) und geizen auch nicht mit Tadel.
Hierbei zeigt sich auch, dass die Führungskräfte die Mitarbeiter bei ihren Entscheidungen nicht wirklich mitnehmen, sondern vielmehr nach Gutsherrenart verfahren.
Interessante Aufgaben
Aufgrund des Image von D&S sind die Projekte sehr vielfältig, groß, anspruchsvoll und interessant.
Die Führungskräfte sehen den Projektleiter als "Projekt-Geschäftsführer" und übertragen ihm damit die vollständige Verantwortung für das Projekt (Ausnahmen: Personal und Wirtschaftlichkeit des Projektes --> hier entscheidet die Führungskraft).
Der Vorteil ist, dass der Projektleiter weitestgehen eigenständig und ohne großartige Rücksprache mit den Führungskräften die Projekte abwickeln darf.
Der Nachteil ist, dass der Projektleiter für den wirtschaftlichen Erfolg gerade stehen muss (egal, ob die Führungskraft gutes Personal abgezogen hat) und im Zweifel sich dies negativ auf seinen Bonus aufwirkt.
Gleichberechtigung
Eine Gleichberechtigung ist nach meinen Erfahrungen gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist durchaus als "normal" zu bezeichnen. D.h. ältere Kollegen werden nicht ausgegrenzt.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind modern und i.d.R. mit höhenverstellbaren Schreibtischen ausgestattet. Auch die Technik ist modern (z.B. Videokonferenzen am Laptop möglich und die Besprechungsräume sind auch voll ausgestattet).
Meist liegen die Büros recht zentral, so dass eine gute Erreichbarkeit oder Versorgung (z.B. Mittagessen) gegeben ist.
Schade ist, dass es keine festen Arbeitsplätze gibt. Dies ist zwar nachvollziehbar, aber die persönlicher Identifikation mit dem Arbeitsplatz ist nicht gegeben. Ebenso kann es sein, dass die Projektmitarbeiter im Gebäude verstreut sitzen, was sich negativ auf die Kommunikation auswirkt.
Schade ist, dass die Dienstwagen verhältnismäßig teuer sind.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
D&S setzt viel auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.
Leider ist das Sozialbewusstsein aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs deutlich unterrepräsentiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehatsniveau ist als Durchschnittlich/leicht Überdurchschnittlich zu bezeichnen. Würde man die zahlreichen Überstunden hinzurechnen, wäre das Gehalt eher unterdurchschnittlich.
Sozialleistungen werden angeboten, jedoch sind die im Brutto-Jahresgehalt enthalten und nicht als zusätzlich. Ergo; je mehr Sozialleistungen je weniger Gehalt.
Der Bonus ist relativ hoch im Verhältnis zum Grundgehalt. Je höher die Position des Mitarbeiters je höher der Bonusanteil. Mit der Folge (wie oben beschrieben), dass für den 100%igen Bonus enorme Arbeitsleistungen erforderlich sind.
Die Dienstwagen sind relativ teuer und werden teilweise durch die Führungskräfte verpflichtend vorgegeben (zumindest bei Projektleitern). Der hohe Preis/Gehaltsanteil für die Fahrzeuge ist insofern ärgerlich, als dass der Arbeitgeber sich viel Geld spart, wenn der Mitarbeiter "schnell mit dem Auto" anstatt mittels "umständlichem" ÖPNV zu seinen Terminen fährt (Stundenverrechnungssatz x Zeitersparnis). Weiterhin muss der Mitarbeiter sich komplett selbstständig um sein Fahrzeug kümmern (z.B. Inspektionen).
Es gibt eine Mitarbeiterbeteiligung über Genussscheine. Diese lohnt sich jedoch kaum für den Mitarbeiter.
Image
Das Image nach außen ist super. Die Kunden sind D&S gegenüber positiv eingestellt.
Die Mitarbeiten sehen dies häufig anders. Durch massive Einstellung von Absolventen und häufigen Personalwechsel innerhalb der Projekte bleibt viel Ärger bei den Projektleitern hängen, welche sich den Diskussionen bei mangelnder Leistungen oder Qualitäten mit den Kunden aussetzen müssen. Ergo hält der Projektleiter seinen Kopf für die Entscheidungen der Führungskräfte hin und erhält keine wirkliche Rückendeckung durch diese mit der Begründung, dass der Projektleiter ja der Projekt-Geschäftsführer ist.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt bei D&S einen Spruch:
"Entweder bist du ein Dreso oder nicht."
Wenn der Mitarbeiter an einem erfolgreichen Projekt und einem zufriedenen Kunden interessiert ist, dann steht dem Mitarbeiter die Karrieretür nur begrenzt offen.
Wenn der Mitarbeiter im Unternehmenssinne handelt und Zusatzaufträge akquiriert sowie weitere Abteilungen oder Niederlassungen des D&S-Konzerns in das Projekt einbindet, dann kann der Mitarbeiter durchaus Karriere machen. Hierbei zählt eine zufriedener Kunde nicht so viel wie eine zusätzliche Vergütung/Umsatz/Gewinn.