Gutes Unternehmen auf dem Papier - muss jeder für sich entscheiden.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die vielen Sport-/Gesundheitsangebote, ausgebaute Kommunikation in Form von Townhall-Meeting, bzw. direkten Gesprächsformaten mit der Geschäftsführung, wachsende Du-Kultur, wachsendes Umweltbewusstsein.
Sehr positiv und vorbildlich ist hier der Umgang und die ergriffenen Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie zu erwähnen. Hier hat der Arbeitgeber (insbesondere die Personalabteilung) wirklich sehr viel Aufwand und Mühe zum Schutz der MA investiert. Das ist ein sehr, sehr großer Pluspunkt und lässt über viele Defizite auf persönlicher Ebene hinweg sehen. Alles in allem ist der DSV ein guter Arbeitgeber mit vielen Benefits in einem zukunftsfähigen Umfeld. Narzissten/Manipulateure haben es allerdings deutlich einfacher als umsichtige Menschen. Jeder muss selbst entscheiden, was das für einen bedeutet und ob man das dauerhaft möchte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Generell muss hier jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Wie erwähnt ist das persönliche Empfinden stark abhängig vom jeweiligen Bereich, den Aufgaben und den direkten Kollegen.
Verbesserungsvorschläge
- Einführung einer anonymen Adresse, an die sich speziell Frauen im Unternehmen wenden können, die Ungerechtigkeit und Diskriminierung erfahren
- Allgemein Anti-Mobbing-Maßnahmen und anonyme Möglichkeiten sich in solchen Fällen Hilfe zu holen.
- Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter*innen aufbauen... das latent mitschwingende Misstrauen demotiviert. Jeder Vorgesetzte sollte zwingend in regelmäßigen Abständen und nachweislich ein Seminar zu moderner Führungskultur absolvieren müssen.
- Erlaubt Hunde in den Büros, das würde vielen den Alltag erleichtern und die Kultur lockern.
Arbeitsatmosphäre
Stark abhängig von der jeweiligen Einheit. In meiner Abteilung war die Atmosphäre leider äußerst angespannt. Der generelle Umgang untereinander ist oberflächlich sehr gut, blickt man tiefer, sieht man, dass vieles leider nur persönliche Profilierung ist. Vermutlich normal für die Branche.
Kommunikation
Es gibt eine Mitarbeiter-App, die die gesamte Gruppe mit ihren vielen Tochterunternehmen vernetzt. Das ist sehr positiv. Zwischen den Abteilungen, bzw. generell wird gerne die Karte "sei kein Miesmacher" oder "die GF wünscht das aber so" gezogen.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier kommt das stark auf die jeweilige Abteilung an. Einen großen Beitrag zum Kollegenzusammenhalt im DSV leistet die hervorragende Kantine, in der täglich frisch gekocht wird. Es gibt ein tolles Konzept: ABO-Essen (pausiert derzeit aufgrund von Corona). Das ist ein riesiger Pluspunkt und fördert die Vernetzung im Unternehmen ungemein. Generell ist der Ton höflich und professionell. Viele würden dennoch nicht davor zurückschrecken einem bei der erstbesten Gelegenheit die Ellenbogen in den Rücken zu rammen. Bei Fehlern ist Fingerzeigen und lästern angesagt. Wobei lästern im DSV generell üblich ist und Mobbing auch - mal offensichtlicher, mal weniger offensichtlich - vorkommt. Hier hilft nur, für sich selbst einzustehen und irgendwann die Reißleine zu ziehen oder den sehr engagierten Betriebsrat zu konsultieren, der immer ein offenes Ohr hat.
Work-Life-Balance
Fand ich in meinem Bereich gut, wobei ich es aus anderen Einheiten auch anders kannte. Viele sind sehr engagiert, manche schaufeln sich aktiv ihr eigenes Grab und beschweren sich dann, weil sie ausgenutzt werden würden. Hier gilt oft die Devise: Selbst Schuld. Für die Einhaltung der eigenen Grenzen ist am Ende jeder selbst verantwortlich.
Zu erwähnen ist, dass der DSV sehr viele Angebote hat - ein sehr großes Plus. Von kostenlosen Inhouse-Yoga-Terminen, über schöne Feste, Bike-Leasing, Gesundheitsangebote (auch Sehtest, sodass man nicht erst auswärts Ärzte konsultieren und sich freinehmen muss, usw.), bis hin zu den sehr aktiven Sportgruppen wie Laufen oder Basketball wird hier wirklich viel, viel geboten. Meiner Meinung nach überdurchschnittlich.
Es gibt flexible Arbeitszeiten, was auch gelebt wird. Ich habe hier sehr gute Erfahrungen gemacht, unerwartete Privattermine konnte ich immer wahrnehmen, was sich problemlos durch das Gleitzeitkonto abgelten ließ.
Vorgesetztenverhalten
Schwankt stark. Es gab Vorfälle, in denen MA bemerkt haben (Schockenthüllung: Menschen im gleichen Büro und generell sprechen miteinander....), dass Vorgesetzte versucht haben diese gegeneinander auszuspielen. Das schädigt das Arbeitsklima und die Vertrauensbasis. Dann wiederum gibt es sehr korrekte Chefs. Im Endeffekt ist das Verhalten Situations- und vor allem abhängig von der jeweiligen Person und Einheit. Manche werden bevorzugt (meistens die, die am lautesten schreien und sich in den Vordergrund drängen, aber das ist überall so), dann wiederum gibt es ganz enormes Platzhirsch-Verhalten, was dem gesamten Unternehmen schadet.
Zur GF: Im direkten Umgang sehr korrekt und bemüht und bieten diesen auch aktiv an, was ein Plus ist.
Interessante Aufgaben
Kommt wohl auf die Position an. War definitiv abwechslungsreich.
Gleichberechtigung
Es werden Maßnahmen ergriffen, um Frauen in Führungspositionen fördern zu wollen. Wenn das wirklich ernst gemeint ist, sollte evtl. vorher der unterschwellige Sexismus bereinigt werden, der an ein paar Stellen im Haus vorherrscht. Es ist eben ein historisch gewachsenes Patriarchat und das wird so auch gelebt.
Umgang mit älteren Kollegen
War meiner Meinung nach einwandfrei.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungen, rein von der Ausstattung ausgehend, sind in Ordnung. Technische Ausstattung ist okay (Office 365 und neue Telefonanlage wurde eingegliedert) und wird ausgebaut, hat aber zeitgleich noch einen langen Weg vor sich. Viel zu viele Programme, auch hier wird eher im jeweiligen Mikrokosmos gedacht als an das große Ganze.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird besser. Vor Kurzem wurden vegane Gerichte eingeführt und die Kaffee-Einwegbecher abgeschafft. Das Umweltteam ist engagiert. Hier geht aber noch deutlich mehr.
Gehalt/Sozialleistungen
Ist okay.
Image
Außerhalb der Sparkassenorganisation kaum bekannt, was aber mitunter an der einzigartigen Marktlage zwischen dem übergeordneten S und dem DSGV liegt. Hinweis: Wenn der DSV in Sachen Kundenbetreuung und Erreichbarkeit hier nicht etliche Schippen oben drauf legt, machen das die Kunden sicherlich nicht mehr lange mit. Es grenzt an ein Glücksspiel Kolleg*innen aus den Fachbereichen zu erreichen, von Kolleg*innen aus einem speziellen Tochterunternehmen gar nicht erst anzufangen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Inhouse-Möglichkeiten, die auch intern gut beworben werden. Die Angebote sind wirklich gut und man wird von den meisten Vorgesetzten ermutigt, diese auch in Anspruch zu nehmen.